ich hab schon fast 4 jahre lang am reizmagensyndrom gekoppelt mit panikattacken gelitten, als die diagnose gestellt wurde. ich hab mich davor niemals getraut mit irgendwem darüber zu reden, ich hatte ja keine ahnung wieviele andere menschen tagtäglich dasselbe durchmachen müssen und dachte nur mit mir würde was nicht stimmen... ich bin damals in der nachbarstadt zur schule gegangen und hatte einen hinweg von 40 min in öffentlichen verkehrsmitteln. ich konnte nächtelang nicht schlafen, weil ich solche angst vor der bahnfahrt am nächsten morgen hatte....
anfang letzten jahres hab ich dann, sobald ich das haus verlassen hab, das gefühl gehabt, das bewusstsein zu verlieren. irgendwann bin ich dann zu einer ärztin, die bei mir eine gürtelrose festgestellt hat (die wohl durch den ganzen stress bedingt war). also hab ich alle symptome erstmal darauf geschoben. die nächsten wochen habe ich mich dann zuhause verschanzt, die wohnung nicht mehr verlassen. nach etwa zwei wochen war der ausschlag dann weg, körperlich ging es mir eigentlich wieder besser, aber ich hatte jetzt selbst in der wohnung einen permanenten schwindel und dachte immer wieder mein herz würde stehen bleiben. ich hab stiche gemerkt und schmerzen im kopf, ich dachte vielleicht habe ich ja auch ein blutgerinnsel im kopf. an einem morgen, an dem ich auch noch wochenendbesuch hatte, ging es mir dann so schlecht, dass ich mich nicht mehr getraut habe aus dem bett aufzustehen. ich dachte, sobald ich laufen müsste, würde mein kreislauf versagen und ich würde sterben.
meine freundin hat mich dann sofort überredet zum krankenhaus zu fahren. dort angekommen ging es mir komischerweise gleich etwas besser... ich wusste, jetzt ist jederzeit jemensch da um mich zu retten. ich hab dann den ganzen tag im krankenhaus verbracht und mit mir wurden alle nur denkbaren teste gemacht. am ende der untersuchung hat der arzt mir gesagt, körperlich sei ich vollkommen gesund. er hätte allerding den dringenden verdacht auf eine psychosomatische störung.
ich bin damals total wütend und enttäuscht nachhause gegangen. ich dachte jetzt ist dieser mensch schuld daran, dass ich sterben werde. wie konnte er mich einfach wieder wegschicken, ohne medikamente, ohne alles?.. ich hab mich überhaupt nicht ernstgenommen gefühlt.
zuhause hab ich dann allerdings im internet recherchiert und bin auf das thema panikattacken gestoßen. all meine symptome konnte ich dort wiederfinden. ich hab mir dann auch ziemlich bald das buch angstfrei leben von lucinda basset bestellt und darin genau beschrieben gelesen, was ich jeden tag durchmachen musste. da hab ich erst angefangen, die torturen der letzten 4 jahre in einen zusammenhang mit meinen jetztigen symptomen zu setzen. ich war sehr erleichtert. endlich wusste ich zum einen, das mit mir körperlich scheinbar doch alles stimmt und ich nicht in näherer zeit sterben werden muss, und zum anderen wusste ich endlich nach all den jahren, dass ich nicht allein bin. ich kann nur allen dieses buch weiterempfehlen, es hat mir wirklich sehr geholfen. trotzdem habe ich auch heute immer wieder todesängste während meiner panikattacken..
03.06.2009 16:52 •
#6