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Hallo zusammen,

ich möchte kurz meine Vorgeschichte erzählen.
Ich bin Chemie Student (21) und hatteletztes Jahr im Dezember einen Unfall im Labor. Ich habe Rauch und Dämpfe abbekommen, laut Assistent nichts dramatisches. Ich hatte schlecht Luft bekommen, Herzrasen, enge Gefühl in der Brust und kribbeln im ganzen Körper. Am nächsten Tag hat die Dame an der Anmeldung bei meinem Hausarzt mich zum Chirurgen geschickt, wegen einer Überweisung, auf Grund des Arbeitsunfalls. Dort haben Sie mich nicht mehr weg gelassen, weil ich ein Puls von 193 und einen Blutdruck von 195/120 hatte. Sie hatten mich mit einem Krankenwagen ins nächste Krankenhaus gebracht. Direkt EKG und Blutabnahme. Alles okay, bis auf den hohen Blutdruck und einer Sinustachykardie. Ich habe Dociton bekommen und alle möglichen Untersuchungen. Herzecho, Langzeit EKG/RR, Belastungs EKG, Lungenfunktionstest und Lunge wurde geröntgt. Nach 3 Tagen dürfte ich gehen.
Mir war immer schwindelig, bekam herzrasen, kribbeln, Todes Angst.....
Kurz vor Silvester war ich wieder in der Notaufnahme, Puls 180 und RR 190/110. Ich habe eine Kalium Infusion bekommen und durfte nach paar Stunden gehen. Mein Hausarzt hat mich noch mal auf den Kopf gestellt. EKG, RR, Ultraschall, Blutabnahme, Urintest, hatte sogar ein TeleEKG bekommen. Nichts! Seit Mitte März bin ich nun in psychischer Behandlung wegen einer Panikstörung. Ich nehme zur zeit 10 MG Fluoxetin, was mir auch hilft.

Nun mein aktueller Zustand:
Mir geht es deutlich besser, jedoch wenn ich Stress habe, bekommt ich schon mal eine Panikattacke. Ich habe Angst, das ich keine Luft bekomme, ein Schlaganfall oder Herzinfarkt bekomme oder innerlich verbluten könnte. Manchmal durchläuft ein Schauer meinen Körper, ich merke wie ich mich verkrampfe und es am Rücken kribbelt, ich schlecht Luft bekomme und Angst habe.
Momenta fühl Ich mich häufig aufgebläht, habe Durchfall, wobei es eher breiig ist. Häufig Kopfschmerzen und Rückenschmerzen und das Gefühl, das meine , Muskeln total angespannt sind. Zeitweise ist mir schwindelig und ich hab das Gefühl alles uns hart zu sehen.
Häufig träume ich auch von Krankheiten oder dem Tod und werde ängstlich wach. Mir ist aufgefallen, dass ich sehr empfindlich gegen über Gerüche bin und mir manchmal diese auch angst machen.

Nächstes Semester muss ich das Praktikum wiederholen und wieder in dieses Labor gehen. Etwas graut es mich jetzt schon.

Wer hat Tipps oder möchte Erfahrungen berichten?
vielen Dank fürs Lesen

An dieser Stelle auf noch einen Dank an meine Freundin, die mich immer uunterstützt.

Viele Grüße
Marvin

02.07.2014 22:10 • 10.07.2014 #1


7 Antworten ↓


Hallo,

ich hatte mal eine bekannte die sich grob gesagt ähnliche Probleme hatte. Ist schon recht anstregend gewesen.
Geholfen hat ihr letzten endes, dass sie sie sich angefangen hat ernsthaft damit ausseinander zu setzen. Sie hat es gelernt sofort
zu hinterfragen ob die sympthome die sie spürt, überhaupt reale Ursachen haben könnten. Dadurch hat sie es gelernt relativ schnell wieder runterzukommen.
Sobald man merkt dass man es unter kontrolle hat, faengt man ebenso an die angst davor zu verlieren und es wird immer besser. Zumindest war es bei ihr so.
Dafür muss man sich aber soweit öffnen, dass man auch in solchen Situationen darüber noch nachdenken kann, ob es überhaupt möglich ist, dass du z.b. innerlich verbluten kannst?
Einfach so. Oder das du auf einmal erstickst obwohl du Atmest? Vor allem die Gedanken loswerden, die dies ermöglichen.
Also die abstrakte Gedanken, dass es die 0,00001% Chance gibt as dir z.B. doch das Gehirn einfach so platzt Da wirst du aber eher von nem Meteoriten erschlagen.

Was die sympthome angeht die du hast, wie durchfall usw. Kann es vielleicht sein dass du diese erst seit die Medikamente bekommen hast? Hört sich irgendwie nach Nebenwirkungen an. Mal abgesehen davon, dass dauerstress auch ähnliches verursachen kann. zumindest kenne ich das so. Was noch helfen könnte, viel Ablenkung und körperlich tätig sein. Irgendein Hobby oder am besten Sport. Das ist gut für die Muskeln bzw. man wird dadurch entspannter. Ich selber bin nicht so der sports Freak, aber wenn ich merke dass mir alle Muskeln weh tun weil ich dermassen angespannt bin, dann hilft es mir, wenn ich etwas mache, was mich etwas körperlich verausgabt. Schlafe danach auch viel besser ohne irgendwelche kranken träume oder das ich hundertmal aufwache.

VG
Stefan

A


Suche Unterstützung und Tipps

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Hallo Filou,

erst mal herzlich willkommen hier im forum! *s*

Ich kann mich noch gut an die zeit erinnern, als ich die ersten panikattacken (sommer 1995) hatte. Wichtig, und das wurde bei dir ja ganz toll gemacht, erst mal alles organische untersuchen und wenn da nichts zu finden ist kann man ziemlich sicher sein, dass es nur eine angst-störung oder panik-störung ist.

Anfangs bekam ich zur täglichen einnahme Johanniskraut 400 mg. Rein pflanzlich, keine abhängigkeit zu befürchten, beruhigend. Zusätzlich, für äußerst dringende notfälle (z. b. gerichtstermin, der nicht verschoben werden kann) verschrieb mir mein Doc Tranxilium 5 mg.

Ansonsten versuche dir folgendes klar zu machen. Dein körper bekommt vom hirn fehlinformationen. Die angst an sich ist eine ganz natürliche und vor allem gesunde und wichtige funktion des körpers. So wirst du in gefahrensitutationen bereit gemacht für angriff/verteidigung oder flucht. Das ist ein urinstinkt, den auch jedes tier hat.

Bei uns angstpatienten sendet das hirn manchmal - warum auch immer - den befehl: fertig machen zum angriff/verteidigung/flucht. Schlagartig werden alle muskel aktiviert und spannen sich an, man atmet schneller, was zum sogenannten hyperventilieren führt. Dadurch bekommen die lungen zu viel sauerstoff und das führt dann zu diesen wiederlichen schwindelgefühl. Zusätzlich spürst du natürlich auch alle anderen sympthome, die auch zu einer gesunden/normalen angst gehören: wacklige beine, man hat das gefühl auf watte zu laufen - übelkeit im magen - pelzige lippen - trockener hals....

Aber fange damit an, dass du dir versuchst klar zu machen, dass dein hirn nur einen falschen befehl erteilt hat, warum auch immer

Versuche dir mit deinem verstand zu sagen : Es ist alles ok. Die reaktionen meines körpers auf diesen fehlbefehl die musst du jetzt durchhalten. Unser körper, egal ob die panik in der momentanen situation nun gesund oder krank ist, kann eine solche extrem anspannung der muskeln nur 20 - 30 minuten durchhalten, danach lösen sich die muskeln wieder und du fühlst die wie total ausgelaugt.

Diese 20 - 30 minuten stellte ich mir früher immer so vor: Das ist jetzt wie zahnschmerzen haben, eine tablette genommen haben und nun 20 - 30 minuten aushalten müssen, bis die tablette wirkt.

Wenn du es wie ich schaffst, zu kapieren, dass dir eigentlich gar nichts passieren kann, dann wirst du jede einzelne panikattacke noch immer als sehr, sehr unangenehm empfinden, aber dieser 20-30-minutenzustand wird dir keine wirkliche angst mehr machen!

Wenn es dir gut geht könntest du versuchen dir vorzustellen: Meine angst ist eine schwarze wolke, die immer weißer wird, sich immer mehr auflöst, bist sie total verschwunden ist.

Während einer panikattacke versuche als erstes deine atmung unter kontrolle zu bekommen. Atme durch die nase tief ein und zähle gedanklich 1, 2 - danach atme durch den leicht geöffneten mund langsam aus und zähle 3, 4, 5, 6, 7, 8... Im normalzustand kann ich bis 15 zählen beim langsamen ausatmen, das wird die aber während einer panikattacke nicht gelingen. Also keine panik. *s* Zähle beim ausatmen so weit wie du kannst. Schaffst du es nur bis 5 ist völlig egal, dann halte die restliche zeit bis 8 einfach die luft an, bevor du wieder einatmest. Zur unterstützung kannst du dir eine papiertüte vor den mund halten, dadurch bekommst du keine reine frischluft in die lungen. Hast du keine tüte zur hand atmet in dein hemd, pullover, jacke....

Wenn du es schaffst, die angst vor den sympthomen halbwegs zu verlieren, wirst es immer häufiger schaffen, anzeichen, die eine aufkommende attacker ankündigen, zu erkennen, z. b. mulmiges gefühl im magen - bei mir z. b. pelzige lippen oder eiskalte hände und füße.

Du kannst dann bereits anfangen, deine atmung zu kontrollieren. Bei mir führt das dazu, dass gar keine attacke mehr ausbricht.

Ich hoffe dir ein wenig geholfen zu haben.
Alles liebe, Heike *s*

Hallo zusammen,

Vielen Dank für die guten Worte!

@Stefan
Das stimmt sehr wohl, dass es unwahrscheinlich ist, dass mir diese Sachen zustoßen. Es ist nur schwer, wenn man die Symptome spürt, einem klar zu machen, dass auch nichts passiert.
Seit sem ich die Tabletten nehme ist mein Stuhlgang etwas anders. Aber ich merke das ich bei weniger Stress seltener Durchfall habe.
Sport tut mir gut. Ich gehe gerne Fahrrad fahren, in in letzter zeit hatte ich echt wenig Zeit
Ein Hobby hab ich auch, sogar ein paar: Amateurfunk, programmieren, Holzarbeiten....

@Heike
Ich finde es gut zu hören, dass du nun schon eine Weile damit lebst und und es Hoffnung gibt damit zu leben. Wie ich auch schon Stefan sagte, ist es nicht leicht sich in dem Moment klar zu machen, dass einem nichts passiert. Mittlerweile merke ich das eine Panikattake kommt, mir läuft ein schauer über den Rücken, bekomm ein ziehen in der brust und muss tief luft holen. Deine Atemübung hat mir auch meine Ärztin so in der Art empfohlen. Aber deine funktioniert besser, zumindest gerade als ich sie brauchte. Das mit der Wolke werde ich mir mal zu Herzen nehmen.

Ich glaube das ich mich falsch halte, durch die Angst und dadurch rücken Probleme have. Hab oft Rückenschmerzen, eun stechen beim luft holen und ein stechen in der Brust.

Vielen lieben Dank euch
Bin wirklich froh das ich damit nicht alleine bin.

Viele liebe grüße
Marvin

Hallo schön das du da bist!

Ich verstehe dich sehr gut und am meisten hat mir einen stationären Aufenthalt in einer Psychiatrischen Klinik geholfen. Ich weis das klingt am Anfang etwas komisch und ich habe mich auch gewehrt aber bin nun froh das ich es gemacht habe. Seit dort habe ich keine Attacken mehr nur noch meine chronischen schmerzen. Vielleicht kann dir ein Klinik Aufenthalt auch helfen. Bespreche das doch mal mit deiner Freundin und deinem Therapeut.

Hallo Rea,

Danke für deine Worte. Meine Therapeutin meint, einr Klinik wäre nicht das beste für mich. Ich werde bei der nächsten Sitzung aber noch mal mit ihr reden.

VG

Zitat von Filou:
Hallo zusammen,

Vielen Dank für die guten Worte!

@Heike
Ich finde es gut zu hören, dass du nun schon eine Weile damit lebst und und es Hoffnung gibt damit zu leben. Wie ich auch schon Stefan sagte, ist es nicht leicht sich in dem Moment klar zu machen, dass einem nichts passiert. Mittlerweile merke ich das eine Panikattake kommt, mir läuft ein schauer über den Rücken, bekomm ein ziehen in der brust und muss tief luft holen. Deine Atemübung hat mir auch meine Ärztin so in der Art empfohlen. Aber deine funktioniert besser, zumindest gerade als ich sie brauchte. Das mit der Wolke werde ich mir mal zu Herzen nehmen.

Ich glaube das ich mich falsch halte, durch die Angst und dadurch rücken Probleme have. Hab oft Rückenschmerzen, eun stechen beim luft holen und ein stechen in der Brust.

Vielen lieben Dank euch
Bin wirklich froh das ich damit nicht alleine bin.

Viele liebe grüße
Marvin


Hallo Marvin,

ich weiß wie schwer es ist, gerade am anfang. Wenn du fragen hast, jederzeit gerne wieder.

Alles liebe, Heike *s*

Hallo Heike,

vielen Dank für dein Angebot. SO eine Unterstützung ist hilfreich und wünsche ich mir.
Ich glaube hier bin ich im richtigen Forum gelandet.

Liebe Grüße Marvin





Dr. Reinhard Pichler
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