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Hallo ihr Lieben,

ich wollte euch fragen, ob ihr solche Tage auch kennt, an denen man am liebsten aufgeben würde ich weiß manchmal einfach nicht mehr weiter. Ich weiß nun mittlerweile meine Diagnose, nehme seit ca 20 Tagen auch ein Antidepressiva ein, ABER dennoch schlitter ich immer wieder in diesen Zustand.

Mich überfällt die Angst aus heiterem Himmel und ich denke immer, dass ich etwas im Kopf habe, was nicht entdeckt wurde ich schaffe es einfach nicht, mich da abzulenken und gebe mich dem Gefühl total hin. Es ist einfach zum verzweifeln, ich habe einen kleinen Sohn und ich hasse mich so sehr für meinen Zustand, weil ich da nichts auf die Reihe bekomme, obwohl ich das möchte!

Seit der Einnahme von Sertralin, habe ich zusätzlich noch mit einem totalen Libidoverlust zu hadern und jetzt habe ich davor auch noch Angst dass das so bleibt

Noch dazu war ich bis vorige Woche Mittwoch im Krankenhaus und ich hab mir da anscheinend die ultimative Heilung erhofft

13.06.2021 09:53 • 14.06.2021 x 1 #1


10 Antworten ↓


Ich denke, das kennt hier jeder. Liegt auch daran, dass man es nicht haben möchte, und sich verzweifelt nach einer Gesundung sehnt.

Man vergisst, oder erkennt nicht, dass dieser Jetztzustand eine Krankheit ist, ausgelöst durch extremen Stress, und weiter erhalten wird, dass man sich jetzt noch mehr stresst.

Alles wird darauf fixiert. Je nach individueller Anlage sucht man irgendwo nach Gründen, sucht nach körperlichen oder psychischen Erkrankungen, die den ganzen Zustand erklärbar machen. Und trotzdem ändert sich nichts, oder man rutscht noch weiter rein.

So blöd das jetzt für dich klingen mag, diese psychischen Ausnahmezustände sind auch eine Chance. Wirst jetzt denken, so ein Quatsch, darauf kann ich gerne verzichten.

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass du das jetzt durchmachen musst. Und je eher du erkennst, dass es bei allen Ängste um eine Imbalance der eigenen Befindlichkeit geht, desto mehr kannst du damit umgehen lernen.

Bist du in guter therapeutischer Behandlung?

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Tage an denen alles sinnlos erscheint…

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Vielen Dank für deine Antwort, was du schreibst, klingt für mich total nachvollziehbar. Und du hast recht, ich mach mir andauernd Gedanken und bin auf der Suche, eine Erklärung zu finden.

Ich habe morgen meine erste Stunde bei einem neuen Therapeuten.

Zitat von Christine1984:
Vielen Dank für deine Antwort, was du schreibst, klingt für mich total nachvollziehbar. Und du hast recht, ich mach mir andauernd Gedanken und bin auf der Suche, eine Erklärung zu finden. Ich habe morgen meine erste Stunde bei einem neuen Therapeuten.



Sehr, sehr gut. Diese ganzen Angsterkrankungen sind zur Zeit extrem auf dem Vormarsch. Ich denke, das hat viel damit zu tun dass wir in einer Gesellschaft leben, wo man funktionieren muss, Leistung bringen muss, sprich, voll einem Idealbild zu entsprechen hat, oder will. Selbst wenn es unbewusst abläuft, so ist das der pure Stress.

Und in Zeiten von Corona sieht man ganz deutlich, wie hilflos viele auf diese Bedrohung reagieren, es passt einfach nicht in die heile, heile Welt.

Verzeihe dir ein bisschen, dass du zu den Menschen gehörst, die vielleicht auch dieser Lebenslüge von alles muss gut und perfekt sein aufgesessen bist. Muss es nämlich gar nicht. Bissle unperfekt, bissle weniger reicht vollkommen.

Angstpatienten müssen manchmal fühlen, weil sie sonst nicht hören wollen. Gelle?

Danke für deine aufbauenden Worte. Und in meinem Fall hast du damit total recht.

Anscheinend ja, hätte ich mir niemals gedacht.

Dein Ansatz, dies als Chance zu sehen finde ich sehr hilfreich, danke .

Hallo Christine1984
das kenne ich auch. Vom Krankenhaus erhofft man mehr aber so ist das nicht. Versuch dich zu entspannen schon mal Auto genes Training probiert? Kennst du die Bücher von Claudia Cross Müller? Da sind tolle Übungen drinnen zur Angst Bewältigung. Frag mich einfach freue mich auf deine Antwort. Glg

Zitat von Icefalki:
Angstpatienten müssen manchmal fühlen, weil sie sonst nicht hören wollen. Gelle?

So ist es.
Man muss manchmal lernen sich ein wenig zurück zu nehmen und nicht immer funktionieren zu müssen.
Es ist okay auch mal 5e grade sein zu lassen.

Begleitend zur Therapie empfehle ich dir, natürlich nur wenn du magst, ein bisschen Literatur.
Zum Thema Angst gibt es viele Bücher, die bei hiesigen Anbietern gut bewertet sind. Da erfährst du viel über die Krankheit und findest dich sicher an der ein oder anderen Stelle wieder. Auch vorbeugende Maßnahmen werden dort erläutert (lernst du aber sicher auch in der Therapie) und was du tun kannst, wenn es mit der Angst zu dolle wird und zu einer Panikattacke wird.

Dich in Therapie zu begeben ist schon mal ein guter und wichtiger Schritt

Lass dich nicht entmutigen, es wird auch wieder bergauf gehen, glaub mir !

Ich habe heute auch so einen Tag an dem mir alles sinnlos erscheint und ich habe Angst das der Tag kommt an dem ich einfach nicht mehr weiter kämpfen kann.
Momentan habe ich keine Hoffnung je wieder gesund zu werden und empfinde mein Leben nur noch als anstrengend. Ich habe so viele Dinge in meinen Leben geändert und pass denke ich gut auf mich auf, aber ich werde die Depression und Angst einfach nicht los. Es ist zum verzweifeln.

Zitat von Madla2506:
gesund


Depressionen sind nochmals ne Hausnummer mehr. Angst fühlt sich wenigstens noch lebendig an, ne heftige Depri, da geht nimmer viel.

Ich hatte die zum Schluss auch, weiss also, wie das ist. Mir haben da Medis geholfen.

@Icefalki mein Problem ist ja, das die Medis momentan nicht richtig helfen, obwohl sie das über 15 Jahre getan haben. Es kommen immer mehr Diagnosen bei mir dazu aber so richtig habe ich noch keinen Weg gefunden wie ich da wieder raus kommen soll. Ich hatte noch nie eine so lange depressive Episode.

Zitat von Madla2506:
obwohl sie das über 15 Jahre getan haben.


Leider kenne ich mich da nicht so gut aus, evtl. mal die Wirkstoffgruppe wechseln?

A


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Dr. Christina Wiesemann
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