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Hallo

bin ganz neu hier,habe mich grade angemeldet,weil ich Hilfe suche.

Ich habe heute schon wieder einen Termin,den ich wahrscheinlich zu, 3.Mal absagen muss.

Es ist zum verzweifeln,die Angst,in den Zug zu steigen und 40 min darin gefangen zu sein macht mir das Leben schwer.

Nicht einmal Weihnachtsgeschenke habe ich bisher,weil ich nicht in die Stadt komme.

Zur Info:ich bin Borderliner,habe ne schwere Agoraphobie und schwere Depressionen,war in ner Klinik,in diversen Therapien und 2 Jahre auf Medikamente eingestellt.

Nun ist es wieder schlimmer geworden,ich trau mich nicht mal,es zu VERSUCHEN,in die Bahn einzusteigen und einfach hinzufahren.

Der Termin ist keine Pflicht,das ist das Gute daran.

Das Schlimme ist,dass die Angst keinen Unterschied zwischen Pflicht und freiem Willen macht.

Ich lebe durch die Krankheit von Hartz4 und meine Sachbearbeiterin nimmt mich nicht ernst,trotz mehrerer Arteste und Untersuchungen beim ärztlichen Dienst des Arbeitsamtes und persönlichen Gesprächen mit mir selber.

Ich habe solche Angst dort anzurufen und mit ihr darüber zu reden,wieso ich den letzten Termin wieder nicht wahrnehmen konnte.
(Habe an dem Tag dort auch angerufen aber sie war nicht zu erreichen,wie fast jedesmal,wenn was ist).

Ich habe Angst dass sie mich wieder anmault und droht das Geld zu streichen.

Für Panikattacken bekomm ich nicht einfach so ne Krankmeldung von meinem Hausarzt.

Mein Neurologe ist in der Stadt,wo ich ja momentan nicht hinkomme.

Was soll ich nur machen....


Naja,gut dieses Forum gefunden zu haben und danke fürs Lesen!


Liebe Grüße

22.12.2008 01:09 • 23.12.2008 #1


6 Antworten ↓


Hallo Melli,

Ich will dir einfach nur sagen, dass du nicht allein bist. Es gibt viele denen es so geht. Ich weiß nicht wie das bei euch in deutschland ist, aber ich komme aus österreich bei uns kann man mit einer ernsthaften Panikstörung und Depressionen erwerbsunfähig geschrieben werden. Das wird dann alle paar Jahre untersucht.

Deine Sachbearbeiterin hört sich auf den ersten Eindruck an wie jemand der denk: Panikattacken und Depressionen sind nur eingebildete Krankheiten. Kannst du sie nicht wechseln. Der Staat kann dir ja nicht das geld streichen und dich verhungern lassen? Oder?

Wichtig ist nicht aufgeben, jetzt grad ist es wieder mal schwerer, aber es wird auch wieder leichter. Das weiß ich ganz sicher, wenns ganz schlimm ist, gehts nur bergauf!

Lg choice

A


Termindruck,Panikattacken und schwere Depression

x 3


Hallo choice und danke für deine Antwort!

Also diese Sachbearbeiterin ist ziemlich,...wie soll ich sagen,von sich selbst überzeugt.

Sie meinte:ja Sie müssen ja auch mal zum Arzt und in Therapie.(als ob ich das nicht selber wüßte)

Dann schnauzte sie mich an,mit mir könne man nicht zusammenarbeiten,weil ich eh nie zum Termin komme.

Es ist so schlimm.

Und doch,sie KANN mir das Geld zumindest kürzen,wenn sie will.

Wenn ich net zum Termin da bin und keinen Krankenschein vorzeigen kann,....

Allerdings weiß sie genau Bescheid,dass ich sehr krank bin und mein Leben durch diese Phobien bestimmt wird.


In Deutschland wirst du verhungern gelassen wenn du Pech hast,so unglaubwürdig es auch klingt.

Sieht man an meinem Vater.Er bekommt keinen Cent vom Staat.

Das Amt muss auch ohne mein Wissen Rentenantrag erstellt haben,der scheinbar abgelehnt wurde,ich weiß bis heute nichts Klares darüber.

Naja ich werde aber mit ihr darüber mal reden müssen,vielleicht gibt es für mich auch die Möglichkeit,als erwerbsunfähig eingestuft zu werden.

Nur angeblich bekomm ich dann kein Geld mehr,bzw wesentlich weniger als jetzt,ich könnte meine Miete nicht mehr zahlen,geschweige denn,genug zu essen für mich und meine Tierchen.

Es macht mir alles so eine Angst...und dann wollte mich diese Dame in die Klinik stecken,in der ich schoneinmal war und schlimme Erfahrungen machen musste.

Das interessiert sie aber nicht.Sie meint:Bekloppt im Kopf?Ab in die Klapse!

Meinst du,ich soll mich trauen,sie anzurufen und mit ihr zu reden?

Wenn sie mich nun wieder anschnauzt....hab eh schon große Hemmungen,fremde Leute anzurufen....

hmmm

Nochmal vielen lieben Dank für Deine schnelle Antwort!

Bei uns ist das halt so,dass man unsere Krankheit nicht ansieht.Hätten wir irgendeine sichtbare Krankheit wäre das mit der Krankschreibung kein Problem.Ausserdem kann uns keiner verstehen,der das nicht selber durchgemacht hat,da gelten wir halt einfach als verrückt und jeder sagt dir du musst dich zusammenreißen dann geht das.Und grad das wieder macht uns alles so schwer,immer alles verbergen uns funktionieren müßen.
Ich wünsch dir viel Glück!

Ganz schlimm finde ich, daß man sich ja fast entschuldigen muß wenn man unter Angst leidet

Grüße Claudi

Hallo Melli,

ich würde die Frau anrufen, entweder gleich oder nach den Feiertagen. Und nocheinmal versuchen vernünftig mir ihr zu reden.

lg choice

Zitat von Mellimaus:
Naja ich werde aber mit ihr darüber mal reden müssen,vielleicht gibt es für mich auch die Möglichkeit,als erwerbsunfähig eingestuft zu werden.

Nur angeblich bekomm ich dann kein Geld mehr,bzw wesentlich weniger als jetzt,ich könnte meine Miete nicht mehr zahlen,geschweige denn,genug zu essen für mich und meine Tierchen.
Wenn Du aus psychischen Gründen als dauerhaft erwerbsgemindert eingestuft wirst - und das sollte mit Deinen Diagnosen und Vorbehandlungen eigentlich kein Problem sein - bekommst Du nicht weniger, sondern mehr Geld als bei Hartz IV und darfst auch mehr als Vermögen behalten.

Zitat von Mellimaus:
Es macht mir alles so eine Angst...und dann wollte mich diese Dame in die Klinik stecken,in der ich schoneinmal war und schlimme Erfahrungen machen musste.
Angst machen will sie Dir wohl, denn Befugnisse hat sie keine, Dich wo auch immer unterzubringen. Sie kann nur verlangen, dass Du zu einem Gutachter gehst. Und keine Panik: Das sind meist niedergelassene Psychiater, die Dir dann neutral bis wohlwollend gegenüberstehen, jedenfalls normalerweise keine Hardliner, die jeden auf Biegen und Brechen gesund schreiben.

Zitat von Mellimaus:
Meinst du,ich soll mich trauen,sie anzurufen und mit ihr zu reden?
Diese Leute wissen wirklich, mit wem sie es machen können... .

Zitat von Mellimaus:
Für Panikattacken bekomm ich nicht einfach so ne Krankmeldung von meinem Hausarzt.
Wieso eigentlich nicht? Du hast doch mehrere anerkannte Diagnosen, bei denen Panikattacken als Symptome vorkommen. Frag' doch mal bei der Krankenkasse nach, ob er es Dir einfach so verweigern kann, ein bekanntes und vorhandenes Symptom zu attestieren.

Und überhaupt: Gibt es bei Euch in der Gegend nicht so etwas wie einen sozialpsychiatrischen Dienst oder eine psychosoziale Stelle, die Dir einen Sozialpädagogen hilfreich zur Seite stellen könnte? Die kämen dann zu Dir nach Hause, könnten Dich beraten und ggf. auch zu Terminen begleiten. Kirchen haben auch manchmal solche Beratungsstellen. Leider scheint es ja wirklich so zu sein, dass Ämter und ihre Vertreter sich wie Götter aufspielen, wenn man sich nicht auskennt und/oder sich schlecht wehren kann.

Liebe Grüße
Christina





Dr. Hans Morschitzky
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