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Hallo, ich hoffe hier kann mir jemand helfen oder wenigstens der Austausch mit Gleichgesinnten würde gut tun.
Kurz zu mir: ich bin 25 Jahre, habe eine fast 2jährige Tochter und leide seit Augusto 2020 an einer Panik- und Angststörung mit Todesangst. Diagnostiziert wurde dies erst im April 2021 wie ich mich wieder ins Krankenhaus begeben habe, weil ich dachte es geht vorbei mit mir. Seitdem nehme ich Tabletten ( die nicht abhängig machen sollen) aber mir geht es leider immer noch nicht besser. Ich komme gegen dieses "Monster" einfach nicht an und es bestimmt meinen Alltag.
Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich besser mit der Angst umgehen kann und nicht ständig Angst habe, zu Ersticken, einen Herzinfarkt zu haben oder Lungenembolie zu bekommen.
Danke

18.07.2021 13:21 • 24.07.2021 x 1 #1


12 Antworten ↓


Hallo liebe Kath,
Ich kann mir gut vorstellen was du durchmachst, mir geht es immer mal wieder genauso, habe auch eine kleine Tochter. Und ich finde bei mir ist erst so extrem, seit die auf der Welt ist. Vielleicht hat das was mit den Hormonen zu tun. Ich leide auch an einer Panik und Angststörung und sobald irgendwo was zwickt oder zieht denke ich ich muss Sterben oder bin krank. Leider macht das viel der Kopf der dann die Signale weitergibt. Auch der Rücken macht viele beschweren. Die Brustwirbelsäule kann Beschwerden hervorrufen die ausstrahlen wie bei einem Herzinfarkt. Die Gedanken kreisen und man bekommt dann Angst vor der Angst.
Lass dich doch mal beim Kardiologen untersuchen , und wenn der sagt das alles gut ist mit deinem Herz bist du vielleicht auch ein bisschen beruhigter.

Glg Waasabii

A


Ständige Angst zu sterben

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Vielen Dank für deine Antwort

Genau, bei mir hat es auch angefangen ca 3/4 Jahr nach der Geburt.
Ich bin im letzten Jahr mehrmals von Kopf bis Fuß bestens untersucht worden. Kardiologe, Lungenarzt, Orthopäde, Neurologe Magenspiegelung, also wirklich sehr viel und es kam nichts dabei raus alles wird auf die Psyche geschoben.
Es ist für mich schwer zu verstehen, dass die Psyche solche Symptome mit dem Körper auslösen kann.
Aber der Austausch tut mir gut, habe das Gefühl andere können mich nicht so gut verstehen

Das problem ist, dass man das Menschen die solche "Probleme" bzw Beschwerden nicht kennen , nicht verstehen wieso man sich so fühlt oder solche Gedanken hat. Und es ist leider so, dass die Psyche und der Kopf sehr sehr viel Symptome hervorrufen kann. Und das schlimmste was du machen kannst in solchen Situationen ist Googlen. Das habenich sich gemacht und das hat es dann noch schlimmer gemacht. Wie geht es dir denn aktuell ? Du kannst mir auch gerne per PN schreiben dann bekomme ich auch eine email , so habe ich leider erst eben gesehen das du geantwortet hast.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Glg Waasabii

Zitat von Kath_l4:
Hallo, ich hoffe hier kann mir jemand helfen oder wenigstens der Austausch mit Gleichgesinnten würde gut tun. Kurz zu mir: ich bin 25 Jahre, habe eine fast 2jährige Tochter und leide seit Augusto 2020 an einer Panik- und Angststörung mit Todesangst. Diagnostiziert wurde dies erst im April 2021 wie ich mich wieder ...

Es bringt nichts Angst zu haben, wir sterben trotzdem, ob mit oder ohne Angst.

@Abendschein
Genau das versuche ich mir immer bewusst zu machen! Sterben werde ich so oder so - irgendwann eines fernen Tages - die Zeit bis dahin, will ich nicht mit der Angst davor verplempern! Zumindest versuche ich mir das einzutrichtern! Klappt mal mehr, mal weniger zur Zeit bei mir eher weniger

Zitat von Lu-Ann:
@Abendschein Genau das versuche ich mir immer bewusst zu machen! Sterben werde ich so oder so - irgendwann eines fernen Tages - die Zeit bis dahin, ...


Das stimmt, sterben werden wir alle. Aber mir fällt es momentan auch schwer dagegen anzukommen. Ich hab einfach teilweise angst jetzt schon sterben zu müssen und meine Tochter nicht mehr aufwachsen zu sehen

Zitat von Kath_l4:
Das stimmt, sterben werden wir alle. Aber mir fällt es momentan auch schwer dagegen anzukommen. Ich hab einfach teilweise angst jetzt schon sterben zu müssen und meine Tochter nicht mehr aufwachsen zu sehen

Kenne ich auch alles, aber man verhindert durch die blöden Gedanken, nicht den Tod, sondern das Leben.

Ich mache mir keine Gedanken mehr darüber, denn das ist verschwendete Zeit und kostet nur Energien,
die für nichts taugen. Leb Dein Leben, mach es schön, kümmere Dich um Dein Kind. Ich weiß, alles gut gemeinte Ratschläge, wenn man mitten drin steckt,.... Ich hatte den ganzen schei. fasst 40 Jahre lang und ich will es nicht mehr, Klar habe ich auch noch Angst das ich sterbe, aber diese Angst bestimmt nicht mehr mein Leben.

@Kath_l4
Ich leide unter Sterbens- und Verlustangst, die so extrem war, dass ich dauernd unter Strom stand und das über zwei Jahre. Es war die Hölle. Aber ich habe es allein geschafft, da wieder raus zu kommen.
Ich habe mich hinterfragt, warum diese Angst gerade so präsent ist. Es sind Gedanken über Jahre hinweg, die sich so manifestiert haben, so dass mein Körper irgendwann rebelliert hat und mir eine extreme Panikattacke gesendet hatte, mit der die Misere begann.
Ich habe begonnen, mir Videos dazu heraus zu suchen, um ein besseres Verständnis für diese Angst zu bekommen. Jeden Tag habe ich mir Affirmationen und geführte Meditationen sowie Entspannungsgeschichten reingezogen und mir klar gemacht, dass nur der Moment wichtig ist. Ich habe mir ganz oft die Frage gestellt: Was passiert gerade Schlimmes jetzt in diesem Moment oder gibt es gerade ein schlimmes Problem? Ich konnte die Frage immer mit nein beantworten. Dazu kam ein Ärztemarathon, einmal beim Notarzt, alles in Ordnung. Ich habe gelernt, gesünder mit meiner Angst umzugehen. Sie dominiert mich nicht mehr. Ich habe sie akzeptieren können und lebe soweit so gut damit.

Willkommen!

Zitat von Kath_l4:
Das stimmt, sterben werden wir alle. Aber mir fällt es momentan auch schwer dagegen anzukommen.


Gegen das Sterben kommt keiner an Zum Sterben muss man geboren sein...

Zitat von Kath_l4:
Ich hab einfach teilweise Angst jetzt schon sterben zu müssen und meine Tochter nicht mehr aufwachsen zu sehen.


Einem Kind das Leben zu geben bringt neue, z. T. unbekannte Perspektiven und Herausforderungen mit sich. Deine Tochter erlebt ihr eigenes Leben, sogar wenn Du nicht mehr Teil ihrer Wahrnehmung wärst. Das Allerallerwichtigste hast Du ihr bereits vermacht: ihre Geburt. Niemand verlangt, dass Du perfekt bist - am wenigsten Deine Tochter. Sie ist ein klein wenig wie Du, vergiss das nicht. Spüre die Verbindung, den Spiegel. Sie kümmert sich letztendlich auch um Dich!

Zitat von Kath_l4:
Ich komme gegen dieses Monster einfach nicht an und es bestimmt meinen Alltag.


Es ist kein Monster, es ist nicht mal Angst und Panik. Es ist lediglich ein temporärer Zustand des Geistes. Verdingliche es bitte nicht sondern erkenne, dass ein Geisteszustand nichts Bedrohliches ist. Beschäftige Dich wie @-IchBins- sagt, mit der gesamten Thematik - bringe Interesse dafür und für Dich auf.

Ich danke euch allen für eure antworten und werde es mir zu Herzen nehmen. Ich sollte mich wirklich mehr auf das hier und jetzt auch mit unserer Tochter genießen und nicht so viel nachdenken: "was wäre wenn".
Danke euch

Zitat von moo:
Sie kümmert sich letztendlich auch um Dich!

Das hast Du schön gesagt.

Zitat von moo:
Es ist kein Monster, es ist nicht mal Angst und Panik.

Naja, wenn ich Damals mitten drin gesteckt habe, konnte ich diese Worte nicht umsetzen.
Da habe ich eher dran gedacht, das mein Gegenüber mich nicht versteht.

Zitat von Abendschein:
Naja, wenn ich damals mittendrin gesteckt habe, konnte ich diese Worte nicht umsetzen.
Da habe ich eher dran gedacht, dass mein Gegenüber mich nicht versteht.


Das ist nachvollziehbar. Selten treffen Worte das beabsichtigte Ziel, aber den Versuch will ich deshalb nicht aufgeben.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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