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Heyho,
ich bin neu hier und habe auch erst letztens rausgefundne, dass ich wohl unter Agoraphobie leide. V.a. schlägt es mir immer auf den Magen. Die Übelkeit fühlt sich so an wie eine Nervositäts-Übelkeit. Sie kommt v.a., wenn ich in Besprechungen auf der Arbeit sitze, im Kino, in Warteschlangen (nicht an der Kasse, sondern eher für etwas, wo man nicht einfach mal so rausgeht, z.B. wenn ich am Empire State Building anstehe, um aufs Deck zu können -- Da kann ich ja nicht einfach so 'abbrechen', weil meine Mitreisenden dann alleine hoch müssen...), im (überfüllten) Zug!! Bei der Mitfahrgelegenheit oder im Flugzeug!

Aber in letzter Zeit hatte ich gemerkt, dass das meist dann passiert, wenn ich noch recht kurz vor dem Ereignis (d.h. z.B. 30-45min vor der Zugfahrt) 'normal' Esse. Ich versuche dann immer, einfach nicht dran zu denken und mich einfach mal 'normal' zu verhalten. Zu essen, sodass ich 'normal' satt bin und ein normales Völlegefühl habe. Häufig fühlt sich das auch noch in Ordnung an, bis ich dann im Zug sitze. Dann auf einmal sitze ich zwischen den ganzen Menschen, der Zug ist überfüllt. Und dann gehts los. Mir wird schlecht etc. Ich ertrag es dann meistens, aber es nervt mich. Und dieses Gefühl kommt viel stärker und häufiger, wenn ich eben davor 'normal' esse. Am MI habe ich eine Besprechung über 4h, da werde ich lieber leicht hungrig reingehen, anstatt davor beim Mittagessen in der Kantine mir den Magen vollzuschlagen.

Kennt das jmd so, dass sich das dadurch verstärkt?
Vielen Dank!

24.10.2011 16:31 • 02.11.2011 #1


5 Antworten ↓


Hi,

das ist normal. Wenn die Angst losgeht, schaltet der Körper in den Kampf- oder Fluchtmodus und sorgt dafür, dass z.B. die Muskeln gut durchblutet und einsatzbereit sind etc. Alle Aktivitäten, die für Kampf oder Flucht nicht relevant sind, werden runtergefahren. Dazu gehört auch die Verdauung. Wenn du also eine halbe Stunde nach dem Essen starke Angst bekommst, bleibt erstmal das unverdaute Futter im Magen. Dann meldet der Magen, dass da was nicht stimmt und es irgendwie nicht weiter geht mit der Verdauung. Im Magen braucht das Zeug aber nicht weiter rumzuliegen, das bringt dem Körper nichts. Wenn es also - anscheinend - nicht verdaut werden kann, dann eben wieder raus damit. Deshalb die Übelkeit.

Liebe Grüße
Christina

A


"Übelkeitsattacken" v.a. nach einem "normalen" Essen?

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Hey,
okay danke, das klingt sehr einleuchtend! Doof nur, dass mir, wenn ich wirklich einen ruhigen, zwar nicht hungernden, aber einfach wohlfühlig gesättigten Magen (zB von einem Essen von vor 3h) habe, meist nicht stark schlecht wird, bzw teilweise garnicht. Dh. ich müsste explizit Konfrontationstherapie betreiben, bei der ich direkt vor dem Ereignis mich satt esse... Das ist aber echt ätzend...

Zitat von _benutzername_:
Dh. ich müsste explizit Konfrontationstherapie betreiben, bei der ich direkt vor dem Ereignis mich satt esse... Das ist aber echt ätzend...
Nein, das wäre grundfalsch. Wozu solltest du dir denn eine normale physiologische Reaktion abtrainieren wollen? Dass dir drei Stunden nach dem Essen nicht mehr schlecht wird, ist auch normal, denn die Verdauungsvorgänge, die sich auf den Magen beziehen, sind dann längst gelaufen, der Magen eigentlich leer. Ein leerer Magen ist noch längst kein ausreichendes Hungersignal, sondern zu bestimmten Zeiten normal. Das ist ja nicht wie beim Spiegeltrinker.

Du solltest normales Konfrontationstraining etc. betreiben, um deine Ängste generell abzubauen. Dann wird dir aus den richtigen Gründen nicht mehr schlecht - nämlich weil deine Verdauung nicht aus Angst unterbrochen wird.

Liebe Grüße
Christina

Aber wie soll ich das machen, wenn ich doch normalerweise keine Angst habe, bzw die Symptome bei einem 'ganz normalen' Magengefühl meist garnicht erst auftreten und eben erst, wenn ich mehr gegessen habe...?

Mag dazu nochmal jmd was sagen? Danke!





Dr. Hans Morschitzky
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