Ich bedanke mich schon einmal im Voraus bei jedem, der sich die Zeit nimmt und diesen Beitrag durchliest und mir eventuell irgendwelche Ratschläge geben kann, vielleicht gibt es sogar jemanden, der ähnlichen Erfahrungen gemacht hat.
Seit über zwei Jahren habe Ich mit sehr eigenartigen Symptomen zu kämpfen, das Hauptsymptom ist eine sehr ausgeprägte Benommenheit, die leider schwer zu beschreiben ist, am ehesten würde Ich diesen Zustand mit einem starken Müdigkeitsgefühl vergleichen, manche würde sowas eventuell auch als brain fog bezeichnen.
Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, ist kommen mit dieser Benommenheit auch noch einige Begleitsymptome:
--- stark eingeschränktes Kurzzeitgedächtnis:
schränkt mich in meinem alltäglichen Leben unglaublich ein, das geht so, weit, dass ich in Gesprächen mit anderen Personen teilweise schon vergesse, was im letzten Satz gesagt wurde.
--- Wortfindungsstörungen:
Mir fehlen beim Schreiben von Texten immer wieder, Worte, die ich früher problemlos abrufen konnte, außerdem bin ich mir oft, unsicher, ob der geschriebene Satz grammatikalisch korrekt ist oder nicht.
--- Konzentrationsprobleme
--- hohe Grundanspannung
was zur Folge hat, dass ich bei unerwarteten Ereignissen extrem leicht aus der Fassung zu bringen bin und dann wieder einen Tag brauche, um mich zu beruhigen.
Weitere Symptome sind:
-- Verwirrtheit
-- Müdigkeit
Viele der oben beschriebenen Symptome stehen meiner Meinung nach im Zusammenhang mit der Benommenheit und der Tatsache, dass ich mich immer irgendwie abgelenkt fühle.
Die Intensität der Benommenheit variiert teilweise ziemlich stark, vorhanden sind die Symptome aber immer in irgendeiner Form immer, besonders schlimm wird es meist, wenn ich zu wenig geschlafen habe, dann bin ich kaum funktionsfähig.
Auch ansonsten fühle ich mich oft kränklich oder leide an Schwindel.
Natürlich habe ich das Ganze auch schon ärztlich abklären lassen, Ich war bei Psychiatern, Neurologen und allen möglichen Allgemeinmedizinern. Dabei wurden folgende Untersuchungen in den letzten zwei Jahren durchgeführt:
- Schädel MRT
- EEG
- Belastungs-EKG
- Darm/Magen-Spiegelung
- Mehrere Blutuntersuchungen
- Psychologische Tests
- Schlafuntersuchung
Bis auf einen etwas erhöhten Blutdruck, konnte allerdings nie irgendwas festgestellt werden, muss aber gestehen, dass Ich mich von den Ärzten nicht sehr ernst genommen fühle, auch weil die Symptomatik sehr schwer zu beschreiben und eher unspezifisch ist.
Ich habe mich auch an einige Psychotherapeuten gewandt, und mache derzeit auch eine Therapie, mein aktueller Therapeut, glaubt dass bei mir eine DP/DR vorliegt, in den Sitzungen geht’s primär um den Umgang mit den Symptomen. Damit kämen wir auch schon zu dem ersten Erklärungsansatz, meine Symptome würden bis zu einem gewissen Grad auch sehr gut zu denen von DP/DR, passen. Allerdings, kann ich mich mit dieser Diagnose nicht so recht abfinden, Ich war vor ca. einem Monat auch noch einmal bei einem Psychiater und habe ihm eine Stunde lang meine Geschichte geschildert, aber auch er wollte sich nicht so recht festlegen. Was konkret bedeutet, dass Ich nun ohne Diagnose dastehe und das obwohl Ich durch diese ganzen Probleme stark eingeschränkt bin.
Ein weiterer Grund wieso Ich eine psychische Ursache irgendwie anzweifle, ist die Tatsache, dass es mir an den Tagen wo die Benommenheit besonders ausgeprägt ist, generell „schlechter“ geht, bedeutet bspw. auch, dass Ich beim Sport nicht so meine Leistung abrufen kann. Klingt vielleicht komisch, aber Ich fühle mich einfach schwach, als würde in diesen Phasen irgendein entzündlicher Prozess in meinem Körper vorgehen.
Die letzten zwei Jahren waren für mich persönlich nicht ganz leicht, es gab durchaus ein paar gröbere Umstellungen in meinem Leben, aber das Einzige, was mich derzeit negativ stimmt oder mir Angst macht, ist meine Benommenheit, als depressiv würde Ich mich nicht bezeichnen, und als ehemaliger starker Hypochonder habe Ich durchaus Erfahrung mit psychischen Erkrankungen. Aber es kann natürlich auch sein, dass Ich in der jetzigen Situation viele Dinge falsch interpretiere. Was Ich noch erwähnen sollte, durch Corona, einen Umzug und den Umstieg auf das Home-Office bin Ich sozial ziemlich isoliert, Ich bin zwar am Wochenende meistens unterwegs, aber unter der Woche fühle Ich mich teilweise schon etwas einsam.
Wie schätzt ihr die Situation ein? Wie würdet ihr weiter vorgehen?
23.04.2023 20:32 • • 28.06.2023 #1