Hey Natalie,
es ist schon spät und ich würde Dir aber so gerne ganz viel von meinen Erfahrungen mit meiner ANgststörung, Panikstörung, psychosomatischen Beschwerden schildern die Dich aufbauen.
Glaube mir, ich habe echt schon die Hölle erlebt mit den PA - war auf Dienstreisen mitten im Dschungel Asiens oder in total abgelegenen Gebieten in Südafrika - mit all den typischen Symptomen die über Stunden nicht besser wurden. Einmal habe ich mich sogar hingelegt und dachte - gut, dann sterbe ich jetzt eben - und ich lebe noch immer.
Ich habe auch einige Zeit Therapien gemacht, mich durchchecken lassen, alternative Therpien getestet und spirituelle Ansätze gesucht. Man fühlt sich mit der Zeit hoffnungslos, aber das ist erstmal ganz normal - und Dir jetzt sicher keine Hilfe. Aber - und jetzt kommt hoffentlich die Unterstützung von meiner Seite...
...Wir Angsthasen sind definitiv nicht körperlich oder dauerhaft psychisch krank und müssen uns damit auch nicht abfinden. Es kommt ganz sicher der Punkt bei Dir, an dem Du verstehst warum Du diese Angst hast. Vertraue Dir selbst, Dein Körper ist definitiv nur ein Teil von Dir und Deine Seele signalisiert Dir damit etwas. Höre sehr genau hin und sehe die Angst mit all den unangenehmen Symptomen nicht als Deinen Feind, sondern als Deinen Freund. Die Angst schützt Dich vor etwas und es gilt nun heruaszufinden, um was es dabei geht.
Ich selbst habe solche Erklärungen lange Zeit sehr kritisiert und wollte alles hinterfragen und ergründen. Genau das brachte mich aber überhaupt nicht weiter. Erst seitdem ich die körperlichen Symptome nicht mehr als gefährlich oder bedrohlich interpretiere, komme ich ein Stück voran.
Gibt es denn in Deinem Leben eine Entscheidung zu treffen? Sei es mit dem Partner oder dem Beruf? Hast Du das Gefühl, Du läufst in eine Sackgasse oder stellst Deine Situation und Zukunft in Frage? Oft sollte man beispielsweise von etwas loslassen sich von etwas oder jemanden oder trennen - aber man hat davor totale Angst oder meint, das geht niemals. Gerade da sollte man hinschauen, auch wenn es erstmal weh tut. Es gibt sogar Menschen, die akzeptieren ihr Leiden eher als eine Veränderung im Leben - aus Angst vor der Veränderung!
Mir hat es sehr viel geholfen, mich nicht mehr ständig in Foren, Google, Arztpraxen aufzuhalten und mich abzusichern oder bestätigen zu lassen. VErstehe das bitte nicht falsch, dieses Forum ist genial und kann einem sehr viel helfen. Aber nur am Anfang aus meiner Sicht. Sobald man seine Angststörung verstanden hat, sollte man sich nicht zum 30mal all die Symptome bestätigen lassen oder immer mehr sich damit beschäftigen. Auch das hört sich erstmal nach Quatsch an. Aber - in der Zeit, wo Du zuhause bist und anfängst alle angstmachenden Situationen zu vermeiden, immer wieder Berichte liest, Dich zurückziehst, keinen Sport mehr machst - drehst Du Dich auf der Stelle und kommst nicht weiter.
Bitte vertraue darauf, Du wirst einen Weg finden und Du wirst auch wieder ein ganz gesunder Mensch, vielleicht sogar wirst Du gesunder oder normaler als Du je zuvor warst.
Ich habe vorher schon bei einem anderen Beitrag geschrieben, ich tippe gerade alle Gedanken so ungeordnet ab - bin hundemüde und gehe jetzt schlafen )
Bitte melde Dich wieder, falls Du Erfahrungen austauschen möchtest. Hoffentlich habe ich Dich nicht nur zugetextet sondern Dir vielleicht auch den einen oderen anderen Impuls geben können. All das geschriebene bezieht sich auf meine eigene Erfahrung und Einstellung und muss nicht für Dich passen.
Ganz liebe Grüße, und - Kopf hoch!
Websurfer
24.12.2007 01:14 •
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