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Könnt ihr mir Tipps geben wie ich meine 16 jährige Tochter während einer Panik oder Angstattacke beruhigen kann.
Sie leidet seit mehreren Jahren an einer diagnostizierten chronischen Angststörung mit Zwängen und Tics. Habe das Gefühl das Alles was ich dann tue oder sage falsch ist. Danke im Vorfeld.

02.04.2024 20:34 • 04.04.2024 #1


17 Antworten ↓


@Heom wird sie denn therapeutisch behandelt? Nimmt sie Medikamente?

A


Tochter mit Angst- und Panikstörung

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Macht sie denn eine Therapie? Dort lernt sie mit den Attacken umzugehen. Du könntest zum Beispiel mit ihr gemeinsam die 4-7-8 Atmung machen: 4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden die Luft anhalten, 8 Sekunden ausatmen.

Ja, sie wird behandelt und bekommt auch ein Medikament. Die Attacken sind oft 2-3 Jahre weg kommen aber immer wieder in stressigen Zeiten zurück.

@Heom Abgesehen von der bereits erwähnten therapeutischen Behandlung: Hast du dich mal mit ihr hingesetzt, gefragt was in ihr vorgeht und gefragt was SIE sich wünscht und vorstellt? Das ist (auch aus eigener Erfahrung) ein sehr gutes Mittel. Das können wir und kein Therapeut dir beantworten, deine Tochtrer wird sich dann dir gegenüber auch mehr öffnen, du dich nicht so fühlen und was dabei am wichtigsten ist: deine Tochter braucht eine Bezugsperson, der sie vertrauen kann. Das könntest (und denke auch solltest) du sein.

Das frage ich sie immer. Sie ist jedoch so in dieser Attacke gefangen das sie nichts annimmt. Sie weint schickt mich weg, holt mich wieder zurück. Ich komme nicht an sie ran in dem Moment. Sie tict dann auch sehr stark. Schulterzucken, umherlaufen. Ihre Ängste betreffen hauptsächlich alle Arten von Krankheiten die sie befallen könnten oder das sie keine Luft mehr bekommt. Atemübungen gehen aus diesem Grund nicht so gut. Es ist wirklich schwierig irgend etwas zu tun.

Ohne dich angreifen zu wollen, aber ich seh da 2 Sachen:

(1) Während einer Attacke ein solches Gespräch suchen wird idR nich klappen. In dem Moment bist du (oder sie) erstmal so mit sich und der Angst beschäftigt, dass da kaum noch Platz in den eigenen Gedanken und Emotionen sind und diese einen dann in dem Moment zu sehr vereinnahmen. Dann ist klar, dass du in diesen Momenten nicht an sie ran kommst.

Ich würde dir da eher empfehlen erstmal Übungen zum Runterkommen zusammen zu machen (soweit ihr welche kennt und diese ihr helfen) oder sie in den Arm zu nehmen und ihr zeigen dass du für sie da bist und die Angst/Panikattacke oder Tic zusammen aushalten und durchstehen ohne den Finger in die Wunde zu legen (sprich bei den Ängsten nachzubohren - das kann die aktuelle Situation mitunter verschlimmern)

(2) Ihr Verhalten zeigt mir, dass sie dich als mama haben möchte und nicht als Psychologen. Deine Ratschläge sind sicherlich nur gut gemeint und inhaltlich haben die wahrscheinlich auch was an sich, andersrum steckt da auch immer der Schlag im Wort.
Was ich meine ist, dass sie emotional eine Stütze braucht, eine Mutter, die sie auffängt und Halt gibt (speziell während/nach einer Panikattacke oder schweren Zeiten) und sich mal ausko**en kann und bei jemandem Gehör und Verständnis verschaffen kann ohne gleich belehrt zu werden. Das bekommst du (oder sie) in der Schule, beim Therapeuthen und Psychologen, beim Fremnden bzw nicht nhestehender Person, die es sicherlich auch nur gut meint und helfen möchte etc.
Kurz (und aus eigener Erfahrung) gesagt (und sorryx schonmal für die Ausdrucksweise): Ich hätte mir ab und zu gerne eine Mutter gewünscht, die einfach mal die Klappe hält und wirklich zuhört. Ich meine wirklich zuhört und irgendwo mitfühlt und nichtnur die Worte wahrnimmt. Und auch mal sagt Schatz, ich liebe dich und weil ich dich liebe stehen wir das zusammen durch.

Wie gesagt, das ist nicht als Kritik an dich gemeint. Ich denke nur, dass sie einfach nur Halt und Liebe bei dir sucht und eben nur jemanden braucht wo sie sich mal ausweinen kann. Immerhin kommt sie ja immer wieder auff dich zurück wie du schon selber sagst
Zitat von Heom:
Sie weint schickt mich weg, holt mich wieder zurück.

Wahrscheinlich hast du recht. Ich danke dir für deine offenen Worte. Ich versuche vielleicht zu oft psychologisch auf sie einzuwirken. Ich nehme sie in den Arm aber hinterfrage und frage zu viel. Danke, du hast mir sehr geholfen.

Fragen darfst du sie natürlich, aber zum gegebenen Zeitpunkt und erstmal nach ihren eigenen Bedürfnissen. Ich denke das wird euch beiden helfen

Ich wünsche euch beiden alles gute

Danke!

Heute war ein einigermaßen guter Tag. Eine schwere Panikattacke hatte sie nicht. Ihr Medikament wurde um 5mg erhöht. Kann es daran liegen ? Fragen über Fragen. Sie geht zur Zeit nicht raus. Sonst ist sie immer unterwegs. Ich hoffe, und bete zu Gott das es sich irgendwann auswächst.

Warum gibt es so etwas ? Wenn sie nur Ängste hätte, wäre nicht schön aber diese könnte man überwinden aber diese Tics....

Wo wir man für so etwas nicht ausgelacht oder schief angesehen.

Bin traurig, hoffnungsvoll und gleichzeitig selbst voller Angst um meine Tochter.

Sorry, und danke für Eure Einträge.

Schön dass der gut war, aber ich denke weniger dass es an dem Medis lag. So schnell wirkt eine erhöhung auch nicht und Medikamente sind generell nur als Unterstützung da un dgerade bei der Psyche KEIN Allheilmittel.
Auswachsen wird sich da auch nichts.

Um es mal realistisch zu halten: psyschiche Probleme sind nicht wie eine Erkältung wo man mal Pillchen A nimmt und Säftchen B und morgen is alles wieder tuffig.
Genausowenig ist das wi ebei einem Umzug - der Umziehende geht zwar vom Ort weg, aber die Probleme bleiben nicht wie alter Schrott zurück sondern ziehen immer mit.
Das einzige (mir) bekannte ist dlernen damit umzugehen un ddie Ängste zu mildern indem man über diese offen spricht. Und dazu gehört ein sicheres Umfeld, die Punkte die wir hier schon vorher angesprochen haben, Verständnis und Motivation oder einfach eine Schulter zur richtigen Zeit.

Eine Frage zu den Tics: Du meinst Tourette? Und wie äußern sich die Tics?

Vielleicht wäre eine Psychgotherapie auch etwas um damit umgehen zu lernen (Ängste und Tics). Du könntest als Mutter auch an ein paar Sitzungen teilnehmen und deine Ängste shcildern und die Sitzung(en) auch nutzen um jemanden zum gegenseitigenverstehen und vermitteln dabei zu haben. Das wird dir mit der Zeit dann wahrscheinlich einen Teil der Ängste nehmen, insbesondere wenn du siehst wenn deine Tochter Fortschritte macht und lernt mit der Situation umzugehen.
Aber wie gesagt: Etwas Unetrstützung hier und da ist nie ganz falsch, auch (oder vielleicht insbesondere?) wenn die wortlos stattfindet

Kein Tourette aber motorische Tics. Schulterzucken zucken am ganzen Körper. Nach deinem Eintrag gestern habe ich wirklich weniger auf sie eingeredet. Habe mich neben sie gelegt und die Attacken mit ihr durchgestanden. Sie hat mich geschminkt und mir falsche Wimpern aufgeklebt ....wir haben darüber lachen können . Leider hat sie danach wiedernicht schlafen können. Trotzdem war sie und ich glücklich über die gemeinsamen lustigen Minuten.

Ich weiß da Medis nicht das Allheilmittel sind ABER um die Schule zu meistern geht es leider, leider nicht ohne. Mir wäre es anders auch lieber.

Zitat von Heom:
Kein Tourette aber motorische Tics. Schulterzucken zucken am ganzen Körper. Nach deinem Eintrag gestern habe ich wirklich weniger auf sie eingeredet. Habe mich neben sie gelegt und die Attacken mit ihr durchgestanden. Sie hat mich geschminkt und mir falsche Wimpern aufgeklebt ....wir haben darüber lachen können . ...

Das ist schön und schonmal ein Fortschritt Dass es trozde zu Ängsten und PRoblemen kommen kann kann glaube ich niemand zu 100% ausschliessen, aber eurer Bindun gund ihrer Psyche tut das gut und kann wesentlich zu einer Besserung beitragen. Da müsst ihr euch leider etwas in geduld übe, so wie wir anderen im Forum mit unseren eigenen Problemen auch.

Und ich denke hier würden sich einige eine Allheilpille Üwnschen, auch wenns nur für einen Tag ist

Ja, ein Allheilmittel. Nicht nur für Ängste sondern für alles. Aber leider gibt es das nicht. Meine Mutter sagte immer was dich nicht umbringt nacht dich stark leider hat es für sie nicht hingehauen aber vielleicht hilft es uns hier. Gute Nacht und einen friedvollen morgigen Tag.

Huhu, ich kann den Leidensdruck in etwas nachvollziehen. Mein Sohn hatte mit 12 so eine schlechte Phase, Ängste und Panik, Depressionen. Es war unendlich schlimm, das mit zu erleben. Fühl dich gedrückt!

Bei uns hat schließlich ein 5 monatiger Aufenthalt in einer Tagesklinik sehr geholfen, zum einen ihm, er wurde stabilisiert und hat sich seitdem sehr positiv entwickelt. Zum anderen uns Eltern, in unzähligen Gesprächen und mit gemeinsamen Aktivitäten, haben wir sehr viel gelernt und wieder einen unbeschwerten Umgang bekommen...

Ich kann nur empfehlen, holt euch Hilfe und denkt positiv!

Liebe Grüße Zita
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Therapie hilft vielen, ggf. auch psychosomatische Klinik (keine Sorge, das sind alles ganz normale Menschen da, ich war selbst dort für 8 Wochen). Medikamente wirken meiner Ansicht nach nur sehr beschränkt.

Für einen der wichtigsten Faktoren halte ich auch (für später), eine Ausbildung bzw. Studium abzuschließen und zu arbeiten, ggf. reduziert. Das große Problem ist, wenn man wegen Angststörung aus dem System rausfällt ist, dass es fast unmöglich ist, wieder reinzukommen.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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