App im Playstore
Pfeil rechts
2

Guten Morgen zusammen,

ich sitz gerade im Bus auf dem Weg zur Arbeit/Ausbildung. Die Ausbildung selber habe ich vor 2 Wochen am 31.07. angefangen und nun frage ich mich, wann endlich der Gewöhnungseffekt wegen der Panik eintritt.

Ich muss aufgrund meiner Panik leider immer häufiger nun zum Tavor greifen. Das ist m.E. keine gute Basis/Entwicklung.

Gestern ging es mir auch auf der Arbeit schlecht, sodass ich das Tavor sogar mittendrin nehmen musste.

Zu meiner Person: Ich bin männlich, 22 Jahre jung und leide seit 3 Jahren an einer Agoraphobie mit Panikstörung.

Hat jemand eine Idee, ob und wann diese Art der Expositionstherapie Früchte trägt?

Würde mich über eine schnelle Rückmeldung freuen.

Viele Grüße

11.08.2023 06:01 • 12.08.2023 x 1 #1


9 Antworten ↓


Zitat von einsamerSoldat:
Hat jemand eine Idee, ob und wann diese Art der Expositionstherapie Früchte trägt?

Man muss die entsprechende Situation 60-70 Mal durchleben und die Erfahrung machen, dass nichts Schlimmes passiert. Dann fängt das Gehirn an, did Situation als ungefährlich einzustufen.

A


Tavor und der Gewöhnungseffekt / wann?

x 3


Wer hat dir denn das Tavor verschrieben ? Es ist eher ein Bedarf-Medikament für den *Notfall*.
Warst du mal bei einem Psychiater?
Vielleicht benötigst du eine Dauer-Medikation, wie z.B, ein angstlösendes Antidepressivum.

@einsamerSoldat
Tavor sollte immer ein Notfall-Medikament sein.
Wenn die Notfälle sich häufen, läuft etwas schief.
Hat dein Arzt oder deine Ärztin da kein Auge drauf?
Ich weiss, das manche Ärzte Benzodiazepine wie Smarties verschreiben.

Das man immer öfter zu Tavor greift ist ein schleichender Prozess und man verliert zu leicht den Überblick darüber.

Ich empfehle daher, Buch zu führen. Jede Einnahme, wieviel mg und den Grund zu dokumentieren.
Ein Kalender eignet sich gut.

Ein Benzo-Entzug wird mit einem Heroin-Entzug verglichen.

Tavor gehört zu jenen Benzos die schnell abhängig machen können.

Bleibe bei Alternativen. Medikamentös wie auch verhaltenstherapeutisch.

Ausserdem raubt ein Medikament wie Tavor, Stück für Stück das Selbstbewusstsein. Nämlich dann, wenn du merkst das du ohne dem Zeug nichts mehr auf die Reihe bekommst.

Das führt in eine Abwärtsspirale.
Pass bitte auf dich auf.
Du kannst so vieles schaffen, ganz ohne Tavor.
Und wenn du es ab und zu brauchst, dann ist es okay.

Liebe Grüße und alles Gute

Sun

Vielleicht könnte auch Pregabalin eine Alternative sein, wenn du kein AD möchtest.
Es wird zwar gerne ähnlich wie Tavor *verteufelt* aber dem kann ich nicht zustimmen.

Zitat von einsamerSoldat:
Zu meiner Person: Ich bin männlich, 22 Jahre jung und leide seit 3 Jahren an einer Agoraphobie mit Panikstörung.


Man sollte eigentlich gar kein Tavor nehmen gegen Ängste. Ich weiß das die Angst manchmal so groß ist das Tavor eine Linderung schaffen kann aber es ist auf keinen Fall eine Dauerlösung, eher nur ein Notfallmedikament.
Bei einer Agoraphobie sollte eher eine Konfrontation her anstatt Tavor.
Was genau macht dir denn Angst?

Zitat von einsamerSoldat:
Hat jemand eine Idee, ob und wann diese Art der Expositionstherapie Früchte trägt


Das ist kein Expositionstraining, du flüchtest regelmäßig aus der Situation mit Tavor. Du kultivierst also deine Angst und provozierst eine Tavor-Abhängigkeit.

Du musst das Tavor lassen.
Mach mind 1x täglich Visualisierungsübungen von deiner Fahrtstrecke, wie du sie entspannt fährst.
Übe dich in Entspannungsverfahren, die du während der Fahrt anwendest.
Lerne die Angst zuzulassen: du stirbst nicht daran. Tavor rettet dich nicht jedes Mal vorm Tod, sondern betuihgt deine Angst. Das kannst du auch selber (lernen).

Das mit dem Tavor ist wirklich so eine Sache ich bin froh das ich damals viel darüber gelesen habe weil ich jemand bin der Angst hat Medikamente zu nehmen. Meine damalige Hausärztin hat mir auch einfach tavor verschrieben und meinte immer wenn ich eine Panikattacke bekomme tavor nehmen. Also ich meinem ersten Psychologen und Psychiater davon erzähle meinten diese auch das ich froh sein kann es nicht so gemacht zu haben. Es macht hochgradig abhängig und dient nicht zur Langzeit Einnahme.

Stimme den Vorrednern auch zu.

Vor allem gewöhnt man sich bei häufiger Einnahme auch an Benzodiazepine, und viele brauchen dann immer höhere Dosen, und nehmen immer mehr ein. Und da es meist noch dazu Muskelentspanner sind, wird man im Grunde auch körperlich nach und nach schlaffer.. und wenn man körperlich nicht wach ist, kommen Ängste auch häufiger mal schneller, als sonst.. also alles nicht so förderlich.

Und ja.. Tavor Entzug würde auch keinen Spaß machen. Falls du es wegen Ängsten und Unruhe nimmst.. finden sich hier viele Themen mit hilfreichen Tipps. Weiß ja nicht, was für Probleme du da genau hast.

Beim Busfahren gibt es auch Dinge, die ohne Medis beruhigen können. Z.B. Musik hören, Augen zu, Umgebung ausblenden, bewusst auf die Atmung achten, diese und den Körper bewusst entspannen, evtl. einfach mal zählen.. oder sich wo anders hin versetzen, an was positives denken, an einen schönen Urlaub.. oder mal auf den Herzschlag konzentrieren, und den über die Atmung beruhigen (gut, das braucht evtl. Übung).. naja, so Dinge eben, oder ne Kombination davon. Wenn der Lärm im Bus stört, evtl. nur auf die Stimme eines Menschen fokussieren, oder auf das Geräusch des Motors, oder der Reifen.. etc.

Was auf der Arbeit Sorge macht, kannst bisher nur du wissen

Gibt auch natürliche Alternativen.. aber auch andere Tabletten, die auf Dauer sinnvoller wären. Mir half z.B. CBD-Öl ganz gut, aber da muss jeder selbst schauen. Gibt auch Lasea, oder Baldriantropfen (fand ich besser als Tabletten).. gibt da sehr viel, aber ob.. und was davon helfen kann.. ist, wie bei Tabletten, bei jedem anders.

Ohne Medis kann es auch helfen, die Situationen, die dich belasten, immer mal mit einem positiven Gefühl zu betrachten. Auch das Bus fahren solltest du als Erfolgserlebnis positiv betrachten und fühlen. Wenn du da immer mit dem gleichen negativen Gefühl fährst, wird das wohl auch nicht viel verändern. Wenn du so Situationen vor dem geistigen Auge abspielen kannst.. könntest du die Dinge dort immer wieder mal positiv abspielen, und deine Gedanken und Gefühle dazu etwas neu sortieren.

Bekommst du schon hin. Nur den Mut nicht verlieren

Es gibt Antidepressiva, die gut gegen Angst wirken. Ich habe einige Jahre Sertralin genommen, was mir gut geholfen hat. Sie brauchen einige Wochen bis die Wirkung eintritt. Schon mal probiert?

A


x 4





Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore