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Hallo Ihr lieben Menschen,

ich habe mich hier neu angemeldet. Vorher habe ich hier ab und zu mal gelesen
und überlegt ob es was bringt wenn ich hier schreibe. Und nun versuche es doch mal.

Ich bin M, 44 Jahre, und komme aus Pinneberg (Hamburg).

In ärztlicher Behandlung (Neurologe) bin ich schon seit langer Zeit. Tabletten nehme
ich auch schon lange, aber nur immer in sehr geringen Dosen.

Mein Problem ist das ich mich in sozialen Situationen immer unwohl fühle.
Ich konnte das lange überspielen, bzw. meiden was ich nicht so mochte.

Jetzt habe ich das Problem das ich mir eine neue Arbeit suchen muss, weil meine
vorherige Firma geschlossen wurde (allen Mitarbeitern wurde gekündigt).

Jetzt habe ich das Problem das ich beim Vorstellungsgespräch immer Angst
bekomme. Hatte vor sechs Wochen eins. Es ging ansich vorher, aber kaum war
ich dann dran und im Raum ging es los: schwitzen, Panik, unwohlsein, Fluchtgedanken.

Natürlich habe ich den Job nicht bekommen und ich habe schon 2 Gespräche danach
abgesagt. Ja, aus Angst. Ja, das ist falsch. Aber so werde ich eh keinen Job bekommen
und falls doch, hätte ich dann auch Angst dahin zu müssen (am Anfang).

Interessant ist das es nur dann ist wenn ich groß im Mittelpunkt stehe oder eine
neue Situation ist. Habe mich jetzt meinem besten Freund, den ich seit über
20 Jahren kenne. Und der meinte das für ihn das überraschend kommt, weil ich
ja nicht so bin, wenn wir z.B. unterwegs sind und was unternehmen.

Aktuell nehem ich 25 mg Sirtralin und abends 4 Tropfen Doxepin zum schlafen.
Ich soll jetzt auf 50 mg Sertralin erhöhen (ich reagiere sensibel auf Medis).

Ich weiß halt nicht genau was ich nun machen soll. Ansich habe ich die Ängste schon
länger, aber nur in bestimmten Situationen, sonst wirke ich halbwegs normal.. )

Mir geht auch irgendwann das Geld aus.. Eine Therapie bei der Kasse ist beantragt,
aber die Therapeutin spielt bisher alles immer runter (finde ich).

Ansich wollte ich Opipramol nehmen, aber meine Ärztin meinte das wäre nichts
für mich, bzw, das Sertralin soll besser sein für mich.

Wie soll ich so einen Job (Teilzeit) bekommen? Ist das Sertralin wirklich gut?
Wenn es nicht besser wird habe ich keine Ahnung was ich machen soll..

07.05.2018 16:49 • 11.05.2018 #1


4 Antworten ↓


Du musst dir bewusst werden das ein Vorstellungsgespräch kein Test ist, du stehst da nicht vor Gericht.
Sertralin wird dir keinen Job verschaffen sondern in dem du dich intensiv mit dir selbst auseinander setzt vllt
in Form einer Psychotherapie. Dein Problem sehe ich in deinem Selbstbewusstsein, darin das du dir deiner
Qualitäten nicht bewusst bist.
Wenn man eine Ausbildung gemacht hat, Berufsjahre mitbringt und etwas zu bieten hat muss man nicht in
Duckstellung bei einem potentiellen Arbeitgeber aufkreuzen.
Die Frage ist von du von dir selbst überzeugt bist, ob du deine Stärken kennst und das gilt es an den Mann zu bringen.

A


Soziale Angst - Vorstellungsgespräch und Arbeit

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Danke für die Antwort.. Wer ein hohes Selbstbewusstsein hat, hat keine sozialen Ängste?

Ich habe schon 3 Bücher zum Thema Sozialangst und Selbstbeusstsein gelesen und
schaue mir auch täglich Videos auf YouTube an (am liebsten von Christian Bischoff).

In der Theorie weiß ich schon sehr viel, nur das praktische klappt nicht.

Ich habe das auch (abgeschwächt) wenn ich zum Arzt gehe. Immer dann, wenn ich
sehr stark im Mittelpunkt stehe. Beim Einkaufen oder so nicht, da ist alles ok.

Ansich denke ich auch je mehr ich mich damit beschäftige, desto schlimmer wird es,
weil ich mich damit beschäftige und mehr daran denken muss.

Bei anderen würde ich auch sagen, warum machst du dir das so schwer,
bzw. wo ist überhaupt dein Problem. Aber ich stecke da irgendwie fest und
komme da schlecht wieder raus, aus dem automatismus der Sozialangst.

Du kannst dir für die Vorstellungsgespräche das Bedarfsmedikament Tavor verschreiben lassen.

Ich habe für solche Fälle 1. Atosil bekommen, was bei mir nicht groß wirkt.
Und 2. habe ich noch Diazeparm bekommen, das ist wohl ähnlich.

Bei dem Gespräch hatte ich vorher nichts genommen, weil ich mich an dem
Tag gut gefühlt hatte.. Naja, hätte ich wohl doch machen müssen.





Dr. Christina Wiesemann
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