App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo,
ich bin neu hier und habe mich eben auch schon ein bisschen vorgestellt. Jetzt würde ich gerne etwas genauer auf meine PA eingehen, weil ich da echt große Sorgen habe. Und zwar über die Art und Weise, wie sich meine PA äußern.
Vielleicht kennt ja jemand die gleichen Symptome?
Ich habe eigentlich fast ausschließlich abends, wenn ich im Bett liege, PA. Das führt dazu, dass ich ewig zum einschlafen brauche und schon ab frühen Abend Angst vor dem Schlafengehen bekommen. Das begünstigt dann natürlich die Panik. Ätzender Teufelskreis!
Aber nun zu den PA ganz konkret: mich durchfährt ganz plötzlich ein Schauer, mein Körper fängt an zu kribbeln. Oft kommt dann ein Hitze- bzw. Kältegefühl auf der Haut dazu. Starkes Herzklopfen folgt in der Regel auch. Am schlimmsten ist aber dieses Kribbeln und dieser Schauer durch meinen Körper, weil ich das irgendwie als untypisch für PA finde. Wie seht ihr das? Kennt ihr das? Das kommt ganz plötzlich und ich habe das Gefühl, dass dieses Kribbeln mich in Panik versetzt und das Kribbeln nicht schon Teil der PA ist. Kann man das nachvollziehen? Meine Angst ist, dass es doch irgendwas körperliches bei mir ist... irgendwas mit meinen Nerven oder so. Wobei schon auffällig ist, dass diese Zustände fast nur abends eintreten und dass ich es auch oft schaffe, mich zu beruhigen und dann geht das Kribbeln weg. Weist ja alles auf psychische Ursachen hin. Aber es fühlt sich schon verdammt komisch an... Wäre toll, wenn jemand etwas dazu sagen könnte...
Liebe Grüße,
Ashtray

19.12.2012 18:17 • 21.12.2012 #1


7 Antworten ↓


Hey,

mach dir keine Sorgen. Pa's erlebt jeder ganz individuell. Ich bekomme genau wie du ein kribbeln im ganzen Körper. Klar, das machte mir am Anfang auch Angst, da es, wie du schon sagtest, keine typischen Symptome sind.
Aber an eine Nervenkrankheit oder ähnliches brauchst du nicht zu denken.
Hatte deinen ersten Beitrag ebenfalls gelesen und ich kenne das zu gut vor dem Schlafen Angst zu haben. Manchmal blieb ich bis in die Nacht rein wach, bis ich irgendwann so erschöpft war und ohne Panikattacke schlafen konnte. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache gewesen. Wenn ich heute so eine Phase bekomme, höre ich mir eine halbe Stunde vor dem schlafen gehen Entspannungsmusik an, oder irgendwas, was ich schön finde und setze mich ans offene Fenster, schau ein wenig in den Himmel und denk an irgendwas, was mich glücklich macht. Danach schlaf ich wie ein Bär.
Ein versuch kann nicht schaden. Lenkt die Gedanken wenigstens auf etwas anderes.

Lieben Gruß (:

A


Spezielle "Zustände"/merkwürdige Panikattacken

x 3


Danke für deine Antwort.
Und kennst du das auch, dass dich dieses Kribbeln nur ganz kurz überfällt? Ich hatte das z.B. eben gerade. Habe eine Baldrian-Tablette genommen und Tabletten allgemein machen mir Angst. Habe schon den ganzen Tag überlegt, ob es vielleicht komisch wird, wenn ich die nehme. Und, siehe da, ein paar Minuten nach dem Einnehmen kam das Kribbeln. Aber nur verhältnismäßig kurz. Ohne Herzrasen oder andere Symptome. Dann war es wieder okay, was bleibt ist aber dieses eklige Unwirklichkeitsgefühl, was ich ich oft während und nach Panikattacken habe. Jetzt fällt es natürlich besonders schwer ins Bett zu gehen, weil diese Zeit eh am stärksten mit Angst und Panik besetzt ist.

Liebe Grüße,
A.

Bei mir kommen die PA's auch nur noch kurz vor dem Einschlafen - bzw. weniger PA sondern vielmehr die Symptome.

Den ganzen Tag spür ich nichts, alles is gut, höchstens mal etwas unruhig. Aber wehe ich geh ins bett und komm zur Ruhe (Manchmal auch schon auf der Couch). Dann fangen meine Waden teilweise an zu zucken, und ich bekomme ein Wärme/Kältegefühl im Bauch. Hin und wieder glaub ich ich ersticke wenn ich einschlafe - mittlerweile lach ich dann Gottseidank drüber weil die Sicherheit, dass es sich um Angstsymptome handelt für mich im Kopf mittlerweile bei 99% liegt.

Ich argumentiere es übrigens ganz einfach damit, dass eine Nervenkrankheit oder ähnliches, nicht wartet bis ich mich ins Bett lege, sondern auch Tagsüber da wäre

Diesen Schauer dieses Kribbeln kenne ich übrigens zu gut aus meiner Akutphase. Ich hab es eher als Stromschlag beschrieben...

Das Kribbeln wird aber nicht die Baldrian Tablette ausgelöst haben, sondern die Angst vor der Tablette.
Ich nehme zur Zeit Neurexan, auch ein pflanzliches Mittel, mir war Anfangs auch nicht wohl dabei, aber ich hab den Spieß einfach umgedreht. Angst ist nun mal eine Einbildung schlechthin, und ich dachte mir, wenn ich mir schon einbilden kann, vor Dingen Angst zu haben, die völlig unwirklich sind, wieso kann ich mir dann nicht einfach einbilden, dass die Tabletten mir helfen und ich nach der Einnahme keine Angst mehr verspüre?! Weißt du ungefähr was ich meine?
Ich hatte damals ein komisches Gefühl dabei die Tabletten zu nehmen und mir ging's danach gar nicht gut, heute seh ich darin etwas, was mir hilft, eben weil ich den Spieß umgedreht habe.
Was das Unwirkliche anbelangt. Hast du mal etwas von Depersonalisation gehört? Ich hab mich mit dieser Unwirklichkeit, gerade in Angstsituationen jahrelang rumgeplagt, bis mein Therapeut mir endlich sagte, dass es Depersonalisationen sind, ganz harmlos, aber leider doch angsteinflößend und unheimlich nervig.


@OKA: Das mit dem ersticken in der Nacht hab ich leider heute noch in schlimmen Phasen. Es ist manchmal echt das beste sich klar zu machen, dass es unwahrscheinlich ist, gerade in der Nacht und ohne jeglichen Grund zu ersticken. Da hast du Recht. (:

Gerade deshalb, weil es glaub ich keinen Menschen gibt, der spontan einfach mal erstickt im Schlaf. Sowas passiert wenn überhaupt nur wenn man eine Lungen oder Kehlkopfkrankheit hat. Und die würde man widerrum auch Tagsüber bemerken

Erstmal Danke für die Antworten!

@OKA:
Bei mir ist das genau so. Ich bekomme weniger PA, sondern nur die Symptome. Also dieses Kribbeln/dieser Schauer. Die Panik kommt dann manchmal danach, weil ich mich erschrecke bzw. Angst bekomme. Was mir Sorgen bereitet, ist, dass ich mit einer eindeutigen PA besser umgehen kann. Dann weiß ich, wie ich mich beruhigen kann und ich weiß auch, dass es wieder vorbei geht. Nur diese merkwürdigen Symptome zu haben macht mich jedoch etwas ratlos. Ich weiß nicht, wie und ob ich das in diesen Momenten in den Griff bekommen kann. Liege dann manchmal sehr lange wach und quäle mich damit. Und ich habe auch Angst davor, dass diese Symptome nie verschwinden werden. Auch, wenn ich einen Umgang mit der Panik finde - dass das Kribbeln bleibt.
Und den Gedanken, dass eine Nervenkrankheit auch tagsüber spürbar wäre, habe ich auch. Damit kann ich mich in der Tat ebenfalls ganz gut beruhigen. Außerdem schaffe ich es auch manchmal, das Kribbeln abzustellen. Das würde bei einer Krankheit durch Gedankenkraft ja gar nicht funktionieren. Mein Therapeut und mein Hausarzt versichern mir ebenfalls, dass es keine körperlichen Ursachen hat. Ich bemühe mich, ihnen zu glauben
Wenn ich das richtig lese, bist Du nicht mehr in einer Akutphase? Ist das Kribbeln bei Dir weggegangen? Wie lange hattest Du damit Probleme?

@tini89:
Da hast Du natürlich recht, die Baldiran-Tablette tut mir nichts, nur die Angst davor löst das aus. Ich habe mich auch sehr schnell wieder beruhigen können. Ich werde auch versuchen, den Spieß umzudrehen. Das klingt nach einem Plan. Von diesem Neuraxan habe ich auch schon gehört. Mal schauen, ob ich darauf zurück greife.
Und ja, von Depersonalisierung habe ich schon gehört. Auch von Derealisierung, mein Hausarzt hat mir bereits gesagt, dass das typische Symptome bei PA und Depression sind. Ich finde diese Gefühle aber echt total widerlich, weil ich mir dann selbst nicht mehr traue. Das ist bei mir eng verknüpft mit der Angst verrückt zu werden. Ich muss dann alle Eindrücke und Reize, die auf mich einfließen, auf ihre Realität überprüfen, weil ich panische Angst davor habe, verrückt zu werden und Dinge zu hören oder zu sehen, die gar nicht existieren. Besonders schlimm ist es, wenn ich nicht mehr überprüfen kann, ob eine Wahrnehmung real war oder nicht, weil es nur ein kurzes Geräusch war, welches ich nicht mehr zuordnen kann oder wenn ich etwas gesehen habe, was nicht mehr da ist (zb ein Vogel, der vorbei geflogen ist). Dann muss ich mich immer sehr konzentrieren, dass ich mich davon nicht total aus der Fassung bringen lasse... Ich empfinde das als sehr anstrengend, ständig alles zu überprüfen... Wobei das zum Gück schon besser geworden ist. In meiner Aktuphase konnte ich deshalb kaum das Haus verlassen...

Jetzt gehe ich mal ins Bett. Hoffe, das Einschlafen klappt einigermaßen stressfrei...

Gute Nacht und liebe Grüße,
Ahstray

Zitat von Ashtray:
Erstmal Danke für die Antworten!

@OKA:
Bei mir ist das genau so. Ich bekomme weniger PA, sondern nur die Symptome. Also dieses Kribbeln/dieser Schauer. Die Panik kommt dann manchmal danach, weil ich mich erschrecke bzw. Angst bekomme. Was mir Sorgen bereitet, ist, dass ich mit einer eindeutigen PA besser umgehen kann. Dann weiß ich, wie ich mich beruhigen kann und ich weiß auch, dass es wieder vorbei geht. Nur diese merkwürdigen Symptome zu haben macht mich jedoch etwas ratlos. Ich weiß nicht, wie und ob ich das in diesen Momenten in den Griff bekommen kann. Liege dann manchmal sehr lange wach und quäle mich damit. Und ich habe auch Angst davor, dass diese Symptome nie verschwinden werden. Auch, wenn ich einen Umgang mit der Panik finde - dass das Kribbeln bleibt.
Und den Gedanken, dass eine Nervenkrankheit auch tagsüber spürbar wäre, habe ich auch. Damit kann ich mich in der Tat ebenfalls ganz gut beruhigen. Außerdem schaffe ich es auch manchmal, das Kribbeln abzustellen. Das würde bei einer Krankheit durch Gedankenkraft ja gar nicht funktionieren. Mein Therapeut und mein Hausarzt versichern mir ebenfalls, dass es keine körperlichen Ursachen hat. Ich bemühe mich, ihnen zu glauben
Wenn ich das richtig lese, bist Du nicht mehr in einer Akutphase? Ist das Kribbeln bei Dir weggegangen? Wie lange hattest Du damit Probleme?

Gute Nacht und liebe Grüße,
Ahstray



Hey
Wenn Du dannach noch fragen hast, kannst Du sie mir jederzeit stellen
Liebe Grüße und einen Symptomfreien Tag!





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore