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Hi. Vielleicht hat jemand von euch einen guten Rat oder Ergänzung für mich. Ich habe durch Atemübungen angefangen endlich zu entspannen, nachdem mein Körper 2 Jahre lang unter extrem starker Anspannung gestanden hat. Ich konnte keine Sekunde runterfahren. Jetzt fühle ich mich manchmal ganz entspannt. Nicht immer, aber es wird besser. Mittlerweile weine ich ziemlich oft grundlos und verarbeite die Bilder, die von meinem Trauma hochkommen. Ist ja an sich ein gutes Zeichen, wenn der Geist die Emotionen verarbeiten möchte.

So jetzt zu meinem (ersten) Problem. Wenn ich meine Atemübungen mache, verspannt sich meine Brust nach einer Zeit ziemlich stark, sodass ich keine Luft bekomme oder flach atmen muss. Vermutlich weil meine Brust die letzten Jahre dauerhaft angespannt war und es da sehr eng ist. Ich habe neulich auch angefangen mich da zu dehnen und leichten Kraftsport zu machen und meine Muskeln ziehen sich dann für Tage extrem zusammen. Das führt dann wiederum zu Stress, anstatt zu Entspannung, wodurch das Gehirn ja wieder Gefahr wahrnimmt. Hat jemand dafür Ideen, was ich da tun kann? Es wirkt wie ein Teufelskreis, da die Brust ja immer enger wird, sofern ich will, dass sie sich weitet. Und gleichzeitig kann ich nicht weiter von meinem Trauma heilen, weil ich mich so sehr auf die Enge fokussiere, was Stress auslöst.

Des Weiteren erschöpft mich Muskeltraining oder das Dehnen wirklich extrem. Ich habe das Gefühl, dass das für meinen Körper größter „Stress“ ist, dass ich das durchziehe, selbst wenn es nur 20-30 Minuten sind. Danach fühle ich mich so unglaublich erschöpft. Und am nächsten Tag neige ich dazu in destruktive Muster zu verfallen, wie beispielsweise Heißhunger, Schokolade, also alles was Dopamin gibt. Warum ist das so?

Und sobald ich stark erschöpft bin, fange ich an überall im Augenwinkel Schatten zu sehen, manchmal nehme ich kurz in Gegenständen Gesichter wahr oder habe ständige Ohrwürmer oder Gedankenfetzen die einfach in meinen Kopf kommen. Je weniger ich das Gefühl habe erschöpft zu sein, desto weniger treten diese Symptome auch auf.

Hat jemand da Erfahrungen mit gemacht? Das alles klingt sehr komplex und ich weiß selbst nicht, was jetzt der beste Ansatz ist. Und ich frage mich auch, weshalb ich so schnell erschöpfe. Liegt das an der Verarbeitung im Unterbewusstsein die Energie kostet? Ich habe so viele Fragezeichen in meinem Kopf und würde mich freuen, wenn mir jemand Rat geben könnte.

29.07.2024 14:51 • 30.07.2024 x 1 #1


4 Antworten ↓


Zitat von SweetAppelPie123:
So jetzt zu meinem (ersten) Problem. Wenn ich meine Atemübungen mache, verspannt sich meine Brust nach einer Zeit ziemlich stark, sodass ich keine Luft bekomme oder flach atmen muss. Vermutlich weil meine Brust die letzten Jahre dauerhaft angespannt war und es da sehr eng ist. Ich habe neulich auch angefangen mich da zu dehnen und leichten Kraftsport zu machen und meine Muskeln ziehen sich dann für Tage extrem zusammen. Das führt dann wiederum zu Stress, anstatt zu Entspannung, wodurch das Gehirn ja wieder Gefahr wahrnimmt. Hat jemand dafür Ideen, was ich da tun kann? Es wirkt wie ein Teufelskreis, da die Brust ja immer enger wird, sofern ich will, dass sie sich weitet. Und gleichzeitig kann ich nicht weiter von meinem Trauma heilen, weil ich mich so sehr auf die Enge fokussiere, was Stress auslöst.

Sport ist gut, auch zum runter kommen, aber quäl Dich nicht so.
Schau nicht auf das, was gut und richtig sein soll, sondern darauf, wobei Du Dich gut fühlst.
Trau Dich mal in die Richtung zu denken.

Zitat von SweetAppelPie123:
Des Weiteren erschöpft mich Muskeltraining oder das Dehnen wirklich extrem. Ich habe das Gefühl, dass das für meinen Körper größter „Stress“ ist, dass ich das durchziehe, selbst wenn es nur 20-30 Minuten sind. Danach fühle ich mich so unglaublich erschöpft. Und am nächsten Tag neige ich dazu in destruktive Muster zu verfallen, wie beispielsweise Heißhunger, Schokolade, also alles was Dopamin gibt. Warum ist das so?

Belohnungen sind nicht schlecht oder falsch, sondern ein altes Muster.
Such Dir am besten 20 Bereiche, mit denen Du Dich belohnen kannst. Manche sind passiv, wie Schokolade und eingeübt, such Dir neue, durch leichte Überwindungen, so dass Du auf Dich stolz sein kannst, Sex, Musik, Spaziergänge, Lesen ...
Immer wieder mal in alte Muster zu fallen, ist okay, sie sind halt eine zuverlässige Quellen des Wohlbefindens.
Du wirst weitere finden, auch das kannst Du Dir erlauben, das könnte evtl, eine Hürde bei Dir darsfellen.

Zitat von SweetAppelPie123:
Und sobald ich stark erschöpft bin, fange ich an überall im Augenwinkel Schatten zu sehen, manchmal nehme ich kurz in Gegenständen Gesichter wahr oder habe ständige Ohrwürmer oder Gedankenfetzen die einfach in meinen Kopf kommen. Je weniger ich das Gefühl habe erschöpft zu sein, desto weniger treten diese Symptome auch auf.

Mach Dir keinen Kopf, das ist völlig normal. Die Denkdrüse ist immer aktiv.
Einfach anschauen und durchlaufen lassen, ohne etwas verändern zu wollen.

Zitat von SweetAppelPie123:
Hat jemand da Erfahrungen mit gemacht? Das alles klingt sehr komplex und ich weiß selbst nicht, was jetzt der beste Ansatz ist. Und ich frage mich auch, weshalb ich so schnell erschöpfe. Liegt das an der Verarbeitung im Unterbewusstsein die Energie kostet? Ich habe so viele Fragezeichen in meinem Kopf und würde mich freuen, wenn mir jemand Rat geben könnte.

Du bist aufgrund Deiner Erlebnisse verwirrt und dabei, diese neu zu ordnen.
Da ist anstrengend. Aber Dein Unterbewusstsein macht da vieles von selbst, Du brauchst das nicht zwingend zu verstehen, es weiß ohnehin niemand, wie das funktioniert.

A


Wie heile ich mein Trauma?

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Mit einer Trauma Therapeutin oder Therapeuten

Zitat von SweetAppelPie123:
So jetzt zu meinem (ersten) Problem. Wenn ich meine Atemübungen mache, verspannt sich meine Brust nach einer Zeit ziemlich stark, sodass ich keine Luft bekomme oder flach atmen muss.

So geht es mir auch immer bei allen Arten von Entspannungstechniken, sobald es heißt, ruhig und tief zu atmen. Mir hilft nur Ausdauersport, um zu entspannen.

Zitat von SweetAppelPie123:
Ist ja an sich ein gutes Zeichen, wenn der Geist die Emotionen verarbeiten möchte.

Jepp.. denke ich auch. Und Bilder kann zumindest ich z.B. auch besser mit Emotionen verknüpfen und man muss nicht groß grübeln, man ist einfach Betrachter.. am besten wohl auch relativ neutraler Betrachter

Zitat von SweetAppelPie123:
Und gleichzeitig kann ich nicht weiter von meinem Trauma heilen, weil ich mich so sehr auf die Enge fokussiere, was Stress auslöst.

Genau da sagst du ja im Grunde schon, wo dein Problem dabei liegt. Du konzentrierst dich auf die Enge. Atemübungen haben ja auch etwas meditatives.. evtl. würde auch hier und da eine Meditation helfen, um auch den Geist etwas zu lockern.. nicht nur den Körper. Evtl. hilft es dir, dir z.B. statt Enge.. logischerweise eine Weite vorzustellen.. für mich ist z.B. das Universum und die Verbundenheit aller Dinge... Sterne, Planeten, aber auch Lebewesen und kleinste Teilchen.. etwas, das mir ein Gefühl von Weite schenkt. Kann aber auch ein beruhigender Sonnenuntergang, oder -aufgang, am Meer sein.. oder der Blick von einem Gipfel über die Täler.. oder der aus einem Flugzeug auf die Wolken, oder die Erde. Auch eine weite Ebene, eine Wiese, ein Blumenmeer. Im Grunde sind da ja keine Grenzen gesetzt.

Und wenn du etwas gefunden hast, dass dieses Gefühl von Weite in dir auslösen kann.. dann evtl. mal versuchen, diese Weite bei der Atemübung einzuatmen.. auch dir selbst mal sagen, dass bei jedem Atemzug die Weite an Freiheit gewinnt, sich vergrößert.. und auch die Luft nicht nur in der Lunge strömt.. sondern durch sie hindurch.. in den Körper.. und auch aus dem Körper in den Raum.

Eine Form von Meditation eben. Im Grunde machst du das ja schon.. halbwegs unbewusst und automatisiert.. allerdings mit der Enge. Die solltest du evtl. auflösen. Ob du da ganz tief atmest, also laut.. oder nur sanft, aber tiefer oder länger einatmest.. ist eigentlich nebensächlich, wie ich finde. Hauptsache locker und entspannt.. und das klappt ja evtl. auch nicht so gut, wenn man sich auf eine Atmung konzentriert, die evtl. gerade noch anstrengend für einen selbst wirkt.

Zitat von SweetAppelPie123:
Des Weiteren erschöpft mich Muskeltraining oder das Dehnen wirklich extrem. Ich habe das Gefühl, dass das für meinen Körper größter „Stress“ ist, dass ich das durchziehe, selbst wenn es nur 20-30 Minuten sind.

20-30 Minuten können auch viel sein. Wenn es täglich ist, und der Körper die Belastung evtl. lange nicht gewohnt war.. sowieso. Und wenn du da evtl. hier und da Muskelkater hast.. oder sich was dehnt, was eben evtl. wirklich etwas eingerostet war.. kann das ja auch mal schmerzen.. und wenn man sich dann darauf konzentriert, während man sowas ruhiges machen möchte, wo man im Grunde jedes Detail im Körper wahrnehmen könnte.. lenkt das natürlich auch wieder etwas ab. Also hier und da erholen, bis nichts mehr zwickt und zwackt.. schadet oftmals auch nicht

Zitat von SweetAppelPie123:
Danach fühle ich mich so unglaublich erschöpft. Und am nächsten Tag neige ich dazu in destruktive Muster zu verfallen, wie beispielsweise Heißhunger, Schokolade, also alles was Dopamin gibt. Warum ist das so?

Ja.. wenn man was durchzieht, was man im Grunde evtl. gerade auch gar nicht machen möchte.. kostet es oft auch mehr Energie. Nicht nur die körperliche, sondern dann auch den mentalen Gegenspieler.. den inneren Schweinehund.. den man überwindet Also Heißhunger nach Anstrengung ist ja z.B. hier und da normal. Und wenn man destruktive Muster bei sich erkennt.. ne Art von Belohnung, um sich wieder besser zu fühlen.

Stimme @Cbrastreifen ansonsten auch zu

Aber ich denke auch, dass du schon relativ weit bist, was Genesung angeht, wenn du Bilder.. und Emotionen dazu betrachtest. Weil es wie gesagt aus meiner Sicht schneller geht, als groß Denken. Wenn du jetzt noch die Gefühle zur Betrachtung verändern kannst, ist aus meiner Sicht schon vieles in eine positive Richtung getan. Hat ja anscheinend auch ne ganze Zeit gut funktioniert, bezüglich der Atmung. Mir persönlich ist bei einigem auch aufgefallen.. dass eine zu lange gleichbleibende Ansicht.. bei manchem einengend wirken kann.

Hab z.B. lange gedacht und gefühlt.. Heimat ist im Herzen.. um mich überall wieder angstfrei fühlen zu können. Das engte aber irgendwann gefühlt mein Herz ein, weil ich es auf mein Herz bezog. Also wurde daraus Heimat ist überall. Nur ein Beispiel, aber vom Prinzip her eben ähnlich.. wie die Enge beim Atmen.. die ja anscheinend schonmal eine Weite war.. da du ja schon entspannen konntest. Evtl. auch da mal versuchen, dich an das zu erinnern, was du da fühltest.. und den Fokus weg bekommen von der Enge.




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Dr. Christina Wiesemann
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