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Hallo, Ich leide schon seit längerem unter diagnostizierter Agoraphobie, Panikstörung und generalisierter Angststörung und ich würde sagen ich verstehe diese Krankheiten recht gut mit allen ihren körperlichen und psychischen Beschwerden,
jedoch gibt es eine Sache auf die ich noch nicht so häufig gestoßen bin und ich wollte nun mal fragen ob es jemanden genauso geht oder er schon mal Erfahrung damit gemacht hat und vielleicht ein paar Tipps hat.

Also mein Problem ist das mich jede Kleinigkeit total überfordert, dass heißt sogar nur bei einem einfachen Sudoku Spiel oder einen Artikel zu lesen streikt mein ganzer Körper aufeinmal, erst werden meine Arme taub dann alles andere, ich kriege massive Kopfschmerzen (wie ein Migräneanfall) als würde sich mein Gehirn zersetzen und ich fühle mich wie paralysiert. Am meisten stört mich dass nunmal weil ich dadurch nichts wirklich am Tag machen kann, da wirklich alles mit was man sich beschäftigen kann (z.b Fingernägel lackieren,zeichnen,Buch lesen) für mich schon nach nur paar Minuten extrem unerträglich wird. Das kommt auch unabhängig ob ich eine Panikattacke hatte oder andere Angstattacken. Würde mich über Antworten von Leuten die das kennen mega freuen! Danke schon mal im voraus

02.05.2020 20:02 • 03.05.2020 #1


7 Antworten ↓


Hi
So ähnlich hatte ich das am Anfang meiner Erkrankung, mir war alles zu viel , Arbeit , Alltag, einfach alles.
Lg

A


Überfordert durch jede Kleinigkeit

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Evtl. Hast du eine handfeste Depression?

Bei mir war es ähnlich ,es war ein harter Kampf....aber das ist das Leben ja sowieso!

Nein ich bin mir relativ sicher das ich keine Depression habe. Ich war vor einigen Monaten in einer psychosomatischen Klinik dort hätten die es wohl festgestellt wenn ich eine hätte, aber trotzdem danke!

@Sandy11 Was Du beschreibst, könnte 100%ig auch auf mich zutreffen! Ich habe es oft auf der Arbeit: Selbst eine einfache Aufgabe ohne großen intellektuellen Anspruch überfordert mich, strengt mich an, kostet mich unheimlich viel Mühe. Aber auch Freizeitaktivitäten (ich spiele Klavier) wandeln sich zu Mammutaufgaben, die große Kraft erfordern, so dass ich mittlerweile wieder bei einem viel geringeren Schwierigkeitslevel an Musikstücken angekommen bin, weil ich kompliziertere Sachen nicht packe.
Ich glaube, zunächst ist wichtig, den momentanen Zustand als gegeben zu akzeptieren; es wäre jetzt nicht richtig, in die Vergangenheit zu schauen und zu sehen, was man damals noch alles geschafft hat, denn: Jetzt ist eine andere Zeit, und jetzt stellt sich das Problem mit der Antriebslosigkeit.
Sodann bin ich in meinem Fall auf den Begriff der Pseudodemenz gestoßen. Das Wort Pseudodemenz hört sich erst einmal heftig an, es handelt sich aber tatsächlich nicht um eine wirkliche Demenz, sondern um einen, sich auch wieder zurückbildenden, Zustand der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung, meist als Teilsymptom einer Depression.
Wie gesagt: Diese Pseudodemenz bildet sich wieder zurück, Du brauchst also keine Angst zu haben!
Das Wichtigste ist vielleicht, dass Du versuchst, möglichst Sachen zu machen, zu denen Du im Moment wirklich Lust hast, denn dann kann die Motivation ein Mittel sein, die Antriebslosigkeit auszuschalten.
Ich denke, dass die Depression hinter den Konzentrationsstörungen behandelt werden sollte, mit Therapie und Medikamenten, jedenfalls sollte dieser Aspekt ärztlich geklärt werden.
Viele Grüße

Es gibt soviele Arten einer Depression und ich hätte auch geschworen, nie depressiv zu sein. Bin ich aber, sei es, aus Erschöpfung, oder meiner Grundhaltung, alles im Griff haben zu müssen. Keine Ahnung, mir auch egal. Bei mir wirken Antidepressiva hervorragend.

@pianoman61 Danke für die Tipps! Von Pseudodemenz hab ich noch nie gehört, dass werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen !
@Icefalki Gut zu wissen, dann werde ich das wohl mit meinem nächsten Therapeuten nochmal besprechen





Dr. Christina Wiesemann
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