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Hallo Ihr Lieben,

seit ich umgezogen bin plagen mich oft wieder Panikattacken und das Gefühl das es nie aufhören wird und ich nie lernen werde damit umzugehen.

Ich hab mich gestern überwunden in meine Stammbar mal wieder zu gehen, aber irgendwie war das nicht so das Wahre, also wollt ich mich noch mit einem Kerl treffen, den ich zwar schon kenn aber da war ich fünf, somit war meine Aufregung sehr groß und dieses ganze wirrwarr nicht so toll.

Bin dann letzendlich erst dreiviertel Zehn na hause gegang, was schonmal Wahnsinn für mich ist, aber irgendwie bin ich nun verwirrt im Kopf.

Das klingt sicher komisch, aber als ich dort war, war es wie als sei ich in einer anderen Welt und wenigstens teilweise wie früher, doch dann kamen auch Momente wo ich mich gefragt hab, ob ich es verdient hab mal wieder einen normalen Abend zu haben und mich mit einem Mann treffen kann oder ob das Schwachsinn ist und ich das nicht genießen darf, weil ich Panikattacken hab und doch Psychisch krank bin?! Das macht mich fertig, mittlerweile ist mir egal ob die Panikattacken je weggehen, so lange ich weiß das man mit Leben kann und es nicht mehr ein einziger Kampf ist?

Bitte helft mir..

Liebe Grüße

Bringles

25.03.2012 15:36 • 28.03.2012 #1


5 Antworten ↓


Kann mir keiner helfen ?

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Wie erlang ich wieder Normalität?

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Zitat von bringles21:
Das macht mich fertig, mittlerweile ist mir egal ob die Panikattacken je weggehen, so lange ich weiß das man mit Leben kann und es nicht mehr ein einziger Kampf ist?
Das wäre der Trick - wenn es dir egal wäre... Dann könntest du nicht nur prima damit leben, sondern die PAs blieben auch weg.

Aber - und den Eindruck habe ich auch aus anderen Posts von dir - du scheinst klar zu trennen zwischen psychisch gesund (= normal?) und gestört und du scheinst darüber hinaus dir selbst und anderen ein entsprechendes Etikett zu geben. Motto: Wer PAs hat, ist psychisch gestört und damit auf eine subtile Weise minderwertig. Und wer wegen der PAs nicht nur eine Therapie braucht, sondern auch gleich noch Medikamente oder Klinik, der ist richtig im Ar.. Schwarz oder weiß, krank oder gesund, Klatsche oder nicht.

Deshalb glaube ich nicht, dass dir irgendetwas im Zusammenhang mit den PAs egal sein kann. Denn mit jeder PA führst du dir selbst vor Augen, dass du zu den Gestörten gehörst. Dabei kann man so nicht trennen. Ein bisschen bluna sind alle Menschen, sie unterscheiden sich nur darin, wie sehr ihre Macken sie im Alltag behindern. Und vor allem: Diese oder irgendeine andere Krankheit macht niemanden zu einem besseren oder schlechteren Menschen. Vielleicht hilft es dir, wenn du dich damit auseinandersetzt, wie du es bewertest, ein Mensch mit einer Angststörung zu sein, und was genau du daran wie bewertest. Vielleicht schämst du dich der offensichtlich übertriebenen Ängste oder wertest dich ab, weil du nicht so funktionieren kannst wie andere, mit denen du dich vergleichst...

Liebe Grüße
Christina

Hallo Christina,

also von manchen hier im Forum bin ich immer wieder erstaunt, wie genau der nagel auf den Kopf getroffen wird

Du hast mit dem was du schreibst absolut Recht, ich hab ein extremes schwarz weiß denken und immer das Gefühl, das alltägliche Dinge oder schöne Erlebnisse ab jetzt nicht mehr zu meinem Leben gehörendürfen, weil ich ja gestört bin und es in dem Fall nicht wert bin.

Wie kann ich das ändern?

WIe du auch gemerkt hast sag ich zwar das mir die Attacken und alles drum herum kalt lassen, aber im Inneren ist es ein einziger Kamp und ich hab da kein Bock mehr drauf.

Würde mich freuen, wenn du vielleicht Tipps hättest wie ich lern besser mit umgehen zu können, oder was es vielleicht auch für Bücher dazu gibt?

Eig, weiß ich auch, das ich ne allein mit den Attacken bin und alles, aber ich denk trotzdem das ich allein dasteh und ich die Einzige bin wo andere Angstgedanken etc hat als andere und meine niemals weggehen würden.

Naja ok nun hab ich wieder mal genug gelabert und ich wiederhole mich zwar, aber würde mich freuen wenn du antwortest

Liebe Grüße

Hi,

es ist schwierig zu akzeptieren, dass man nicht normal ist. Von daher ist es normal, wie du reagierst - nur leider für dich persönlich nicht sonderlich nützlich. Patentrezept habe ich keins, aber grundsätzlich kannst du an solchen Überzeugungen genau so arbeiten, wie du auch an Befürchtungen arbeitest, mit dem rationalen inneren Dialog nämlich. Also müsstest du jedes Mal, wenn diese Gedankengänge auftauchen, sie mit Vernunft hinterfragen. Es hilft oft, dabei eine andere Position einzunehmen. Was würdest du einer Freundin oder deiner Schwester sagen, wenn die solche Gedanken über sich selbst hätten?

Ich weiß nicht, wie offen du mit der Angststörung umgehst. Anfangs hatte ich meine verleugnet, niemand sollte das wissen, geschweige denn, mir etwas anmerken. Irgendwann habe ich festgestellt, dass mich das nur unter Druck setzt. Und als ich dann ganz offen erzählt habe, dass ich Angstprobleme habe, war das erstens gar kein Problem im Umgang mit anderen und hat zweitens dazu geführt, dass mir die anderen entsprechend offen von ihren psychischen Problemen erzählt haben. Da war schnell klar, dass wirklich jeder sein Päckchen zu tragen hat, auch diejenigen, die vollkommen gesund, erfolgreich, leistungsfähig etc. wirkten.

Es gibt eine neuere Therapierichtung (aus der Verhaltenstherapie entwickelt), die sich speziell mit Akzeptanz beschäftigt: die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT), Danach kannst du hier mal schauen, da wird auch ein Buch dazu vorgestellt, inklusive Leseprobe. Ich finds nicht schlecht... Andere oder zusätzliche Wege zu mehr (Selbst)Akzeptanz wären Meditation oder Zen (die ACT bedient sich auch ein bisschen beim Buddhismus). Da müsstest du mal im Internet nach pragmatischen (und nicht esoterisch verquirlten) Anleitungen stöbern.

Liebe Grüße
Christina

Danke für die Antwort, hab es teilweise in Griff bekomm, aber so wirklich will es trotzdem einfach nicht vorangehen -.-




Dr. Reinhard Pichler
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