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Ohne jede Vorwarnung, an der Türe zum Supermarkt, PANIK grausame, brutale Panik, es bleibt mir nur noch die Flucht zurück in die Wohnung.
Jetzt sitze ich hier, wehrlos, ausgeliefert, diesem Irrsinn.
Ja ich weiß, es geht vorbei, immer wieder, und doch sterbe ich jedes Mal tausend Tode.
Für mich ist dieser Tag gelaufen, ich hocke hier, alleine, weinend und wünsche mir nur noch ein Ende.
Nach zwanzig Jahren »leben«, mit diesem Elend, bin ich nur noch erschöpft.
Begleiter in dieser Zeit, Therapien, Medikamente, Verhaltensregeln, Sport. . ,
doch sie bleibt mir treu, diese Angst und Panik.
Zeiten, in denen sie im Hintergrund bleibt, empfinde ich als größtes Glück.

Was macht Ihr in solchen Situationen?

21.05.2024 07:48 • 21.05.2024 x 1 #1


18 Antworten ↓


Oh glaub mir... mir geht's heute auch so ..... aufgestanden plötzlich panik und seit dem geht es nicht weg immer hoch und runter ....

Was mache ich nichts weil ich es nicht weiß und mir nix hilft außer hier lesen und zu hoffen das es jemandem ähnlich geht wie mir

A


Überfallartige Panik

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Hatte letztens ein ähnliches Erlebnis, wobei es echt ganz so plötzlich war wie bei dir.
Ich kenne auch den Grund für meine Panik in dem Moment.
Kennst du den Grund deiner Panik?

Ich persönlich kann nur sagen, dass man natürlich abbrechen sollte, wenn es gar nicht geht.
Wenn ich draußen unterwegs war, bin ich aber nie auf die Idee umzukehren und nach Hause zu gehen. Ich habe es einfach vor Ort ausgehalten, an einer Seite, wo ich nicht im Weg bin und eher meine Ruhe habe und es soweit vorüber gehen lassen kann. Danach habe ich beendet, für was ich da war.

Ich hatte meine schlimmsten Panikattacke in der Grundschule. Also gab es da sowieso keinen Weg nach Hause.
Es wäre auch niemand auf die Idee gekommen. Wegen Panik wird niemand nach Hause geschickt.

Ich verstehe, dass man sich schämt, wenn man in der Öffentlichkeit so zusammenbricht. Aber ich denke auch, dass man es gerade dort durchstehen sollte.
Sonst kommt man in einer Vermeidungshaltung.
Und man wird überrascht, dass es neben den vielen Enttäuschung auch Menschen gibt, die dann um einen besorgt sind und helfen wollen. Ich persönlich mag es, wenn man mit mir dann redet. Deswegen freue mich darüber und bin eher extrem niedergeschlagen, wenn niemand sich zu interessieren scheint.

Meine Panikattacke letztens war eher mild. Aber ich habe nicht geschafft sie auszuhalten, da ich sowieso angeschlagen war.
Auch konnte das Problem nicht mit nach Hause gehen gelöst werden, da es um die Anhänglichkeit an Personen ging. Ich bin zu ihnen zurück und es war gut.

Dennoch werde ich es wieder versuchen. Das ist wichtig. Und auch wenn ich es jetzt noch nicht merke, wird es bestimmt irgendwann einfacher.

Hallo,
ich weiß ,es ist ein schreckliches Gefühl . Stress reduzieren, dass hilft langfristig gesehen , so ergeht es mir .
Bei einer Anfalls Panik Attacke , ich glaube ,ich stehe sie durch wenn's vorbei ist ,Frage ich mich ,wie schaffe ich dass sie weniger werden .
Ich tue mir dann etwas gutes .

Zitat von coronita:
Was macht Ihr in solchen Situationen

Ist bei mir schon fast 40 Jahre her, aber aus einem Geschäft geflüchtet bin ich nur das allererste Mal. Danach Immer in der Situation geblieben. Da ich ich auch zuhause immer diese heftigen PAs hatte, war es keine Option heimzulaufen Zuhause konnte ich aber erleben, dass nichts passiert, keine Ohnmacht, kein Sterben, so wusste ich, dass es genauso sein wird, wenn ich außer Haus in der Situation bleibe und die PA einfach über mich ergehen lasse. Und so war es auch. Die Attacken wurden im Laufe der Zeit seltener und schwächer und hörten nach 6 Monaten komplett auf.

Ich bin auch geflüchtet, ich musste das 6 Wochen aushalten. Es war oft ganz schlimm, wo ich abbrach, bis hin zum Durchhalten. Mein Freund rufe ich dann an, wenn er helfen kann ist er da. Reden hilft mir dann und wenn etwas Zeit vergangen ist und ich etwas Abstand habe, ist es leichter. Ich übe solche Situationen in kleinen Schritten, bis ich irgendwann die Baustellen beendet habe und mehr Sicherheit für mich. Wenn allein nicht geht, dann nehme ich jemand mit, wenn keine Person da ist ein Stein zum Drücken in die Hand, ein Armband zum Schnippsen. Musik auf die Ohren ( nur zu Hause)... rückwärts zählen, singen....

Zitat von coronita:
Ohne jede Vorwarnung, an der Türe zum Supermarkt, PANIK grausame, brutale Panik, es bleibt mir nur noch die Flucht zurück in die Wohnung. Jetzt ...


Der Trick ist, die Spirale aus Gedanken und Gefühlen, die vor jedem Panikanfall stattfinden, zu erkennen.
Erst, wenn man verstanden hat, dass das Gehirn den Anfall auslöst durch bestimmte Gedanken, auf die Gefühle folgen, die wiederum schlimmere Gedanken machen, die wiederum schlimmere Gefühle machen u.s.w., dann kann man daran ansetzen.

Einen Panikanfall zu händeln ist fast unmöglich, aber ihn zu verhindern, in dem man in die Spirale eingreift, sie unterbricht, das geht.
Und wenn man das kann, hat man es geschafft.

Horcht in euch rein: was geschieht vor der Panik? Es können auch Gerüche oder Geräusche sein, die leicht ängstliche Gedanken auslösen, die leicht ängstliche Gefühle auslösen, diese wiederum stärkere Angstgedanken auslösen, was wiederum stärkere Gefühle macht u.s.w.

Der Trick ist: die Mechanik zu versteten, um sie zu stoppen, bevor die Panik da ist.

Zitat von Pauline333:
Horcht in euch rein: was geschieht vor der Panik? Es können auch Gerüche oder Geräusche sein, die leicht ängstliche Gedanken auslösen, die leicht ängstliche Gefühle auslösen, diese wiederum stärkere Angstgedanken auslösen, was wiederum stärkere Gefühle macht u.s.w.

Bei mir gab es keinerlei Auslöser. Die PAs überfielen mich immer völlig unvermittelt, ohne irgendeine Vorwarnung.

Zitat von coronita:
Was macht Ihr in solchen Situationen?

Ich hab' heute nur noch sehr selten Panikattacken. Die Hauptsache ist für mich, sie auch als solche zu identifizieren. Wenn ich weiss dass es nur eine PA ist, macht mir das eigentlich nicht mehr viel aus. Es ist unangenehm, ja, und schränkt in dem Moment auch ein. Aber ich empfinde sie eher als nervig als beängstigend.
Ich bleibe dann in der Situation und versuche ruhig zu bleiben (tief durchatmen, nicht darüber nachdenken, keine Hektik aufkommen lassen).

@Pauline333
Danke für die Antwort. Manchmal funktioniert das so leidlich und ich kann da weitermachen, wo ich gerade bin. Die Panik jedoch ist ein vielgesichtiges Monster, und kommt immer mal wieder so daher, wie ich sie noch nicht kenne (Heute starke Herzstiche) und das haut mich dann oft um.
Gruß H.G.

@Reisende_
Danke für die Antwort,
zum Reden oder Mitnehmen habe ich schon lange niemanden mehr. Selbst meine Geschwister, mit denen ich zu Beginn dieses Elends noch versucht habe zu sprechen......,

lass mich in Ruhe damit.....
ruf doch die Telefonseelsorge an.....
du bist hysterisch....

Wenn ich heute eine PA habe, maskiere ich das mit Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schwindel, oder so, das ist für mein Umfeld ok, das darf sein.

Das geht aber auch alles nicht so einfach, wenn ein Schwall über einen kommt und man hat so eine Panikattacke. Gerüche können Flashbacks sein bei Trauma und die Ursachen kommen vom Aussen, wie z. B. etwas, was man nicht sehen kann, es einem aber schaden kann. Ich treffe dann Vorsorge .......
Mir tut das Leid für dich. Ich war auch komplett schon 1,5 Jahre mit Einschränkungen/Handycap allein, gemein so was, wenn Menschen so sind.

Zitat von coronita:
Die Panik jedoch ist ein vielgesichtiges Monster

Genauso ist es. Es gibt nicht «DIE» Panikattacke, sondern eine Vielzahl an panischen Symptomerscheinungen die so individuell wie der Mensch sein können. Natürlich ist das Herzrasen das Grundsymptom welches alle vereint, aber eben nicht die Krankheit selbst. Viel wird übersehen, dass der Mensch über Stoffe reguliert wird, so dass wenn sie nicht richtig abgestimmt sind, starke Symptome in Erscheinung treten können. Es mag sein, dass schlechte Gedanken vorausgehen, die dann die entsprechenden Gefühle nach sich ziehen, die wiederum in Panik ausufern. Aber oft geschehen Dinge einfach so, und man kann sie nicht an Ereignissen festmachen, die einem eine Erklärung dafür geben würde, warum gerade jetzt wieder ein Ausbruch stattgefunden hat.

Es ist ein bisschen wie bei einem Labyrinth, wo viele Wege ausprobiert werden müssen, um dem Ziel näher zu gelangen. Aber der wichtigste Punkt ist, Stress zu minimieren. Damit hat man den wichtigsten Schritt unternommen, diesem Übel etwas entgegenzuhalten.

Zitat von coronita:
kommt immer mal wieder so daher, wie ich sie noch nicht kenne (Heute starke Herzstiche) und das haut mich dann oft um.

Sind die Herzstiche der Auslöser für deine PA oder entstehen sie während der PA?
Man muss über Vorgänge im Körper Bescheid wissen, um das richtig einzuordnen. Herzstiche kommen nicht vom Herz. Sie entstehen durch eingeklemmte Nerven in der Zwischenrippenmuskulatur oder durch Blockaden an der BWS. Das kann auch passieren, wenn man sich während einer PA stark anspannt.
Wenn man das weiß, macht einem das keine Angst, mir zumindest nicht. Als ich mit 18 zum ersten Mal solche Stiche hatte, machte mir das natürlich Angst, aber als es immer wieder mal vorkam, es aber keinerlei Einschränkung meiner Gesundheit verursachte, hat mich das nicht mehr gejuckt. Die tatsächliche Ursache habe ich erst viel später herausgefunden.

Zitat von coronita:
@Pauline333 Danke für die Antwort. Manchmal funktioniert das so leidlich und ich kann da weitermachen, wo ich gerade bin. Die Panik jedoch ist ein ...


Ich war meinen Panikattacken auch eher hilflos ausgeliefert. Den auslösenden Mechanismus zu verstehen und zu knacken war der Gamechanger.
Und vor allem: möglichst nicht vermeiden, damit der Lebensradius nicht schrumpft.

@coronita hast du ein Bedarfsmedikament, was du in solchen Situationen einnehmen kannst?

@Hektix
Wenn man es so nennen kann, ich nehme dann Oxazepam
Sponsor-Mitgliedschaft

@coronita nimmst du auch täglich was ein?

@Hektix Ja

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Dr. Christina Wiesemann
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