Hallo zusammen!
Ich studiere im 5. Semester und hatte meine Agoraphobie und die Panikattacken bereits vorm Studium, allerdings nicht so schlimm wie im letzten Jahr, eigentlich konnte ich damit einigermaßen meinen Alltag bestreiten.
Im Studium bin ich dann aber an meine Grenzen gestoßen, das hat mich alles ganz schön überfordert, die vielen neuen Leute, die ständigen Leistungsüberprüfungen und vor allem meine eigenen Erwartungen, nur gute Noten schreiben zu müssen (war ich seit Beginn der Schulzeit so gewöhnt).
Anwesenheitspflicht war auch immer ein Horror für mich, aber irgendwie hats geklappt
Vorletztes Semester ging bei mir gar nichts mehr, da musste ich mich beurlauben lassen, weil die Angst so stark war (nicht nur in Bezug auf die Uni)
Letztes Semester bin ich dann wieder hingefahren und hab auch ein paar Scheine gemacht, worauf ich auch sehr stolz bin, denn die Angst vor der Angst ist nach wie vor sehr groß
Die Angst, umzufallen, ist auch mein großes Problem (neben der Angst, mich übergeben zu müssen, was bei starken Panikattacken schon oft der Fall war).
Gemeinsam mit meinem Therapeuten habe ich dann rausgefunden, dass ich meine Angst vorm Alleinsein / Alleingelassenwerden auf harmlose, relativ ungefährliche Situationen im Alltag übertragen habe...
In meiner Vorstellung hilft mir dann nämlich auch niemand, wenn ich irgendwo (ob in der Stadt oder der Uni) umfalle, ich seh mich dann immer total hilflos und allein am Boden liegen...
Was aber wohl sehr unwahrscheinlich ist, denn ich hab schon öfter erlebt, dass jemand in meiner Gegenwart umgefallen ist, und die meisten Leute sind dann doch sehr besorgt und kümmern sich
Seitdem ich das erkannt habe, geht es mir viel besser mit der Angst vorm Umfallen
Klar ist das nach wie vor kein angenehmer Gedanke, und es wär mir bestimmt auch megapeinlich (wo meine Angst vor Ablehnung auch wieder zum tragen kommt ) - aber ich sage mir jetzt immer egal was passiert, ich werde eine Lösung finden! oder Ich bin sicher. Ich habe die Kontrolle.
Da ich in einer anderen Stadt studiere als ich wohne, hab ich auch immer Angst, nicht mehr nach Hause zu kommen, wenn ich irgendwo umfalle. Aber dann sage ich mir, dass ich mich selbst bisher noch nie im Stich gelassen habe und mich immer auf mich selbst verlassen konnte, wenn es nötig war, und dass ich mich selbst sicher nach Hause bringen werde...Das beruhigt mich dann immer erstmal
Kommendes Semester hab ich noch 2 schwere Klausuren und eine mündliche Prüfung vor mir - davor grauts mir jetzt schon ein bisschen
Referate hab ich nur in den ersten beiden Semestern gehalten, danach hab ich sie meist vermieden, wenn es nur irgendwie ging...Nicht die beste Lösung, aber mir reichten schon die ganzen Klausuren...
Wünsche euch alles Gute fürs kommende Semester! Wir schaffen das!
03.10.2008 22:54 •
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