Ich bin zwar schon eine Weile hier im Forum angemeldet, hatte mich bisher aber noch nicht richtig vorgestellt. Ich dachte, das wäre auch noch nicht so wichtig. In diesem Augenblick brauche ich das hier aber als kleine Hilfestellung, Beistand, Krücke oder auch Ventil, oder einfach nur um mich genau jetzt zu beruhigen und runter zu kommen.
Kurz zu mir: Ich lebe allein und bin seit einem halben Jahr Single (nach 4 Jahren Beziehung). Beziehungen hatte ich in meinem ganzen Leben relativ wenige gehabt, das heißt, ich habe den größten Teil meines Lebens stets alleine gelebt. So auch in meiner letzten Beziehung, denn wir wohnten etwa 80 km voneinander entfernt und haben uns überwiegend am WE gesehen.
Ich leide schon lange an Verlust- bzw. Bindungsangst. Schon bevor es überhaupt zu einer Beziehung kommen könnte, denke ich schon daran, dass es irgendwann wieder zu Ende sein könnte und ich dadurch verletzt werde. Also überlege ich mir mehrmals, ob ich überhaupt eine Beziehung eingehe oder nicht.
Ich habe einen Therapeuten bei dem ich schon einige Sitzungen hinter mir habe, die mir auch gut geholfen haben. Leider bekomme ich offensichtlich immer wieder Rückfälle.
Zu meinem Problem:
Ich habe schon früher einige Male Panikattacken bekommen. Immer Nachts. Ich wache Nachts auf, mein Herz rast, ich schwitze und dann dreht sich das Gedankenkarussel.
Ich bin mir nicht sicher, wann es das erste Mal war, aber ich weiß, dass es oft in Situationen passiert ist, in denen ich Trennungen verarbeiten musste. Damals habe ich es auch direkt darauf bezogen und dachte mir, das sei normal.
Irgendwann später, ohne dass es diesmal irgendeinen Anlass gab, wachte ich mitten in der Nacht auf und hatte Panik. Ich wusste nicht warum und weshalb, das machte mich noch verrückter und ich rief den Notarzt. Er gab mir etwas zur Beruhigung (weiß aber nicht was es war, dazu ist es zu lange her) und nach einiger Zeit hab ich mich beruhigt und konnte wieder schlafen.
Ich war am nächsten Tag nicht mehr in Panik, aber erschrocken. Was, wenn das nochmal passiert? Ich musste mir eine Strategie überlegen, was ich mache, wenn ich wieder Panik bekomme.
Zusammen mit meinem Therapeuten habe ich Atemübungen gemacht. Ich habe mir im Netz Übungen zur Meditation herausgesucht. Und siehe da, es hat tatsächlich funktioniert. Ich konnte mich relativ schnell aus meiner Panik befreien und beruhigen. Ich war froh, eine Möglichkeit für mich gefunden zu haben.
Bis vorgestern. Da war es wie so oft. Ich wurde wach, Herzrasen, Schweißausbrüche Gedankenchaos und Grübeleien. Doch dieses Mal halfen keine Meditation, keine Atemtechnik. Ich konnte mich einfach nicht beruhigen. Jeder Gedanke zog mich runter. Ich konnte mich auf nicht konzentrieren. Hab versucht postive Gedanken zu generieren, nichts half. Ich habe mich angezogen und bin einmal um den Block gelaufen. Irgendwann, gefühlte zwei Stunden später, konnte ich wieder einschlafen.
Nachdem ich morgens/mittags wieder wach wurde, ohne Panik, dachte ich, es ist alles wieder ok.
Ich hab mich beschäftigt und war draußen an der frischen luft. Doch im Laufe des Tages merkte ich, dass ich Angst vor der nächsten Nacht bekomme; das mir das gleiche nochmal passiert.
Tja, nun bin ich seit halb zwei wieder wach, bin wieder um den Block gelaufen und liege hier im Bett und schreibe diesen Beitrag. Im Augenblick bin ich relativ ruhig und hoffe, dass wenn ich hier Schluss mache schlafen kann und nicht zwischendurch wieder wach werde.
Ich werd jetzt hier auch enden und danke dafür, dass es hier eine Möglichkeit gibt, sich mit solchen und anderen Problemen mitzuteilen und auszutauschen.
Gute Nacht.
12.03.2023 03:32 • • 08.11.2023 x 2 #1