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Hallo,

Ich leide seit 2019 unter einer angststörung und Panikattacken. Es geht nun seit einem halben Jahr endlich Berg auf. Ich gehe wieder alleine vor die Türe und fühle mich immer wieder „normaler“ mir geht es wieder gut und ich bin sehr glücklich. Heute allerdings hat mich ein Gedanke eingeholt den ich noch nie hatte…. Ich bin zu meinem Arzt die Treppe hoch in einem kreisrunden Treppenhaus mit meinem Sohn (6)… plötzlich sagte mir mein Kopf: spring runter in der Mitte stürz dich die Treppe runter… ich hatte so schlimme Gedanken dass meine Beine angefangen haben zu zittern und ich dann plötzlich „ Angst vor mir selber“ hatte! Natürlich habe ich direkt oben beim Arzt (4te Stock) eine Panikattacke bekommen wegen meinen Gedanken und dass ich mich die Treppe runter werfen würde und nicht mehr runter komme! So als wären meine Gedanken stärker als mein Verstand! Sowas hatte ich noch nie und dass macht mir sehr zu schaffen… was war dass? Kennt dass jemand? Sind dies Zwangsgedanken? Mir gehts doch endlich wieder gut?

25.01.2023 19:39 • 26.01.2023 x 1 #1


4 Antworten ↓


@Jesale

Im Unterbewusstsein geht es dir vielleicht immer noch nicht ganz so gut?
Es dauert wirklich lange, bis unser Kopf sich regeneriert und versteht, dass es nichts bedrohliches ist. Ich weiß nichtmal, ob es jemals ganz verschwindet. Ich denke wir können nur lernen damit umzugehen und uns so wieder zurück ins Leben zu kämpfen.

Als es mir so ganz schlecht letztes Jahr ging, habe ich auch die komischsten Gedanken gehabt. Mein Kopf hat einfach gedacht, ohne das ich Einfluss darauf hatte. Es war die Hölle . Ich glaube schon, dass es eine Art von Zwangsgedanken sind.

Wenn du diese Gedanken noch öfter hast, würde ich damit vielleicht wirklich mal zu einem Therapeuten gehen. Nicht das du noch denkst, es umsetzen zu müssen.

A


Angst zu stürzen / sind das Zwangsgedanken?

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Kurz und knapp über mich:

Habe seit ca. 20 Jahren eine generalisierte Angststörung und ab und zu kommen Phasen mit Panikattacken dazu…

Zu deinem Thread:

Ich hatte auch solche Gedankengänge. Sind sehr unangenehm und die haben natürlich auch sehr Angst gemacht. Habe es damals meinem Therapeuten erzählt und er meinte, dass ich mir doch dem bewusst bin, was ich da in so Momenten gedacht habe und ich mir aber auch in dem Moment bewusst gewesen bin, dass ich es nicht machen werde… Beispiel: man liest, hört, wie jemand seinem Leben (leider) ein Ende gesetzt hat. Und dann kommt irgendwann der Gedanke bzw. die Angst; oh man…ich könnte vielleicht auch so weit kommen…allein der Gedanke ist schon sehr unangenehm und beängstigend und dann fängt man an, sich permanent Sorgen zu machen. Ich steh am Fenster und denke mir in dem Moment: „nicht cool. Nicht dass ich jetzt komplett den Verstand verliere und einfach rausspringe und ich es eigentlich nicht will, aber vielleicht zwingt mich mein Inneres es zu machen? Oh Gott, bin ich jetzt komplett durch? Schnell weg hier und auf andere Gedanken kommen…“

Es ist eine innere Wut auf sich selbst, die man nicht auslebt… Wie oft bringt jemand einen zur Weißglut und man wird so richtig sauer? Ziemlich oft, oder? Und ich glaube, man ist vernünftig genug und weiß, dass man überreagiert und dann ist danach auch wieder alles okay… so ist es auch mit unserem inneren Ich…

Zitat von Jesale:
plötzlich sagte mir mein Kopf: spring runter in der Mitte stürz dich die Treppe runter

So etwas ist ziemlich verbreitet. Das sind Zwangsgedanken. Ich habe das ganz oft, wenn ich auf dem Bahnsteig stehe und der Zug einrollt. Da ich ich weiß, dass ich nicht vor den Zug springen will und auch keinen anderen stoßen will, macht mir der Gedanke keine Angst. Man hört von vielen, dass sie solche Gedanken haben, wenn sie auf einem Turm oder einer hohen Brücke u.ä. stehen.

@Jesale
Ja, da hatte ich auch in meiner schlimmsten Angst/(Panik)-phase.
Aber man kann das Teufelchen wieder zähmen oder das Äffchen oder wie man es nennen will (das war damals meine Art bzw., zu lernen, wieder damit umgehen zu können).
Das kann mit Hilfe von einer Therapie gelernt werden oder man sucht sich selbst Übungen, die diese Gedanken stoppen bzw. umlenken, wieder in die richtige Richtung gelenkt werden können.
Ich hatte mir damals vorgestellt, dass ich ein Teufelchen und ein Engelchen auf der linken und rechten Schulter sitzen habe. Das Teufelchen war ziemlich gewachsen und wollte mir andauernd etwas schlecht oder einreden und das Engelchen war kaum sichtbar. Ich habe den Prozess dann mit viel Übung wieder ausgleichen können, so dass das Engelchen viel mehr zu Wort kam und konnte dadurch wieder eine Balance finden, also eine vernünftige Balance, wenn ich das mal so schreiben darf. (das war ganz zu Anfang).
Denn es gilt immer noch für mich: ich bin nicht meine Gedanken.




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Dr. Christina Wiesemann
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