Streitet nicht!
Ich sag mal so, also ich stelle mich auch allem, immer schon. Und zur Thera gehe ich auch sein fast 8 Monaten, allerdings mit ziemlich großen Unterbrechungen (Urlaub, Psychologin oder ich krank etc., mal keine Lust). Tagesklinik war ich auch. Ja, ich bekomme meinen Alltag gebacken und hatte auch nie Phasen, wo ich nicht rausging oder so. Aber eben die blöden körperlichen Symptome... Richtig los werde ich das eben trotz allem auch nicht.
Meine Therapeutin ist gegen Medikamente bei Angst/Panik, mein Hausarzt auch, der davor auch und die neue Psychiaterin vor 2 Wochen sah da ja auch nicht wirklich eine Notwendigkeit.
Nun ist es aber so, wir haben ein Gehirn und da gibt es bestimmte Areale, wie eben auch ein Schmerzgedächtnis etc. Und wenn man über einen längeren Zeitraum schmerzen erträgt, selbst wenn der Auslöser eine Angststörung ist, dann ist es wahrscheinlich, dass diese Schmerzen abgespeichert werden. Das sind dann eben z.B. Kopfschmerzen oder Schmerzen in den Beinen, Rückenschmerzen und mehr. Das passiert aber nur, wenn diese Schmerzen am Anfang nicht therapiert werden oder nichts hilft.
Und hier besteht dann die Gefahr, dass das alles chronisch wird und egal, ob nun die Schmerzen oder die auslösende Angststörung. Nicht selten wird dann aus der Angststörung auch noch eine Depression, denn lange ertragene Schmerzen können depressiv machen.
Chronische Schmerzen oder psychische Störungen sind dann aber schwerer zu therapieren, sie sind extrem hartnäckig. Und hier mass man ganz klar sagen, den chronischen Verlauf kann man gleich am Anfang sehr gut umgehen, wenn man, neben der Therapie, dann doch Medikamente gibt.
Das kommt aber immer sehr auf den Einzelfall an und da ist es wichtig, wenn der Psychiater fähig ist, der Therapeut und Therapeut und Psychiater zusammenarbeiten. Und natürlich, wenn der Patient das alles ernst nimmt. In meinem Fall war es nicht so, auch von meiner Seite nicht, was ich auch einsehe. Mit einer guten Therapie und am Anfang mit dem richtigen Medikament würde es mir heute sicher besser gehen, was die etlichen chronischen körperlichen Beschwerden angeht.
Ich lebe mit den Beschwerden, nehme keine Medikamente, aber die Beschwerden sind eben auch ständig da, gehen nicht weg. Seit 1,5 Jahren.
04.08.2010 10:43 •
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