Hey @Kern12 !
Entschuldige meine später Antwort, aber besser spät als nie.
Zu deinen Fragen:
Ja, ich weiß, dass es tough ist. Das schlimme mit der Angst ist ja, dass man meist selber weiß, dass die eigentliche Situation wahrscheinlich weniger schlimm wäre als die Angst selbst. Hilft mir persönlich nur leider nicht viel, da die Angst doch wirklich existenzielle Ausmaße annimmt.
Zum Thema ADs habe ich verschiedene Erfahrungen gemacht. Mirtazapin, Venlafaxin, etc. habe ich nicht gut vertragen. Hatte viele NWs, vor allem starke Übelkeit und Schwindel. Ich hab vieles mit meinem Psychiater und auch in der Klinik ausprobiert und letztendlich hat mir damals Cipralex in Kombination mit Lamotrigin und Atarax am besten geholfen. Ich konnte aber sogar unter dieser Dröhnung nur schlecht schlafen und hatte dann lange Zeit Zopiclon im Bedarf. Auch verschiedene Neuroleptika wie Melperon und Atosil habe ich probiert, aber die hab ich mit starken neurologischen NWs nicht vertragen (genauso wie Seroquel, Truxal und Dipiperon). Du siehst, ich hab also so einiges durch.
Von der Symptomatik her haben die Medis mir vor allem mit meinen Suizidgedanken, den starken Stimmungen und dem SVV geholfen. Gegen meine Ängste haben sie (soweit ich mich erinnere) nicht viel gebracht.
Als ich abgesetzt habe, hatte ich erhebliche Probleme. Ich habe zuerst das Cipralex abgesetzt und habe daraufhin sechs Wochen mit schlimmster Übelkeit und Erbrechen flach gelegen. Ich hatte auch 25 kg zugenommen während der Einnahme und meine Leberwerte waren eine Katastrophe. Der Körper hat schon gelitten. Nach dem Absetzen von Atarax habe ich nichts gemerkt. Lamotrigin konnte ich langsam ausschleichen, aber ich habe lange Zeit immer noch welche dabei gehabt und musste dann alle paar Tage eine nehmen, wenn der Spiegel im Blut ganz runter war. Das hab ich damals dann an PAs etc. sofort gemerkt. Das hat wirklich lange gedauert. Die längste Nachwirkung war wohl dieses Gefühl von einem verschalteten Hirn. So, als ob man jeden Moment einen Krampfanfall bekommen würde. Extrem unangenehm.
Ich möchte aufgrund meiner sehr schlechten Absetzerfahrungen und auch wegen meiner Leber und meinem Gewicht nur noch sehr ungern auf ADs zurückgreifen. Am liebsten hätte ich gar keine Dauermedikation, ich bin ja auch in laufender Therapie. Ich hätte einfach nur gern etwas zum Schlafen und gegen akute PAs - ein Notfallmedi quasi. Ich hab mit dem Diazepam ja auch ein potentes Mittel hier stehen, aber da beißt sich die Katze in den *beep* (s.o.).
Sorry für den langen Beitrag und vielen Dank für deine Antwort!
GLG Nesquik
16.11.2014 01:49 •
#27