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Hallo,

mein Freund leidet unter Panikattacken. Wir wohnen nicht zusammen. Es war schon der Fall, daß er mich nachts aus seiner Wohnung geworfen hat und ich wußte nicht warum. Ich würde gerne diese Situationen besser verstehen. Was in einem Menschen während des Anfalls dann vorgeht. Oder wenn er dann 2 oder 3 Tage keinen sehen möchte (ich denke das sind dann schon eher Depressionen) Mit ihm selbst ist es sehr schwierig darüber zu reden. Es ist ihm bewußt, daß es Panikattacken sind. Aber trotzdem sagt er immer es gibt keine Probleme und es ist alles ok.

LG

12.08.2013 02:12 • 13.08.2013 #1


13 Antworten ↓


Hallo doppelkinn.
Was genau in deinem Freund vorgeht, wenn er eine Attacke hat, kann man natürlich nur mutmaßen. Jeder empfindet anders und jeder geht anders mit der Panik um. Manche Leute wollen Freunde und Familie einfach nicht mit ihren Problemen belasten, andere wollen es unbedingt alleine schaffen. Es gibt auch Leute die jemanden während ihrer Panikattacke an ihrer Seite brauchen. Du siehst es kann immer unterschiedlich sein.
Das beste wäre jedoch, wenn du es wirklich mal schaffen würdest, mit ihm ernsthaft darüber zu reden. Biete ihm deine Hilfe an. Er kann sie sicher gut gebrauchen.
Lg und viel Glück
Raja

A


Was tun wenn der Partner unter Panikattacken leidet

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Vorstellen könnte ich mir auch, daß es ihm peinlich ist wenn ich dabei bin oder ich denken könnte, daß er verrückt ist. Aber das ist ja gar nicht so. Das Traurige ist ja daß wir uns sonst wahnsinnig gut verstehen. Und ich das Gefühl habe durch diese Krankheit und die daraus resultierenden Unehrlichkeiten machen alles kaputt.

Ich denke mal, daß er auch nicht möchte daß ich öfters komme weil ich dann zuviel mitbekommen könnte. Und weil ich mich damit nicht auskenne neige ich bestimmt auch dazu in manchen Momenten falsch zu reagieren, z.B. wütend und ärgerlich. Weil mit mir nicht offen und ehrlich geredet wird und ich dann denke was soll das denn.

Wenn Dein Partner mit Dir über seine Erkrankung nicht reden möchte, solltest Du dies einfach akzeptieren. Ich kann ihn verstehen, es ist wirklich nicht leicht, darüber zu reden. Es bleibt doch immer so ein wenig die Angst, für verrückt gehalten zu werden.

Ihr versteht euch ansonsten sehr gut, seine Probleme musst Du als Teil von ihm selbst akzeptieren. Die brauchen eure ansonsten harmonische Beziehung nicht zu gefährden. Dies kann aber unter Umständen eintreten, wenn Du ihn bedrängst.

Vor allem aber ist er Dir gegenüber nicht Unehrlich, er belügt Dich ja nicht. Ist nur eben sehr schwer, sich zu erklären.

Sicher, Raja hat natürlich Recht, Du solltest ihm schon Hilfe anbieten. Aber dabei wäre ich sehr behutsam, sonst zieht er sich womöglich zuück, sobald Du seine Probleme ansprichst.

Ich hab ja auch schon gemerkt, wenn ein Vorfall war und ich geh dann nachts nach Hause dann können wir am besten reden. Und das dann aber am Telefon und ich weiß daß er auch manches dann hinterher bereut.

Er weiß, daß ich für ihn da bin und hat wahrscheinlich noch zusätzlich das Problem Jahre mit dieser Situation alleine zu sein und dann komm auf einmal ich und alles soll anders sein.

Diese Unehrlichkeiten haben doch wahrscheinlich auch ihre Gründe genauso wie ich lange nicht wußte daß diese Erkrankung da ist. Aber wenn ich frage ob er Zeit hat und er sagt dann nein weiß ich zu 95% er wird kommen.

Ich durfte ja auch schon zu Ärzten mit, was wahrscheinlich auch kein leichter Schritt war und denke das zeugt auch von einer gewissen Offenheit und Vertrauen.

Ich merk jetzt grad das Ganze ist auch für mich ein Lernprozeß Kater Carlo.

Dein letzter Satz trifft den Kern eures Problems : Du mußt lernen, mit seinen Verhaltensweisen, die aus seiner Erkrankung resultieren, umzugehen.

Wirklich verstehen kannst Du sie als Nichtbetroffene wahrscheinlich nie, aber lernen, sie zu akzeptieren.

Aber Du bist ja schon dabei und es wird Dir sicher gelingen.

Wird schon werden, ganz sicher. Er geht zu Ärzten, macht was gegen seine Krankheit - etwas Geduld brauchst Du halt mit ihm.

Es hat eben erst Klick gemacht! dank euren Beiträgen. Nun werde ich versuchen das Beste daraus zu machen.

Danke euch!

Alles Gute für euch beide. Zusammen seit ihr stark und werdet es schaffen, ganz sicher.

Er hat das große Gück eine Partnerin zu haben, die mit Verstand und sachlicher Überlegung an das gemeinsame Problmen herangeht.

Danke ich hab schon angefangen aufzuräumen. Und jetzt muß ich an mir arbeiten.

Hallo Doppelkinn.. Sry wenn ich mich einmische, aber versuch doch mal selber einen Termin bei einem Therapeuten zu bekommen, ihm die Tatsachen zu erzählen, und ggf von ihm Hilfe zu bekommen, wie Du reagieren kannst, wie Du Deinem Freund helfen kannst.. Das würde ich tun.. LG

Hallo nightlea,

das hatte ich auch schon überlegt. War mir aber unschlüssig. Es wird aber auch schwierig sein jemandem zu helfen der denkt er hat keine Probleme. Und ich bin froh, daß er immer mehr Vertrauen zu mir fasst das hat lange genug gedauert. Heute hat er mir wieder gesagt, daß ich bestimmt denke er ist verrückt.

Und wie ist das wenn man ein Treffen vereinbart hat und bekommt plötzlich abgesagt und manchmal werde ich dann später angerufen wo ich bleibe ich wollte doch kommen. Kann man davon ausgehen, daß das Panik war oder würde man das als launisch bezeichnen?

Hm, ich würde eher auf Angst und Panik tippen, nicht auf irgendwelche Launen.

Ist nicht einfach für Dich, weil schwer verständlich.

Ja genau, ich hab nämlich gemerkt, wenn ich bestimmte Situationen erklärt bekomme dann kann ich besser damit umgehen und verstehen.

Genauso wenig kann ich eigentlich nicht verstehen, daß einem klar ist ich habe diese Krankheit und wählt selbst mehr oder weniger dieses einsame Leben mit nur Spazierengehen. Daß man sich nicht Helfen lassen möchte und sagt ich habe keine Probleme und ich bin doch nicht verrückt.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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