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Ich war schon lange nicht mehr hier im Forum, aber aus aktuellem Anlass sehen wir uns wieder: Silvester!

Die Kurzfassung:
-Gäste werden erwartet - was erwarten die?
-schlecht vorbereitet
-nervende Symthome die den Spaß verderben
-Abstand gesucht: Ist doch alles nicht schlimm und morgen schon vorbei

Hier etwas mehr Details:
Gäste
Ich empfand es schon immer schwierig mit Gästen. Dabei habe ich sie sehr gerne. Ich führe ein gastliches Haus - sagen die Rückmeldungen. Bei mir muss keiner Hunger leiden, Gästekippen liegen stehts bereit damit man bei guter Laune nicht zum Kiosk muss. Es sind die Erwartungen die mich fertig machen.
Dabei sind meine Gäste in der Regel recht anspruchslos.
Ich empfinde öfter einen Bespraßungsdruck. Dabei wollen meine Gäste in der Regel einfach nur Zeit mit mir verbringen.
- Kennt das jemand? Weiß jemand wie man da lässiger wird?

Schlechte Vorbereitung
Unordnung brauche ich in gewissem Maße zum Leben. Sonst kann ich nicht kreativ sein.
Meine Regel lautet Chaos ja, Dreck nein.
Das Problem: Bei solchen Events blick ich nicht wirklich gut durch was zu tun ist.
Ich hatte jetzt vier Tage seit dem Beschluß was bei mir zu machen.
Anfangs dachte ich Zeit genug zu haben, aber es kam soviel dazwischen das ich jetzt total am schwimmen bin.


nervige Symthome
Um keinen zu triggern beschreibe ich nix, aber Ihr kennt das ja sicher. Je mehr muss desto weniger geht, bzw. desto leichter kommt Angst oder Panik auf. Und davon kommt halbstündlich etwas das mich zu doofen Gedanken führt.
Blöde Idee das bei dir zu machen, du bist noch nicht soweit oder gar Wie brichst du das im Notfall ab, wenn du gar nicht mehr kannst? - Ist ja was anderes wie aus dem Kino zu gehen.

Abstand gewinnen
Alles selbst gemachte Probleme. Die Sache mit den Ängsten ist ja meist - für andere - gar kein Grund sich zu änstigen.
Mal vom Feiertag ab ist heute einfach Sonntag.
Es ist keine Hochzeit, sondern ein Brauchtumstag den man gemeinsam feiert.
- denke ich, doch irgendwie scheine ich das selbst nicht zu glauben. Weiß jemand rat wie man die ganze Show mal runterkocht damit der Druck nachlässt?

Ich bin für jeden Tipp dankbar, denn ich mach mich selbst ganz kirre.
Guten Rutsch!

31.12.2023 13:59 • 01.01.2024 #1


14 Antworten ↓


Zitat von MutigerMäuserich:
Ich bin für jeden Tipp dankbar, denn ich mach mich selbst ganz kirre.

Jetzt noch 20 Minuten das schlimmste wegräumen, Gäste-Zigaret-ten in den Schrank fürs übernächste Jahr legen. Dann 30 Minuten rausgehen oder Nickerchen machen... dann um 16:30 Zutaten für das Raclette so wie sie benötigt werden, dass die ersten Gäste noch ein bischen was helfen können, hinlegen.

Heute abend bewusst wenig Alk. trinken und Spaß haben.

Aber das weißt du ja alles selbst.

Viel Spaß euch!

A


Sylvester überstehen - Hachje Jeder Tipp ist willkommen!

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@Azure Vielen Dank, das klingt nach guter Struktur. Die Idee mit dem 30 Minuten raus klingt auch sehr gut. Ich denk ich mache zuerst Beauty Programm, schreib alles auf (Liste) was mir noch begegnet und arbeite die dann nach dem Spaziergang ab.
Raclette klingt super, ich nehme an das ist dein heutiges Programm richtig? Einen schönen Abend voller Genuß und einen guten Rutsch dir!

Was gibts bei dir?

@Azure 2 feste Gäste, 2 mal sehen = 50% kalkulierbare Mahlzeit.
Es wird Blechpizza zum selbstbelegen geben.
Bei 100% hätte ich auch das Raclette gewählt

Also raus zu gehen war auf jeden Fall schonmal richtig. Das ich das Foto machen konnte ist für mich auch ein großer Erfolg gewesen. Dieses Jahr gab es ein paar Rückschläge. Da ist es ein schönes Gefühl am Jahresende so einen Erfolg zu verewigen. Vermerk an mich: Vielleicht sollte ich jeden Silvester ein Erfolgsbild posten um selbst zu sehen wie der Progress ist.

Ganz ehrlich warum tust du dir das ganze Tuhuwabuhu an?
Muss man,wenn man psychisch eh schon einen *kleinen Knacks* hat jetzt in grossem Stil Silvester feiern und sich zig Leute ins Haus holen?
Man kann Silvester auch prima in Ruhe mit einem Gläschen Sekt und zu zweit feiern.
Ich z.b feier gar nichts,nehme mir für 2024 auch nix vor und bin froh wenn am 2.1.24 das Leben wieder *normal*weiterläuft.
Wenn man so oft auf die Fresse gefallen ist spielt Silvester keine Rolle mehr.
Manchmal habe ich den Eindruck man selbst ist gar nicht irre sondern nur die Welt und die Leute um einen herum.
Da lädt man sich x Leute ein,setzt sich unter Druck und sucht nach Lösungsvorschlägen wie es einfacher wird.
Deine Sorgen möchte ich haben.
Mir tun die Menschen leid was an so einem Tag zusätzlich leiden und bei denen jeder Böller fast die nächste Panikattacke auslöst.

Sie hat vier Leute eingeladen, das würde ich jetzt nicht ein wildes Gelage nennen.
Ich kenne das Thema sehr gut. Einerseits lenken solche Events toll ab und man freut sich drauf, wenn es dann aber so weit ist, kriegt man Fracksausen.
Ich kann dich nur soweit aufmuntern: bisher waren meine Einladungen immer schön, auch wenn ich mir vorher viel zu viele Gedanken gemacht habe.

OK hab nur den Beitrag ganz oben gelesen und hatte den Eindruck das sind mehr wie 4.
Trotzdem können auch 4 Leute ordentlich Arbeit machen...selbst ein Gast kann so kompliziert sein das einem die Lust am Silvester feiern vergeht.
Mein Eindruck aber bleibt...hier schafft man sich unnötig zusätzliche Probleme.

Zitat von MutigerMäuserich:
Ich war schon lange nicht mehr hier im Forum, aber aus aktuellem Anlass sehen wir uns wieder: Silvester! Die Kurzfassung: -Gäste werden erwartet - was erwarten die? -schlecht vorbereitet -nervende Symthome die den Spaß verderben -Abstand gesucht: Ist doch alles nicht schlimm und morgen schon vorbei Hier ...

Respekt an dich! Für mich ist es schon Stress, mit meiner Freundin zu zweit auf die Strasse zum Knallen zu gehen, Gäste wären völlig undenkbar. Finde ich schon sehr bewundernswert, dass du das alles machst! Viel Spaß, das klappt schon!

Zitat von Faultier:
Ganz ehrlich warum tust du dir das ganze Tuhuwabuhu an? Muss man,wenn man psychisch eh schon einen *kleinen Knacks* hat jetzt in grossem Stil Silvester feiern und sich zig Leute ins Haus holen? Man kann Silvester auch prima in Ruhe mit einem Gläschen Sekt und zu zweit feiern. Ich z.b feier gar nichts,nehme mir für

Da hast du natürlich nicht ganz unrecht. Da sind viele selbstgemachte Probleme im Spiel. Aber meine Agoraphobie ist bereits altagsbestimmend. Die Krankheit gehört ja bis zum Ende zum Leben dazu. Ich will mir aber die Lebensqualität zurückerobern. Bzw. die Grenze zwischen Krankheitsakzeptanz und Freiheit verschieben. Ihr kennt das doch: Wenn man immer weniger macht/rausgeht geht gewinnt die Angst am Ende immer dazu. Das soll enden. Trotz Angst möchte ich am Ende der Gewinner sein.

Oh, 24h Später folgendes Resumé: Es war toll! Wir waren zu dritt, hattenm Spaß beim Futter zubereiten, gespielt und nette Gespräche. Bespaßungsdruck kam gar keiner auf. Alles lief irgendwie von selbst. Hab sehr wenig getrunken und erst gegen halb vier morgens der Müdigkeit wegen unwohle Gefühle.
Bin ich froh nicht abgebrochen zu haben!
Das ganze war wohl ein Erfolg.
Vielen Dank für Euren Beistand!

Zitat von MutigerMäuserich:
Die Krankheit gehört ja bis zum Ende zum Leben dazu.

Wie kommst Du denn auf darauf? Selbstverständlich kann man eine Agoraphobie überwinden.

@Kruemel_68 Erfahrung und Stimmen von Ärzten und Statistiken. Mit 21 begann meine Angstkarriere, jetzt bin ich 53. In meiner Bio steht was dazu wenns dich interessiert. Mehrere Therapien und viel Arbeit haben für längere Pausen und leichtere Jahre gesorgt. Aber entgültig überwunden war es nie. Die aktuelle Phase ist recht extrem und hält seit 6 Jahren an.
Ich nehme Medikamente, bekomme Hilfe vom betreuten Wohnen, mache Ergotherapie und wieder Psychotherapie.
Keine Ahnung warum es bei mir hartnäckiger chronifiziert ist als bei anderen. Vielleicht hat es was mit verschiedenen Traumata zu tun die mir im Leben widerfahren sind.

Aber den Kopf in den Sand stecken war nie meine Art. Ich muss nicht Bungee springen gehen, aber von der Krankheit vorschreiben lassen, ob ich mit meiner Tochter über eine Kirmes gehen kann erlaube ich nicht.
Es gibt Dinge mit denen man sich abfinden kann und andere die deine Seele beschädigen wenn du sie unterlässt/zulässt.

PS: https://www.aerzteblatt.de/archiv/7306/...ne-Heilung

Wunderbar das Du den Tag gestern gut verbracht hast!

Ich denke es geht hier nicht um Verlassen der Komfortzone (ich halte mittlerweile nichts davon wenn es um tiefergreifende psychische Störungen geht. Für die allgemeine Coachingszene mag der Ansatz noch ok sein) sondern um Erweiterung der Komfortzone in kleinen Schritten-mal grösser mal wieder kleiner.

Letztendlich tragen wir auch eine Selbstverantwortung uns nicht zu überfordern und müssen die (chronifizierte) Angst wie so ein Päckchen überall mitnehmen und Verantwortung tragen das wir uns nicht überfordern.
Da überlege ich mir auch konkreter was zur Zeit geht und was nicht.

Beste Grüsse aus Bonn!

A


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Dr. Christina Wiesemann
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