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Zitat von Scholli1974:
Kennt jemand von euch solche Gedanken?

Ja, kenne ich. Ich trau' mich dann nicht es zuzulassen, dass es mir besser geht.

Zitat von Scholli1974:
Mich beschäftigt die Tatsache, dass ich, sobald ich mich etwas besser fühle, Angst davor habe, dass es mir wieder schlechter geht, denn erst wenn es einem vorher gut ging, trifft einen das schlechte richtig dolle.

Zitat von Scholli1974:
Ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um starke narzistische Grundzüge handelt, weshalb ich mir immer ständig die Großartigkeit meiner eigenen Angst vor Augen führen muss. Selbst wenn sie eigentlich gerade gar keinen Raum hat.

Bei mir denke ich eher, dass ich die Kontrolle nicht verlieren will. Solange die Angst da ist, kann sie mich nicht überrumpeln.

Ich versuche daher eher mit meiner Angst zu leben, aber ich will sie nicht ganz loswerden.

Wenn ich unbegründete / übertriebene Angst bekomme oder in eine Phase mit Panik, Dauerangst, Unruhe usw. rutsche, dann heisst das für mich dass ich irgendwas falsch gemacht habe: zu viele Probleme, zu viel Stress, falsche Gedanken, irgendwas körperliches usw.

Was die Ursache genau ist weiss ich zwar manchmal, manchmal aber auch nicht. Ich kann aber oft die ersten Anzeichen ganz gut erkennen - das meine ich damit, dass die Angst immer dabei ist. Wie eine Anzeige im Auto die langsam Richtung Rot wandert und mich eigentlich früh genug warnt - bevor es richtig losgeht.

Ich brauche dann vor der Angst keine Angst zu haben. Im Gegenteil, ich kann es zulassen dass es mir gut geht und meine Angst warnt mich früh genug - wenn ich gut genug auf mich achte und weiss, wie meine Angst funktioniert.

Hallo, ich melde mich mal wieder und wie das so ist, natürlich wenn es mir wieder schlechter geht. Dabei kann ich dsa derzeit gar nicht so genau definieren.
Seit ein paar Wochen habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass mir meine Grundüberzeugungen abhanden kommen. Egal ob es zu weltanschaulichen Themen oder eben meinen eigenen Angstgedanken geht. Anstatt wie früher in vorgefertigte Angstgedanken und Muster zu rutschen, zweifel ich beinahe jeden Gedanken den ich habe an. Dadurch fühlt es sich für mich so an, als ob meine Emotionen nicht mehr automatisch auf meine Gedanken folgen, sondern ich eine Entscheidung treffe, wie ich mich in Bezug auf diesen Gedanken fühlen soll. Klingt ein wenig komisch, ich weiß...
Meine Therapeutin meinte, dass dies durchaus als Fortschritt zu werten ist, da ich damit quasi unbewusste Gedanken und Emotionen ins Bewusste geholt habe, was quasi Sinn der Therapie ist. Aber mir macht das ganze auch extreme Angst. Schließlich kann ich mich so auch in schönen Momenten nicht den positiven Emotionen hingeben, sondern treffe eine Entscheidung, ob das jetzt positiv ist oder nicht. Und diese Entscheidung fällt eben auch mal negativ aus. Für mich fühlt sich das Ganze eher so an, als ob ich nur noch in Gedanken existiere und keine natürlichen spontanen Reaktionen auf meine Umwelt zeige. Das Ganze ist sehr schwierig für mich zu beschreiben, aber vielleicht versteht es ja einer und möchte sich dazu äußern

Liebe Grüße





Dr. Christina Wiesemann
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