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Hallo zusammen,

wie in meiner Vorstellung schon angedeutet, leide nicht ich unter einer Angststörung, sondern ein Freund. Ich versuche mal, die Geschichte, die Thematik und die Frage(n) möglichst kurz zu konkretisieren!

Also, ich selbst bin eine sogenannte emotional instabile Persönlichkeit, war deswegen vor einiger Zeit in Therapie ( Klinikanschliessend Psychotherapeut ) und lebe mittlerweile ganz gut damit.

2012 habe ich zufällig einen Mann kennengelernt, zu dem ich mich sofort hingezogen gefühlt habe. Anfang diesen Jahres kamen wir in intensiven Kontakt und haben uns getroffen, es war für beide wie ein Nach Hause kommen. Wir waren von Anfang an sehr offen und ehlrich zueinander, da wir beide schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht haben. Leider ging es kurz nach unserem Kennenlernen bei ihm rapide bergab... er war immer ehrlich mir gegenüber, sagte, er möchte mehr als Freundschaft, kann es in seinem Zustand aber nicht leisten. Ich hab immer mein bestes gegeben, für ihn da zu sein, sofern er mich gelassen hat...wir hatten schon Konflikte und haben es geschafft, den Punkt, an dem wir aufgeben wollten, überwunden.

Vor zwei Wochen ging es ihm dann so schlecht ( er hatte seit mehr als einer Woche das Haus nicht mehr verlassen, flüchtete in Ablenkung und Alk. ), dass ich für ihn einen Termin beim Psychiater vereinbart habe, um seine Klinikeinweisung zu beschleunigen. Das scheint was bewegt zu haben, in derselben Nacht hat er sich in eine psychiatrische Ambulanz begeben. Jetzt bekommt er angstlösende Medikamente und besucht bis auf weiteres eine Tagesklinik mit dem Ziel, eine passende stationäre Einrichtung zu finden.

Ich möchte ihn so gut wie möglich begleiten, ohne ihn einzuengen oder unter Druck zu setzen. Er weiss, dass ich mich informiere und erzählt mir auch von sich selbst, aber ich finde auch Erfahrungen von anderen sehr wichtig.... möchte ja auch für mich selbst besser mit der Situation umgehen können.... immerhin bin ich bis über beide Ohren verliebt in den Kerle!

War jetzt doch n ganz schön langer Text....ich freue mich darauf, von Euch zu hören, was Euch als Betroffene gut tut von aussen und/oder was Angehörigen/Freunden/Partnern hilft, nicht an der Angst des anderen zu verzweifeln!

Danke Euch allen!

29.09.2013 14:49 • 29.09.2013 #1


2 Antworten ↓


Was nicht gut tut, ist, ihm zu sagen geh einfach wieder raus / sei nicht so albern / so schwer ist das nicht / stell dich nicht an. Für Ängstler ist in manchen Phasen ALLES ein Kampf. Und dementsprechend freut es, vom anderen zu hören: Ich bin stolz, dass du durchhälst. Es ist super, dass du's zum Arzt geschafft hast, das muss schwer gewesen sein. =)
Und du musst auf dich selbst achten. Wenn es dir zuviel wird, musst du dir eine Pause nehmen - sonst machst du ihm früher oder später Vorwürfe und er fühlt sich schuldig. Er sollte nicht die Verantwortung tragen, dass es dir nicht zu viel wird, sondern du. =) Sag ihm das am besten auch, damit sich bei ihm gar nicht erst ein schlechtes Gewissen einschleichen muss.

Hi Katatro-fee,

vielen dank für deine antwort!
das mit dem positiven bestärken bestätigt mich, danke dir! 3
das mit dem auf mich achten, klappt glaube ich ganz gut. es gab eine phase, da konnte ich nicht für ihn da sein, weil ich einfach mit mir selbst zu tun hatte. ich hab ihm das gesagt und auch, dass er sich keinen kopf machen soll...hat gut funktioniert, und nach zwei monaten (!) des nicht sehens war das treffen dann sehr schön und nah!
er hat sich am anfang andauernd für sich entschuldigt, ich hab ihm jedesmal gesagt, dass es keinen grund gibt, sich schuldig zu fühlen. er denkt auch, ich fühle mich von ihm respektlos behandelt und im stich gelassen, das ist aber nicht so! hab ihm das zwar gesagt...aber ich glaub, das schlechte gewissen mir gegenüber ist trotzdem vorhanden....weiss nich so recht, wie ich ihm das nehmen kann?





Dr. Reinhard Pichler
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