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Hallo,
ich bin zum ersten mal hier...
ich dachte mir jetzt frag ich einfach mal...vielleicht kennt jemand die Situation und hat sie schon gemeistert?!!

Mein (jetzt) Mann leidet seit einem Jahr unter Panikattacken!!
Das wirkt sich natürlich auch körperlich aus...
Vor allem ist er ständig angespannt; bei körperlicher Anstrengung vor allem...

Mein Problem: Das ist natürlich auch bei gewissen Aktivitäten Frisch-Verheirateter innerhalb des Schlafzimmers so... wenn ihr wisst was ich meine?

Natürlich schlägt da das Herz dann mal schneller, der Puls höher... aber für Ihn ist das total schlimm...

Wie geht man damit um?
Darauf verzichten?
Ich mein wir sind ja frisch verheiratet und so... schlägt halt ein bisschen auf die Stimmung... und es wird schon immer seltener, ich leide total darunter und er weiß das bestimmt auch.
Aber er kann nicht anders...

Für jede Tipps dankbar, Liebe Grüße

05.07.2007 18:12 • 06.08.2007 #1


7 Antworten ↓


Hallo Sara!

Ich kenne dein Problem, weil ich ein ähnliches habe. Nur ist bei mir nicht mein Freund, sondern ich bin diejenige, die unter Panikattacken leidet und deswegen auch oft versuche, körperliche Anstrengung zu vermeiden. Glücklicherweise hatte ich bei der bestimmten Sache noch keine Probleme, aber ich merke, dass es mir trotzdem immer schwerer fällt, weil ich Angst habe, dass ich währenddessen Panik bekomme. Mein Freund versteht das leider schlecht... Ich hab schon ein paar Mal versucht, es ihm verständlich zu machen. Es ist nicht so, dass er rücksichtslos wäre oder eingeschnappt, er kann nur schlicht und einfach nicht nachvollziehen, wie ich mich in solch einem Anflug von Angst fühle, weil er das eben noch nie hatte.
Mein Tipp an euch wäre: Rede ganz offen mit deinem Mann darüber. Sag ihm, dass er keine Angst haben braucht, weil du da bist oder versucht es auf eine Art, dass es ihn nicht so anstrengt. Versuche einfach für ihn da zu sein. Beruhige ihn, wenn er eine Attacke bekommt, steh ihm einfach zur Seite. Von meinen eigenen Erfahrungen weiß ich, wie gut es tut, wenn man während einer Panikattacke jemanden hat, der für einen da ist und einen beruhigt und in den Arm nimmt.
Hat er schon überlegt, sich in Therapie zu begeben oder hat er sich schon organisch untersuchen lassen? Ich hab nämlich auch schon mein Herz mehrfach untersuchen lassen und während einer Angstattacke hilft es mir dann immer ganz gut, wenn ich mir sagen kann, dass mein Herz gesund ist und ich deswegen keine Angst haben brauche.
Ich wünsche dir/euch alles Gute und hoffe für deinen Mann, dass er seine Angst bald bewältigt!

LG, Pinxi

A


Was soll ich tun als Angehörige?

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Hallo Sara!

Bin durch Zufall auf deinen Beitrag gestoßen und bin in einer ähnlichen Situation. Mein Partner leidet auch in bestimmten Situationen unter Panikattacken. Leider findet man über sogenannte situative Panikattacken wenig Lektüre, meist nur in Verbindung mit Agoraphobie. Dieses Forum hier hat mir allerdings enorm weitergeholfen, nicht wegen irgendwelcher Patentrezepte (die gibtacute;s ja leider nicht), sondern vielmehr weil die Betroffenen hier einem Mut machen. Ich für meinen Teil stelle gerade fest, dass man mit dem Partner nicht ständig drüber reden muss. Grundvoraussetzung ist wohl ein enormes Vertrauensverhältnis. Dein Partner muss sich sicher sein, dass du für ihn da bist, er zu dir kommen kann, du zuhörst und er sich auf dich verlassen kann. Ich denke aber, dass man eine Sache auch erst wichtig macht wenn man ständig drüber spricht bzw. den Partner darauf anspricht. Bei uns läuft es derzeit so: Klar habe ich gemerkt wenn es ihm wieder schlecht ging. Dann haben wir lange Gespräche geführt, ich hab versucht allen Stress von ihm fern zu halten usw. Irgendwann kam aber der Punkt wo ich mir dachte Hey, so kann man nicht ewig leben, was macht er wenn ich mal gerade nicht da bin?. Seitdem behandel ich ihn ganz normal, also so als wäre er kein Mensch mit Panikattacken. Ich nehme keine besondere Rücksicht mehr auf ihn (also nicht mehr als man das ohnehin tut), sondern fordere vielmehr auch meine Bedürfnisse ein. Als Beispiel: Er hatte Panikattacken wenn man sich eigentlich in recht harmonischen Situationen (die er im Grunde auch als angenehm empfindet) befand, z.B. Familienbesuche. Statt wie gewohnt Rücksicht zu nehmen habe ich klargestellt, dass er entweder mitkommen und damit fertig werden kann, oder ich aber alleine hingehe. Und siehe da, er kommt seitdem mit und zwar ohne Panik. An deiner Stelle würd ich also vielleicht versuchen die Panik deines Mannes nicht so vordergründig werden zu lassen. Warum bitte solltest du gänzlich auf Sex verzichten nur weil er Panik bekommt? Wie willst du für ihn da sein, wenn es Dir selbst nicht gut geht? Kein Mensch hat die Kraft alles immerzu nur aufzufangen! Zeig ihm, dass duacute;s trotzdem unglaublich genießt. Beruhige ihn dabei mehr mit Gesten statt mit Worten. Wenn es eine leichte Panikattacke ist versuch sogar sie mal ganz außen vor zu lassen: Zeig ihm mit einem Blick, das du Bescheid weísst, aber dann lass dich nicht weiter davon irritieren. Keine Ahnung ob dir das irgendwie hilft, kann ja nur meine Erfahrung beschreiben, aber ich hoffe du kannst zumindest ein paar Anregungen daraus ziehen...

Liebe Grüße

Hallo bei mir ist es auch so ich bin m und 28 .. habe auch Angst das meine Partnerin darunter leidet, weil wir ja nun doch schon seit 6 Montaten mit dieser Situation leben (müssen). Ich weiß das Sie mich sehr liebt und wir seit 10 Jahren ein sehr gutes Team sind, aber habe trotzdem die Angst, dass Sie irgendwann doch nicht mehr mit fertig wird.

@ ganz oder gar nicht
Dda ich gerade eine ziemlich heftige Krise habe dachte ich ich antworte dir mal...
Kennst du das gefühl wenn man denkt Ich hab jetzt aber keine Lust mehr rücksicht zu nehmen. ich schäm mich schon immer total dafür. Aber ich wünsch mir manchmal so das alles wieder gut ist und er einfach relaxed sein kann.
Ich weiß ja nicht wie es bei dir ist, aber mein Mann braucht ziemlich viel Kraft um sich zu konzentrieren im Alltag dass es ihm gut geht und er sich zusammenreißt.
Diese Kraft macht ihn dann ziemlich fertig und müde...
und ich wünsch mir eigentlich nur dass er mir Aufmerksamkeit schenkt und mich wahr nimmt...
dass ist aber schwer wenn er sich so um sich selbst kümmern muss!

Naja wahrscheinlich hab ich einfach grad ne Krise und das geht und kommt immer wieder...
Zu Beginn vor einem Jahr war ich noch total stark und dacht/sagte immer Hey dass packen wir schon aber es hat mich mittlerweile doch sehr mitgenommen... jedes mal wenn er irgendein Anzeichen gibt dass es ihm mal wieder schlechter geht könnte ich die Krise kriegen und bin dann schon immer total ohje jetzt reiß dich zusammen es geht wieder los...

Findest du nicht auch dass es total viel Kraft von einem selbst kostet?

Es tut mir echt sooo leid für Ihn dass ich nicht stärker bin!!

Danke für's zuhören!
Liebe Grüße

Halli Hallo Sara!

Endlich funktioniert mein Internet wieder...
Hoffe du bist noch in diesem Forum unterwegs?!

Tja, das stimmt schon, es kostet viel Kraft. Wenn ich ehrlich bin weiss ich gar nicht wieviel Kraft ihn der Alltag wirklich kostet. Mein Partner ist wohl von Natur aus schon ein angespannter Mensch. Da ich selbst nie wusste wie ichmit der ganzen Situation umgehen soll hab ich mich vor kurzem mit einer Psychologin unterhalten. Ein Satz von ihr hat mir ein ganzes Stück weiter geholfen: I so einer Situation kommt es nicht so sehr darauf an was für ihn die richtige Reaktion ist, sondern vielmehr darauf was dein Bedürfnis in dem Moment ist. Wenn du mich fragst: Es gibt wohl im Umgang miteinander kein richtig oder falsch. Eins steht jedoch fest: Unsere Partner leben ein völlig anderes Leben als wir. Vielleicht können sie mit der Zeit von uns lernen und sich wieder fallen lassen. Das geht aber nur wenn wir auch so sind wie wir sind, und nicht wenn wir ständig nur bemüht sind alles erschwerende von ihm fernzuhalten. Ich hab MIR eins gesagt: Du willst ein unbeschwertes Leben? Dann leb es! Hört sich mit Sicherheit für viele mehr als naiv und blauäugig an, klappt an manchen Tagen auch nicht immer ganz so gut, aber was wäre die Alternative?
Eine Frage hätte ich an dich. Falls sie zu persönlich ist kann ich das aber auch verstehen... Wie sieht es in deiner Beziehung mit dem Aussprechen der Gefühle aus? Kann er dir sagen, was er für dich empfindet? Wenn nicht, wie zeigt er es dir dann?
Würde mich freuen bald von dir zu lesen. Habe nämlich das Gefühl eine Leidensgenossin (klingt wohl sehr negativ) gefunden zu haben.

Einen lieben Gruß mit dem Wunsch versehen, dass ihr mittlerweile aus der akuten Krise raus seid!

du kannst deinem mann helfen in dem du in bestärkst und ihm zur seite stehst bei allem was er tut.
abnehmen solltest du ihm nichts!
wichtig ist das er eine therapie macht und nebenher sport und endspannungsübungen .
wenn man durch die angst gehemmt wird tut man mit der zeit immer weniger und der lebenskreis in dem man sich bewegt wird immer kleiner .da man mit angst und panik ständig seinen körper nach problemen überwacht fallen einem dann auch irgendwann körpermerkmale die eigentlich normal sind auf vor denen man dann wiederum angst hat! ein ziehmlich blöder kreislauf ist das!
mit hilfe einer therapie lernt man mit der angst umzugehen und mit hilfe von sport und endspannungsübungen wird der körper wieder belastbarer und es fühlt sich nicht gleich alles was anstregt (auch im bett) nach etwas an vor dem man angst haben muss!
wichtig ist! es braucht eine gewisse zeit bis es wirkt! aber dann wirkts auch
alles gute für euch !
ps. mann kann ja irgendwann auch zusammen turnen und endspannen !

Hallo,

ich habe nun erst einmal in aller Ruhe gelesen, ich bin selbst Betroffene.
Ich denke das Wichtigste was Eure Partner brauchen, ist das ihr sie mit ihren Sorgen ernst nehmt. Ich kann es mir sehr gut vorstellen, das es für Euch als Angehörige manchmal echt die Hölle sein muss. Aber wie soll man jemanden etwas erklären, das man selbst nicht greifen kann. Diese Ängste haben eine nicht greifbare Größe, hinzu kommt dann die Angst verrückt zu werden, weil das was da mit *uns* passiert etwas nicht kontrollierbares ist. Ich kann mir auch gut vorstellen, das man als Angehöriger es selbst mit der Angst zu tun bekommt, weil man ja nicht weiß, was man tun kann. ( So war es in meiner Partnerschaft , ich habe meinen Partner mit meiner Angst überfordert, aber das musste ich erst mal lernen, so wie mein Partner lernen musste, mich nicht unter Druck zu setzen, mich abzulehnen als hätte ich eine Ansteckende Krankheit).
Nehmt Eure Partner ernst, begenet ihnen nicht mit Ablehnung, manchmal reicht es schon ihn einfach in den Arm zu nehmen.
Niemand sollte sich aufgeben, bleibt so wie ihr seit.
Wenn jemand etwas ändern kann, dann Eure Partner. Ihr könnt sie unterstützen mit Verständnis, aber tätig werden müssen sie selbst. Ich weiß ja nicht ob Eure Partner einen Therapie machen, aber ratsam wäre es auf jeden Fall.
Es ist allerdings nicht immer ratsam einen Ängstler unter Druck zu setzen, ich hatte hier irgendwo gelesen : **Warum bitte solltest du gänzlich auf Sex verzichten nur weil er Panik bekommt?Niemand erwartet das Du gänzlich auf etwas verzichtest, das kann ich mir nicht vorstellen, viel eher denke ich das sich Dein Partner noch mehr unter Druck gesetzt fühlt, weil er ja eh schon um die Systematik weiß. Ängstler sind ja nicht *dumm* sie bekommen schon alles mit was da so passiert, auch bei Dir dafür haben wir Ängstler viel zu sensible Antennen.
Ich denke nicht, dass Eure Partner *ständig* Angst haben, aber bitte schaut einfach mal hin, ob Ihr Eure Partner in diesem einen Punkt vll. überfordert. Denn die Angst kommt ja irgend woher.

Für einen *Ängstler* ist es nicht gut, wenn alle Welt sich nach seinen Bedürfnissen orientiert. Das sehe ich genauso wie ZZerRburRuSs, ich teile seine Meinung.

Jede Partnerschaft lebt vom give and take, aber das Problem hier ist ja nicht mal eben einfach ein nettes Abendessen oder Familientreffen wo man sich entscheiden muss, geh ich oder nicht.
Vll. solltet Ihr euren Partnern mal von hier erzählen, ich denke
damit wäre Euren Männern auch schon mal geholfen.





Dr. Hans Morschitzky
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