hallo nicky!
was viele vielleicht meinten, ist, dass so ein klinikaufenthalt kein urlaub oder eine kur ist. du solltest auch nicht all zu hohe anforderungen setzen oder dir katastrophenartige szenarien ausmalen.
man geht nicht in eine klinik und kommt als komplett neuer mensch hinaus. vielleicht bringt man dich wieder auf den richtigen weg oder du hast gelernt mit einigen dingen besser umzugehen. das wär schon ein erfolg.
man kann dich dort zu nichts zwingen. speziell die sache mit den medikamenten ist zumindest zweifelhaft. ich habe nie medikamente genommen, weil ich 1. angst vor den nebenwirkungen habe und 2. die sorge, dass das nicht echt ist, wenn es mir dann besser geht, also ich gar nicht unterscheiden kann zwischen der wirkung der medikamente und vielleicht einen positiven inneren wandel.
auch habe ich von so ziemlich alle medis-nehmenden patienten ständig gehört, wenn sie mit dem doktor sprachen, dass da was verändert werden muss. mir ist immer so schwindlig, ich fühl mich ständig so komisch, was ist das? liegts an den medis? und der ganze kram. also ich weiss ja nich ob es denen ohne medis noch schlechter gehen würde, aber das ist ja dann auch das problem. was ist psychisch, was machen die medis.
wichtig ist, wenn man schon keine medis nimmt, dass man sport treibt. überhaupt hilft sport immer.
wie auch immer. fahr doch da mal zur klinik (ruf am besten vorher an) und lass dir mal zeigen, wie das da so läuft. der erste eindruck ist doch meistens entscheidend und richtig.
und wenn du eine therapie beginnst, lass mal deine ganzen anderen wünsche erstmal etwas beiseite. du willst eine therapie, als musst du sie machen. wenn du da noch dutzende andere sachen hast, die du nebenbei machen willst, könnte dich das überfordern.
im übrigen gibt es auch tageskliniken (morgen hin, 8h später nach hause). da hat man dann nicht das prob, dass man ständig mit leuten zusammen ist, die alle probleme haben und auch noch drüber reden. ich find es auch besser abends in meinem bett zu schlafen und einfach meine ruhe zu haben. aber es gibt ja auch fälle, die wollen oder können gar nicht mehr alleine zu hause sein und da ist es schon gut, dass man in so einer klinik bleiben kann.
auf jeden fall solltest du mal schauen, was in der klinik/psychiatrie angeboten wird. an welche leute sich das programm da überhaupt orientiert. es kann durchaus spannend sein, mit leuten zusammen zu sein, die alle möglichen psychischen störungen haben, aber der tagesablauf ist das leider nicht speziell an einer störung angepasst, sondern soll möglichst allen was bringen. es gibt ja z.b. spezielle angstkliniken, aber auch da... hinfahren, angucken, drüber informieren. jede klinik, jeder arzt ist verschieden. und selbst die konstelation der patienten färbt das bild nochmals.
ich wüsch dir viel kraft und spass, dein leben wieder an die hand zu nehmen
06.06.2010 09:49 •
#17