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Hey ihr Lieben, da dies meine erste Nachricht ist, hoffe ich, dass ich gute Tipps / Empfehlungen bekommen kann

Ich bin 24 und habe dieses Jahr meine Ausbildung abgeschlossen und mache jetzt eine Weiterbildung. Bei mir auf der Arbeit liebe ich es sehr, da das Miteinander bei uns zu 100% steht.
Meine Mutter ist erkrankt als ich 14 war und kurz vor Weihnachten 2017 verstorben.
Da hatte ich damals ein richtiges Tief, dann war ich 5 Wochen in Kur und danach ging es mir wieder besser.
Nun wohne ich alleine in Einzimmerwohnung und letztes Jahr war alles noch gut. Doch vor kurzem habe ich wieder diese Todesängste entwickelt…. Ihr Lieben ich bin doch noch zu jung zu sterben.

Ich habe seit zwei wochen eine krasse innere Leere entwickelt und habe angst iwann nicht mehr aufzuwachen. Das fühlt sich so an als ob ich nur noch atmen würde, mehr aber nicht.
Über zahlreiche Antworten und Tipps wäre ich sehr sehr dankbar.

08.11.2024 23:09 • 18.11.2024 x 1 #1


17 Antworten ↓


@sepa herzlich willkommen im Forum.

Erst einmal mein Beileid. Es ist nicht leicht wenn ein Elternteil von uns geht. Es ist auch keine Angelegenheit was sich innerhalb von Wochen oder Monaten verarbeiten lässt. Angst zu haben ist etwas natürliches nur sollte es nicht die überhand gewinnen. So wie es ausschaut hast du Angst vor dem tot. Warst du schon beim Psychologen und hast eine Diagnose erhalten ? Die innere leere könnte eine Depression sein. Es kommt sehr oft vor, das Depressionen und Angststörungen Hand in Hand gehen. Du bist nicht der einzige mit diesen Problemen wir sind hier alle etwas angeknackst. Ich hatte meine Depression und Generalisierte Angststörung mit 25. Es gibt Tage die einen sehr belasten aber ich verspreche dir das danach Tage folgen die besser werden. Lass dir bitte helfen. Du musst nicht alleine damit sein. Nehme jede Unterstützung an die du bekommst.

Hast du bestimmte Krankheiten ? Oder wieso fürchtest du dich davor nicht mehr aufzuwachen ?

A


Was mache ich gegen Todesangst?

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Hi, lieber sepa,
das ist brutal, dass dich eine Angststörung so jung heimsucht. Ich selbst hatte eine ab elf Jahren, war ab 21 „normal“ und wurde mit 28 wieder voll erwischt, krabbelte mich wieder heraus und mit 38 krachte es wieder. Dann hatte ich glückliche Jahre bis ich im Alter von 52 Jahren wieder in dunkle Gewässer geriet und kämpfe seitdem mit diesem Leiden. Warum erzähle ich dir das? Um Dir zwei Dinge zu sagen: Erstens, es hat immer eine lange Vorgeschichte, auch wenn man denkt, man war doch normal, alles war relativ okay und dieses furchtbare Gefühl kommt plötzlich und aus heiterem Himmel. Zweitens: es kann jederzeit wieder verschwinden und jederzeit wieder kommen. Es ein Teil vom Leben. Ich persönlich halte es nicht einmal für eine Krankheit sondern für eine Reaktion auf eine kranke Außenwelt.
Dass Du Deine Arbeit so gerne magst, das ist schon ein super Pluspunkt und da freue ich mich für dich. Auch dass du eine eigene Wohnung hast, ist super. Ich kenne einige Menschen, die mit allem unzufrieden sind und sogar noch zuhause wohnen, vor dem PC verkümmerten und es wirklich schwer haben, ihren „Platz“ zu finden. Du scheinst aktiv zu sein und Deine Energie in gute Ziele zu stecken! Also mal: Glückwunsch zur Ausbildung und Glückwunsch zur Weiterbildung! Du wirst auf gar keinen Fall sterben, das kann ich dir garantieren. Das Gefühl der innere Leere kenne ich und es hat mich damals, als es mich zum ersten Mal heimsuchte, sehr beunruhigt. Es war furchtbar. Ich fühlte mich wie eine lebende Leiche. leer, sinnlos, ohne Gefühle, ohne Ziele, völlig verloren. Zum Glück habe ich mich immer sehr um Freunde und Freundschaften bemüht und ich glaube das hat mich in vieler Hinsicht gerettet. Auch in den schwersten Zeiten mit starken Depressionen und Ängsten, suchte ich soziale Kontakte. Ich ging aus, ich besuchte Konzerte, ich ging ins Kino, ich traf mich mit Freunden. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist. Ich halte das Soziale, also den Kontakt mit anderen Menschen für sehr wichtig, gerade für die Psyche. Gerade für das Gefühl, Sinn zu erleben, Gemeinsamkeiten zu haben, um sich „richtig“ in der Welt zu fühlen. Einsamkeit, Alleinsein und sich zurückziehen ist meines Erachtens bei Depressionen und Ängsten genau das falsche, denn es verstärkt die Sinnlosigkeit und negativen Gedanken. vielleicht möchtest du noch etwas mehr von dir erzählen, von der Vorgeschichte … und ob du Freunde hast. Du bist nicht allein mit deinem Gefühl.
Herzlichen Gruß jedenfalls!

Hallo Sepa,

Ich denke Deine Todesangst rührt vom traumatischen Erlebnis des viel zu frühen Todes Deiner geliebten Mama.
Dazu in einer Zeit der Spätadoleszenz als Du Deine Mutter noch sehr gebraucht hast und zusehen musstest wie sie von Dir geht ohne etwas dagegen tun zu können.

Ich kenne keinen Menschen der nicht hin und wieder Angst vor dem Tod hat oder gehabt hätte.
Wir sind die einzigen Wesen die ein Bewusstsein haben, dass uns vergegenwärtigt, dass wir eines Tages sterben müssen.
Dieses Bewusstsein endlich zu sein lässt uns aber auch gleichzeitig die Freiheit unser Leben so zu gestalten wie wir es möchten.
Nach unseren ganz persönlichen Vorstellungen, Wünschen und Vorlieben, wenn wir uns auch lassen, bzw. es uns erlauben.

Vielleicht rührt diese Deine Angst genau daher, dass Du eben nicht so früh gehen willst, wie Deine Mama es leider musste. Du hast noch viel vor, gerade weil Du noch so jung bist und diese traurige und tragische Erfahrung machen musstest von einem geliebten Menschen für immer Abschied nehmen zu müssen….

Der Tod dürfte mir deutlich näher sein als wie Dir. In ein paar Tagen werde ich 60 Lenze. Habe meinen Zenit also wahrscheinlich schon deutlich überschritten. Auch ich möchte noch nicht gehen, Ich habe noch viel vor in meinem Leben. Und weisst Du was, je mehr ich an die Dinge und Projekte denke die ich noch verwirklichen will, desto mehr vergesse ich die Gedanken an den Tod. Ich kann eh nicht bestimmen wann er zu mir kommt, also geht er mich eigentlich auch nichts an. Wenn der Tag und Moment kommt ist er eben da und ich kann nicht das geringste dagegen tun. Worüber also soll ich mich sorgen? Vielleicht wird er dann nicht als unbarmherziger Henker, sondern sogar als Freund zu mir kommen und mich erlösen von Siechtum und Schmerz, dem gebrochenen Körper eines arbeitsreichen Lebens Erlösung vom Leiden schenken? Wer weiss?
Ich freue mich bis dahin über jeden Tag den ich erleben darf und der mir zum Geschenk gemacht, um mit meinem Tun etwas Sinn-volles zu bewirken, meinen Sinn verwirklichen oder wenn man will erfüllen kann.

Goethe sagte einmal: „Der Mensch tut gerne das Gute das Rechte, wenn man ihn nur dazu kommen lässt“
Damit sind nicht nur die anderen gemeint die uns lassen sollen. Damit sind auch wir selbst gemeint es uns zu erlauben.

Ich denke Deine liebe Mama würde sich nichts sehnlicher wünschen, dass Du ein reiches und erfülltes Leben leben kannst, ja sollst und darfst.
Dass Du nicht verzagst oder Dich ängstigst, nur weil sie Dir vorausgegangen ist. Stell Dir vor was Deine Mama durchmachen würde, wärest Du vor ihr aus dem Leben geschieden….. Es gibt wohl für eine Mama oder Eltern generell kaum etwas schlimmeres, als das eigene Kind zu Grabe tragen zu müssen…..

Du machst eine Fortbildung und Du weisst auch wofür, denn sonst würdest Du sie nicht auf Dich nehmen.
Damit alleine schon machst Du Deine Mama stolz und ehrst sie gleichermaßen. Denn Du erfüllst damit einen ihrer wohl sehnlichsten Wünsche. Dass Du Dein Leben lebst, das sie Dir einst geschenkt hat und das beste daraus machst was Dir möglich ist.

Meine Buchtipps für Dich:
Viktor E. Frankl: „Der Wille zum Sinn“ und „Das Leiden am sinnlosen Leben“

In diesem Sinne ganz liebe Grüsse, meine allerbesten Wünsche für Deine Zukunft und ein langes sinnerfülltes Leben
Achtsamkeit

@UMAIR danke für deine Antwort. Bis jetzt sind keine Krankheiten bekannt. Laut Ärzten bin ich gesund. Blut bekomme ich am Montag abgenommen und dann sollte ich körperlich gesehen nichts haben.
Nur diese innere Leere regt mich auf und ein Therapieplatz dauert noch gefühlt Jahre…

@Reconquista heyy, ich danke auch dir für deine ausführliche Antwort. ich hoffe es, dass die Ärztin im Blut auch nichts feststellen kann und ich auch vom Blut her gesund bin.
Ich möchte wieder „normal“ leben und jetzt noch nicht versterben. Möchte noch mindestens 70 Jahre hier verbringen.

@Achtsamkeit auch dir danke ich für deine Antwort und deine schönen Worte. Die Buchtipps werde ich mal zu Herzen legen und danach ausschau halten.

Zitat von sepa:
@Reconquista heyy, ich danke auch dir für deine ausführliche Antwort. ich hoffe es, dass die Ärztin im Blut auch nichts feststellen kann und ich auch vom Blut her gesund bin. Ich möchte wieder „normal“ leben und jetzt noch nicht versterben. Möchte noch mindestens 70 Jahre hier verbringen.

Wirst du auch. Freu dich des Lebens und unternehme viel.

@sepa bitte lass deine Hormone und Vitamine noch überprüfen. Sehr wichtig.

Hallo Sepa,

willkommen hier im Forum.
Ängste können uns schon mal richtig schlimm verunsichern.

Zitat von sepa:
Doch vor kurzem habe ich wieder diese Todesängste entwickelt…. Ihr Lieben ich bin doch noch zu jung zu sterben.


Du wirst ja auch garantiert nicht sterben. Warum hast Du denn Deine Todesängste entwickelt?

Pack diese Ängste wieder ein und sage Dir, so oft Du es gebrauchen kannst.

Ich werde nicht sterben. Das ist nur ein Gefühl. Ich bin sicher, dass mir nichts Schlimmes passieren wird.
Deshalb konzentriere ich mich ab jetzt auf die Gedanken, die ich für mich gut und hilfreich sind.

Viele Grüße
Bernhard

Hey ihr Lieben, ich war heute Morgen schwimmen (vor 3h) und mein Puls ist immer noch bei über 100. Was ist los mit mir?
Das Schwimmen tat mir eigentlich recht gut, bis auf das ich halt noch nichts spüre innerlich…

LG
sepa

Zitat von sepa:
ich war heute Morgen schwimmen (vor 3h) und mein Puls ist immer noch bei über 100. Was ist los mit mir?

Wann warst du denn das letzte Mal Schwimmen oder überhaupt Sport gemacht? Wenn man untrainiert ist, kommt es oft vor, dass der Puls nach einer ungewohnten Anstrengung längere Zeit hoch bleibt. Wobei 100 jetzt nicht wirklich hoch oder gar besorgniserregend ist.

Hallo sepa,

schau dir auch diese Themen an, sie könnten dir weiterhelfen:

Todesangst überwinden

Todesangst

Todesangst

Schreckliche Todesangst.

In diesen Themen kannst du ebenfalls schreiben, und die betreffenden Mitglieder werden benachrichtigt.

Beste Grüße
Carsten

@Schlaflose hey, sorry für die späte Antwort hahah. Ich war schon länger nicht mehr sportlich aktiv. Das letzte Mal war vor 2 Jahren wo ich wirklich regelmäßig Sport gemacht habe.

LG
sepa

Heute fühle ich mich viel besser, also immer noch innere Leere, aber ein anderes Gefühl. Ist das ein schlechtes Zeichen?
Ich habe so Angst heute zu schlafen… fühle mich so leicht irgendwie

LG
sepa

hallo,

erstmal mein herzliches beileid!
vielleicht liege ich ganz falsch...naja, ich schreibe meinen tipp trotzdem. wenn sie zu taktlos sein sollte, bitte ich um verzeihung.

manchmal kann es hinterbliebenen helfen die verstorbene person und den tod zu 'feiern'. in unserer gesellschaft ist der tod etwas schlimmes, schreckliches, angst einflößendes. sich mit der familie und freunden zusammen erinnern kann schön sein. alle die deine mama kannten und alle die sie nicht kannten aber hätten gerne kennenlernen wollen. alte fotos und videos, erinnerungstücke rauskramen, sich geschichten über sie erzählen. ein richtiges ritual daraus machen. am besten jährlich.
natürlich soll es nicht darum gehen jedes jahr erneut zu trauern. sondern, dass man die verstorbene person feiert.
kannst das auch alleine für dich machen, so oft du willst.

wenn man sich mit dem tod anfreundet, geht die todesangst weg.

Zitat von sepa:
Heute fühle ich mich viel besser, also immer noch innere Leere, aber ein anderes Gefühl. Ist das ein schlechtes Zeichen? Ich habe so Angst heute zu schlafen… fühle mich so leicht irgendwie LG sepa

Ich glaube, es ist ein gutes Zeichen, wenn du dich leicht fühlst.
Angst davor ist wiederum „schlecht“, denn Angst ist das Gegenteil von leicht, entspannt und im Frieden. Vielleicht hast du verschiedene Gefühle gleichzeitig bzw. in schneller Folge.
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Hey people, ich habe mich endlich heute überwunden den Arzt anzurufen und nachzufragen, ob mit meinem Körper Blut technisch alles top fit ist - und ja es ist alles topfit.
Nur das krasse Abnehmen verstehe ich iwi nicht… nächste Woche Dienstag habe ich dann auch einen Besprechungstermin. Danke für eure bisherige Hilfe.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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