Ich denke, dass die Chance herauszufinden, woher die Angst kommt, wie sie sich zusammensetzt, woraus sie gespeist wird, erheblich größer ist, wenn man gleichzeitig immer wieder in diese angstauslösende Situation reingeht und sich damit konfrontiert.
Wenn man immer nur im stillen, sicheren Ort verbal daran herumdoktert, ob mit oder ohne einen Therapeuten, regrediert man m.E. eher, anstatt an die Lösung zu kommen, die für das reale aktuelle Leben wichtig ist.
Nach meiner Erfahrung mit mir selbst - ich weiß nicht, wie weit andere das können - kann aber auch eine intensive geistige Vorstellung der angstauslösenden Situation, plus des Ausphantasierens, wie ich mich damals gerne
anders verhalten hätte (und auch heute gerne anders verhalten würde) dazu führen, dass man/frau erkennt, was in der Situation drinsteckt.
So ein Erlebnis hatte ich erst vor kurzem und es war unfassbar gut, was dabei herausgekommen ist und sich sofort auf mein aktuelles Leben auswirkte. Ich war zwar nicht aktuell nicht selber in der schrecklichen Situation, aber andere, denen ich konzentriert zuschaute. Also eine milde Form des Hineingehens in die Situation. Ich habe mich dabei in meine damalige Situation versetzt, mich gefragt, welche Gefühle, Gedanken, Impulse und Wünsche ich damals aus Angst unterdrückt habe - und dann kamen solche Erkenntnisse, dass es mich fast vom Stuhl gehauen hat. Und seitdem ist sogar eine körperliche Veränderung eingetreten.
Zitat:Es macht mich irre das ich die Ursache von den PA+AP nicht weiß!!Es kam plötzlich.Wie findet man das heraus???Liegt es auch am geringen Selbstwertgefühl??
Ich glaube, es ist eher umgekehrt: Das geringe Selbstwertgefühl kommt, weil es etwas Bedrohliches gab, das zu massiver Angst/Unsicherheit/Ungeborgenheit führte. Dieses Unsicherheitsgefühl verinnerlicht man dann.
Ich halte es übrigens für möglich, dass allein schon die Gewohnheit, schon Babys allein in einem Zimmer schlafen zu lassen, anstatt bei der Mutter bzw. den Eltern oder wenigstens bei den Geschwistern, den Kindern eine massive Angst einpflanzen kann. Diese kann dann später, bei passender Gelegenheit - z.B. bei an sich normale Angst erzeugender Situation oder erhöhtem Stress mit Verlustangst - panikartig ausbrechen.