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Heute war ein echt schlimmer Tag. Meine Ängste haben den Fokus verändert. Bisher hatte ich nur Angst um meine Gesundheit und dass ich an Krebs erkrankt bin. Jetzt hat sich das ausgeweitet auf meinen Mann. Ich bin fest davon überzeugt, bald Witwe zu sein und allein mit unserem Sohn zurück zu bleiben. Ich hab nur geweint den ganzen Tag und bin wie gelähmt vor Angst. Mein wirres Hirn bringt die schrecklichsten Horrorszenarien hervor.
Am Donnerstag habe ich Gott sei Dank kurzfristig einen Termin bei einer Psychiaterin bekommen und hoffe, sie stellt mir eine Einweisung für die psychosomatische Klinik aus, in die ich möchte. Und wenn sie das tut, hoffe ich, ich muss nicht zu lange auf einen freien Therapieplatz warten. ich kann bald nicht mehr.
Für den Notfall habe ich zwei Tabletten Tavor liegen, hab aber zu große Angst vor Abhängig und Nebenwirkungen, um sie zu nehmen. Derzeit versuche ich, mir mit CBD Öl und Meditation zu behelfen. Heute halt ohne größeren Erfolg.
Bislang habe ich immer noch funktioniert, habe gearbeitet und mich um meine Familie gekümmert. Doch das geht seit einigen Tagen nicht mehr. Im Moment hab ich noch Urlaub, aber nächste Woche muss ich wieder arbeiten. Keine Ahnung, wie ich das schaffen soll.
Bin fix und fertig.

05.01.2021 20:43 • 09.01.2021 x 1 #1


16 Antworten ↓


Warum lässt du diese Gedanken zu? Sag dir Stop! und verbiete dir, weiterzudenken. Was du tust ist, dich absichtlich hineinzusteigern. Es gibt überhaupt keinen Grund, den ganzen Tag zu heulen.

Nichts ist passiert und alles, was du tust ist, deiner Familie und dir das Leben zu verderben. Die Angst hinter der Angst ist die, zu verlieren, was du hast.

Genau das nimmst du dir aber selber. Das solltest du nicht zulassen. Es ist nur Kopfgef.icke, was du veranstaltest. Du kannst auch andere Dinge denken. Plane den Tag mit deinen Lieben, genieße, was du hast. Alles andere ist Unfug.

Deine Angst schützt dich nicht vor Krankheit oder Verlust. Sie nimmt dir deine Familie nur schon jetzt.

A


Unbegründete Angst das mein Mann sterben wird

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Zitat von Christine4070:
Heute war ein echt schlimmer Tag. Meine Ängste haben den Fokus verändert. Bisher hatte ich nur Angst um meine Gesundheit und dass ich an Krebs erkrankt bin. Jetzt hat sich das ausgeweitet auf meinen Mann. Ich bin fest davon überzeugt, bald Witwe zu sein und allein mit unserem Sohn zurück zu bleiben. Ich hab nur geweint den ganzen Tag und bin wie gelähmt vor Angst. Mein wirres Hirn bringt die schrecklichsten Horrorszenarien hervor. Am Donnerstag habe ich Gott sei Dank kurzfristig einen Termin bei einer Psychiaterin bekommen und hoffe, sie stellt mir eine Einweisung für ...

Wie viel cbd Öl nimmst du wann und seit wann nimmst du es?

Zitat von Sunny2808:
Wie viel cbd Öl nimmst du wann und seit wann nimmst du es?

Ich nehme seit längerer Zeit 25% CBD Öl, je nach Verfassung 6-15 Tropfen am Tag.

@Calima : wenn ich meine Gedanken stoppen könnte, würde ich es tun. Ich mache mir das Leben nicht absichtlich oder aus Langeweile schwer. Ich kenne die "Stop-Schild"-Methode, sie funktioniert bei mir aber nicht. Ablenken geht auch nur, wenn die Ängste nicht wie gestern übermächtig sind. Klar kann man sagen, dann lass sie doch nicht übermächtig werden. Würde ich tun, wenn ich wüsste, wie.

Meine Ängste resultieren aus meiner Biografie und ich arbeite dran. Aber es ist ein langer Weg...

Zitat von Christine4070:
Ich mache mir das Leben nicht absichtlich oder aus Langeweile schwer.

Nicht in dem Sinn, dass du es gern tust. Absichtlich aber dennoch. Die einzige, die für ihre Gedanken verantwortlich ist und sie steuern kann, bist du. Die Stoppschildmethode ist kein Wunderzauber, der einfach so wirkt und die Angst verschwinden lässt.

Sie ist eine Disziplin, die geübt und hart trainiert werden muss. Gedankenhygiene zu betreiben ist permanente Arbeit. Sie funktioniert nicht, wenn man sie immer nur mal ausprobiert.

Man muss seine ganze Kraft aufwenden, um gegen den anrasenden Angst-Schnellzug den Verstand ins Feld zu führen. Immer und immer wieder. Sich in die Angst fallen lassen ist viel einfacher. Das ist ein gut geölter Automatismus, der quasi von selbst greift.

Angst zulassen ist keine Anstrengung. Ihr den Verstand entgegen halten schon.

Und der ist deine einzige wirksame Waffe. Einfach nur aushalten bringt dich ebensowenig weiter, wie nach Beruhigung zu suchen. Die gibt es nicht, denn niemand kann dir garantieren, dass weder du noch deine Familie stirbt.

Keiner von uns besitzt eine Glaskugel. Und auch all deine Angst und Panik kann nichts verhindern.

Im Moment hast du deine Gesundheit und dein Leben aufgegeben. Und nicht nur deines, sondern auch das deiner Familie, denen du ihr Leben auch gleich mit zur Hölle machst.

Es ist deine Verantwortung, das zu beenden, denn das ist das Einzige, was du beeinflussen kannst. Indem du in sinnloser Panik vor einer Phantasie versinkst, die mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals eintreffen wird, zerstörst du euer aller Leben in der Realität.

Angst ist nicht schuldhaft. Wie man damit umgeht, liegt aber ganz allein in der eigenen Verantwortung.

Ich weiß Deine klaren Worte zu schätzen. Es ist ein Balanceakt zwischen Angst aushalten, weil Vermeidung macht es schlimmer und die Angst mit Fakten entwaffnen. Ich bewundere die Stärke, mit der Du die Angst niederringst, diese Stärke habe ich aber gerade nicht.
Nichtsdestotrotz danke ich Dir für die klaren Worte, einiges davon arbeitet grad in mir.

Zitat von Christine4070:
diese Stärke habe ich aber gerade nicht.

Doch, die hast du. Du bist akut überrollt von der Wucht, aber du kriegst das hin, wenn du dich zur Wehr setzt. Du kämpfst nicht gegen einen unbesiegbaren Feind, nur gegen ein paar verklemmte Gehirnwindungen .

Zitat von Christine4070:
Ich weiß Deine klaren Worte zu schätzen. Es ist ein Balanceakt zwischen Angst aushalten, weil Vermeidung macht es schlimmer und die Angst mit Fakten entwaffnen. Ich bewundere die Stärke, mit der Du die Angst niederringst, diese Stärke habe ich aber gerade nicht. Nichtsdestotrotz danke ich Dir für die klaren Worte, einiges davon arbeitet grad in mir.


Ich kann das alles nur zu gut nachvollziehen. Ich hab 6 Monate die Wohnung nicht verlassen. Ich kann Dir nur den Mut dahingehend machen, dass es auch wieder besser wird. Nun bin ich wieder angstfrei.

Zitat von portugal:
Ich kann das alles nur zu gut nachvollziehen. Ich hab 6 Monate die Wohnung nicht verlassen. Ich kann Dir nur den Mut dahingehend machen, dass es auch wieder besser wird. Nun bin ich wieder angstfrei.


Wie hast du es geschafft angstfrei zu werden?

Ich habe gestern nach langem Ringen mit mir selbst dann doch noch eine meiner Notfall-Tabletten genommen (kein Tavor, das ist für den Not-Notfall)
Was soll ich sagen, heute geht es mir besser... ich mag eigentlich keine Tabletten nehmen, mir reicht es eigentlich schon, dass ich jeden Tag einen Blutdrucksenker nehmen muss und Mirtzapin (was nicht so richtig was bringt, kennt das jemand von Euch auch?). Aber vielleicht ist grad nicht die Zeit für mich, an dieser Stelle zimperlich zu sein... scheint bei mir grad nicht ohne die Segnungen der Pharmakologie zu gehen... das muss ich auch erstmal schlucken.

Zitat von Christine4070:
Ich habe gestern nach langem Ringen mit mir selbst dann doch noch eine meiner Notfall-Tabletten genommen (kein Tavor, das ist für den Not-Notfall) Was soll ich sagen, heute geht es mir besser... ich mag eigentlich keine Tabletten nehmen, mir reicht es eigentlich schon, dass ich jeden Tag einen Blutdrucksenker nehmen muss und Mirtzapin (was nicht so richtig was bringt, kennt das jemand von Euch auch?). Aber vielleicht ist grad nicht die Zeit für mich, an dieser Stelle zimperlich zu sein... scheint bei mir grad nicht ohne die Segnungen der Pharmakologie zu gehen... das muss ich auch erstmal schlucken.

Was ist dein Notfall Medikament?

Zitat von Christine4070:
. das muss ich auch erstmal schlucken.


Klar, manchmal befindet man sich eben in einem Ausnahmezustand. Dafür hast du ja das Notfallmedikament. Was aber auf Dauer besser wirkt, ist die Beschäftigung mit unseren darunterliegenden Problemen. Und dazu muss man klare Worte gesagt bekommen und mit diesen Worten dann arbeiten.

Sag sie dir selbst, ohne Druck nur mit der Klarheit, ok, Probleme sind da, ich werde daran arbeiten. Und eben auch mit der Akzeptanz, dass sie vorhanden sind. Angst wird weniger, wenn sie vorhanden sein darf und man sich dessen bewusst ist. Und dieses im Hier und Jetzt zu leben, ist auch ganz wichtig, was die Katastrophengedanken anbelangt.

Ich habe für solche Ausnahmezustände letzte Woche in der ZNA von einem Psychiater Perazin und zwei Tavor bekommen. Das Perazin ist ein Medikament, dass beruhigt und gegen übermäßiges Grübeln wirkt. Das ist die höfliche Umschreibung von "wirkt gegen zwanghafte Gedanken und Wahnvorstellungen" aber na ja, es wirkt halt...

Zitat von Icefalki:
Was aber auf Dauer besser wirkt, ist die Beschäftigung mit unseren darunterliegenden Problemen. Und dazu muss man klare Worte gesagt bekommen und mit diesen Worten dann arbeiten.

Sag sie dir selbst, ohne Druck nur mit der Klarheit, ok, Probleme sind da, ich werde daran arbeiten. Und eben auch mit der Akzeptanz, dass sie vorhanden sind. Angst wird weniger, wenn sie vorhanden sein darf und man sich dessen bewusst ist. Und dieses im Hier und Jetzt zu leben, ist auch ganz wichtig, was die Katastrophengedanken anbelangt


Absolut richtig. Arbeite ich dran...

Hallo zusammen, ich war gestern bei einer Psychiaterin. Ich war ganz froh, kurzfristig einen Termin zu bekommen, dass ist ja echt schwer, da einigermaßen zeitnah einen Termin zu bekommen!
Die Psychiaterin hat mir eine Einweisung für die stationäre Therapie gegeben. Jetzt heißt es warten und Daumendrücken, dass ich bald starten kann...
Und sie hat mir Escitalopram verschrieben. Das soll ich morgens nehmen, Mirtazapin abends. Ich hoffe, damit verändert sich dann bald was an meinen Ängsten...

Hallo Chistine,
Ich habe still mitgelesen und kann sehr gut nachvollziehen wie es Dir gerade geht. Ich hatte auch schon ähnliche Gedanken.
Hast Du jemals schon Therapie gemacht?
Das mit dem Escitalopram ist schonmal eine gute Idee, es dauert eine Weile bis es wirkt, aber dann auch ziemlich gut.

Viele liebe Grüße

Zitat von meryem:
Hast Du jemals schon Therapie gemacht?

Hallo Meryem, ich bin schon seit Jahren immer wieder in ambulanter Therapie. Aber das reicht jetzt nicht mehr aus. Daher der Plan, in eine Klinik zu gehen.
Liebe Grüße
Christine

Zum einen möchte ich dir sagen, dass es ein Stück weit normal ist sich Sorgen um das eigene Kind und den Mann zu machen, den man liebt! Das du dir Sorgen um deine Gesundheit machst, spricht dafür das dir dein eigenes Wohlergehen am Herzen liegt und du auf dich achten kannst. Ich kann mir vorstellen, dass die aktuelle Situation solche ,,Krankheitsängste zusätzlich triggert.
Natürlich ist es immer eine Frage, WIE wir mit solchen Gedanken und Ängsten umgehen. Es gibt für nichts eine Garantie, wir wissen nie was auf uns zukommt oder was die Zukunft für uns bereit hält. Das weis keiner auf dieser Erde. Und ich glaube, dass ist auch gut so. Ich weiß nicht, was das Schicksal für mich bereit hält, aber ich habe das Vertrauen in mich selbst (mittlerweile), dass ich stark sein kann und nie wirklich alleine bin. Ich nehme das Leben so an, wie es für mich bestimmt ist. Somit sage ich ja zum Leben und ja zum Hier und Jetzt. Wer Ja zum Hier und Jetzt sagt, kann aus dem vollen schöpfen und das Leben wirklich leben. Ganz im Hier und Jetzt für die Liebsten da sein und für sich selbst! Auf sich selbst achten und hören lernen. Das sind so die Gedanken, die mich aus solchen Ängsten und Sorgen rausbegleitet haben. Ich weiß, dass es in solchen Momenten sehr schwierig ist, die Gedanken in solche Bahnen zu lenken. Ich habe persönlich immer versucht, meine Ängste wahrzunehmen, zu akzeptieren und anzunehmen. ,,das gedachte Stopp Schild hat mir leider nie geholfen.... ich habe meine Ernährung umgestellt, mit Sport angefangen und mache nun im Frühjahr wie auch im Winter eine Kur für Immunsystem, mit allen wichtigen Vitaminen, Ballaststoffen, für ein gutes SäureBasengleichgewicht und eine Darmsanierung.
Meditationen haben mir ebenfalls immer sehr gut getan. Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft.
Für weitere Infos gerne PN

A


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Dr. Christina Wiesemann
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