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Hallo zusammen,

ich muss mir meine Geschichte jetzt einfach von der Seele schreiben. Nachdem ich hier ein bisschen rumgelesen habe, habe ich das Gefühl, hier gut aufgehoben und verstanden zu sein! Ich hoffe, dass ich meine Gefühle und Ängste durch diesen Thread endlich einmal richtig zum Ausdruck bringen kann. Ich habe es selbst in einer Therapie noch nicht geschafft, ganz offen darüber zu reden...

Aktuell bin ich seit 2 Stunden wach, weil ich plötzlich mit einer riesen Panik aufgewacht bin. Mein Freund ist bei der Berufsfeuerwehr und hat immer 24-Stunden-Schichten, so dass ich, wie heute, oft nachts alleine bin. Ich bin heute schon mit so einem komischen Gefühl ins Bett gegangen... war bis auf einen Besuch einer Freundin den ganzen Tag alleine und meine Gefühlswelt wurde irgendwie immer zermürbender... Ja und dann wachte ich auf und hatte voll die Panik, habe schlecht Luft bekommen (Oh Gott, ich ersticke!), habe mich schlecht gefühlt (Oh Gott, mein Herz hört jetzt auf zu schlagen) und solche Sachen, ihr kennt es ja.

Was mich an der Situation so zermürbt, ist die Tatsache, dass ich solche Panikattacken immer in Situationen in meinem Leben kriege, wo es mir eigentlich total gut geht. Als würde ich mich selbst bekämpfen, weil ich es mir nicht erlaube, es mir gut gehen zu lassen! Das Ganze fing richtig heftig an, kurz nachdem ich mit meinem Freund zusammen gekommen bin. Ich war so glücklich, dass ich es schon teilweise bewusst nicht mehr ausgehalten hab und ganz bewusst sogar gedacht habe: Lass uns mal streiten, lass uns Normalität hier rein bringen, ich brauch Ruhe. Klingt total lächerlich, oder? Und dann fing es an, dass ich totale Panik bekommen habe. Erst habe ich im Kino Panik bekommen, Angst für Übelkeit und Erbrechen. Ich hatte das schon einmal gehabt, aber 3-4 Jahre gar nicht mehr! Es wurde dann immer schlimmer, ich bekam dann so diffuse Ängste tagsüber, vor allem gegen Abend hin, die dann eigentlich sogar noch schlimmer waren, wenn mein Freund da war, da dann plötzlich noch die Angst hinzu kam, ihm etwas antun zu können. Es war so grauenhaft. Ich hatte solche Angst, mich nicht mehr unter Kontrolle zu haben! Ich habe das meinem Freund natürlich nicht erzählt, nur dass ich Panik an sich habe und er hat mir geholfen , hat mich richtig geschubst, endlich eine Therapie anzufangen und mir Hilfe zu holen. Ich nahm dann ca. 1 Jahr Citalopram und war auch in Therapie. Citalopram hat die Ängste eigentlich auf einmal komplett verschwinden lassen und die Therapie hat demnach eigentlich nicht viel geholfen, da ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr diesen Ängsten ausgesetzt war. Habe es dann abgesetzt und kurz danach fing meine Panik mit der Übelkeit wieder an.

Ich habe mich dann über andere Behandlungsmethoden informiert und bin zu meinem Coach meines Vertrauens gegangen - diese Frau kann mir in einer Stunde mehr helfen, als eine Therapie in 1/2 Jahr. Sie kennt mich jetzt schon mehrere Jahre und so begab ich mich in Behandlung mit der sogenannten Quantenheilung. Das war ein wirklich supertolles Erlebnis und zusammen mit einem Buch über Gedanken, innere Überzeugungen etc. hatte ich danach jetzt echt einige Wochen, in denen ich so glücklich war, und gedacht habe, ich könnte alles schaffen, und mit meinem Freund gab es auch kaum noch Streit (wir standen in den letzten Monaten leider öfter vor dem Aus) und alles war toll!

Bis heute, wo ich schon mit einem unruhigen Gefühl ins Bett bin. Ich habe dann noch etwas in dem Buch gelesen, um mich zu beruhigen (das Buch heißt übrigens: Verändere Dein Denken, dann hilft Dir das Universum - von Mike Dooley - kennt das jemand?), aber statt mich zu beruhigen hat es das noch schlimmer gemacht. Ich bin dann eingeschlafen und nach ca. 1 Stunde voller Panik wieder aufgewacht.

Ich konnte mich nicht beruhigen. Bauchatmen brachte nix. Gutes Zureden wie Ich bin völlig gesund, Ich bin psychisch völlig gesund usw. brachte auch nichts. Ich hatte einfach so Panik, dass jetzt plötzlich mein Herz stillstehen könnte oder was, und ich nicht mal mehr die Zeit hätte, den Notruf zu wählen.

Das Zweitschlimmste an meiner derzeitigen Angst, die mich beschäftigt, ist wieder das Thema: Mich beschäftigt jetzt schon wieder seit einigen Wochen diese Angst, dass in mir etwas Böses schlummern könnte. Egal, wie gut ich mir zurede, und versuche, mein Denken zu verändern, es beiseite zu schieben, Hallo und verschwinde wieder zu sagen, meine Gedanken in positive umzuwandeln: Es überschattet alles und ich habe manchmal das Gefühl, da grummelt was in meinem Kopf, das ich einfach nicht bändigen kann. Ich kann im Fernsehen echt schon fast nix mehr außer Sponge Bob anschauen (überspitzt gesagt), weil ich jede Situation, mit der ich konfrontiert werde, sofort hinterfrage (Könntest Du das auch? Einem Menschen so etwas antun?) Das Ganze reicht schon so weit, dass ich tagsüber schon moralisch sehr hart mit mir ins Gericht gehe und nicht nur noch Angst habe, etwas wirklich schreckliches zu tun, sondern mich dauernd schelte, wenn ich meine, irgendwie unfair gewesen zu sein.

Was soll ich nur machen? Ich weiß einfach nicht weiter. Ich möchte aber nicht wieder Medikamente nehmen und die Therapie hat mir nichts gebracht. Kennt ihr beschriebene Situationen? Wie geht ihr damit um?

Ich glaube, das war es erstmal. Es tut so gut, sich das endlich mal von der Seele zu schreiben. Ich hoffe, ich bekomme hier zahlreiche Antworte und Denkanstöße und freue mich über regen Austausch.

Gute Nacht

Eure Zoey

06.01.2014 03:15 • 12.01.2014 #1


5 Antworten ↓


Ich habe jetzt noch ein bisschen weiter gelesen und muss noch dazu sagen, dass mich irgendwie solche Sätze wie Es sind nur Gedanken nicht beruhigen, da ich durch diese Beschäftigung z.B. mit dem Buch, oder dem Anziehungsgesetz etc. (hat sich damit schonmal jemand befasst) glaube/weiß/meine zu wissen, dass sich Gedanken eben in Dinge verwandeln und vor allem, dass man durch dieses ständige Durchdenken auch seine neuronalen Verbindungen ändern kann, warum sollte das nur bei positiven Dingen klappen und bei negativen nicht? Zumal ich mal vor ein paar Jahren von einem Fall eines Familienvaters gehört habe, der seine ganze Familie getötet hat, und da haben die auch gesagt, dass diese Gedanken irgendwann mal bei ihm entstanden sind und sich durch ständiges Denken so manifestiert haben, dass es für ihn so nichts Schlimmes mehr war, das auszuführen. Das ist doch krank! Ich hab echt solche Angst!
Dieses schei. Anziehungsgesetz etc. macht mir mal wieder mehr Angst, als das es mir hilft!

A


Ständige Selbstbeobachtung und Angst macht mich fertig

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Schade. Mag keiner etwas dazu sagen?

Liebe Zoey, Ich kenne deine Ängste zu gut und kann verstehen, dass es sehr schwer ist für dich alleine zu sein, wenn du akute Todesangst hast. Das ist natürlich auch eine wahnsinnige Belastung für jede Beziehung. Die Gedanken und die Angst geliebten Menschen etwas anzutun kenne ich persönlich nicht, habe aber eine sehr gute Freundin die sich wegen dem gleichen Problem in Therapie befindet. Das ganz wurde bei ihr als Zwangsgedanken diagnostiziert. Zwangsgedanken werden nicht zur Realität sondern sind einfach Zwänge bestimmte Gedanken permanent zu denken, was natürlich schrecklich quälend und belastend ist. Ich hoffe deine Therapie wird dir dabei helfen, dass in den Griff zu bekommen.

Ach sorry, nun lese ich grad nochmal, dass du deine Therapie schon beendet hast. ich würde an deiner Stelle nach einem auf Zwangsstörungen spezialisierten Verhaltenstherapeuten suchen und nochmal eine Therapie probieren.

Danke kosmonaut, für Deine Antworten.
Also komisch ist, dass ich das Thema in meiner Therapie schon angesprochen habe, aber dass es Zwangsgedanken wären, hatte meine Therapeutin nicht gesagt. Vielleicht, weil es auch Phasen gibt, in denen ich solche Dinge nicht denke?
Das Schreiben hier hat mir schon so wahnsinnig geholfen. Seitdem kann ich mit dem Thema sehr gut umgehen, und habe auch weniger Angst. Ich hoffe, das bleibt diesmal so.





Dr. Reinhard Pichler
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