Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Thomas. Ich bin 26 Jahre alt. Ich habe ein 2.5 jährigen Sohn und lebe mit meiner Partnerin und meinem Sohn in einer kleinen Wohnung. Arbeiten tue ich zur Zeit nicht, weil ich auf eine Referandarstelle warte.
Seit knapp 2 Jahren leider ich an extremen körperlichen Symptomen.
Vor genau 2 Jahren wurde ich nachts wach. ich hatte das gefühl zu ersticken. zwar konnte ich normal durchatmen, trotzdem bestand zumindest subjektiv das Gefühl, mein Körper würde mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden. ... Dies ging eine Woche so.
Ich ging zum Hausarzt und hab ihn von meinen Beschwerden berichtet. Spontandiagnose: Allergie und Asthma. Trotz eines Sprays, dass die Bronchien erweitert, blieben die Symptome weiterhin bestehen.
Es dauerte nicht lange und weitere Symptome folgten:
Mir wurde extrem schwindelig, mein Herz raste (Frequenzen bis 180 s/min), der Blutdruck entgleiste (200/110), meine Glieder zitterten, mein Mund wurde Taub und sehr trocken.
Hinzu kam eine Ganzkörper-Parästhesie.
Nach zahlreichen Telefonaten und Notarzt besuchen wurde ich dann 3 Tage in ein Krankenhaus stationär aufgenommen. Es wurde ein großes Blutbild gemacht, ein 48H EKG, Belastungs-EKG, ein Ultraschall des Herzen sowie ein MRT des Schädel. Alles unauffällig und oB.
Die Beschwerden halten bis Heute an. Zwischenzeitlich hab ich den Arzt gewechselt. Der jetzige Arzt vermutet dass die Symptome durch ein sog. Phäochromozytom ausgelöst werden. Hierbei handelt es sich um einen Tumor, der unkontrolliert Stoffe wie Adrenalin und Nodradenalin auschüttet und den Körper so entgleisen lässt. Die Ergebnisse bekomm ich nächste Woche.
Jedoch bin ich auch hier nicht sehr zuversichtlich (weil extrem selten). Ich würde mir wünschen, dass man etwas diagnostizieren würde,so dass ich weiss,was ich habe und wie es behoben werden kann. Nächsten Monat steht auch ein Termin bei einem Neurologen an, der Prüfen soll, ob ich vllt. eine Stoffwechsel Erkrankung habe die zu diesen extremen Symptomen führt.
Erst letzte Woche bin ich wieder umgekippt. Ich war beim Einkaufen. Plötzlich überkam mich eine Hitzewelle. Mein Herz fing wieder schrecklich an zu rasen. Blutdrucke schoss in die Luft. Mein Körper zitterte. Mir wurde extrem schwindelig. Ich fühlte sich an, als ich aus Watte sei. Ich hab mein Einkauf nicht fortgesetzt. Hab den Einkaufswagen stehen lassen und bin sofort zum Arzt (war nur 200 Meter weit). Bis an die Praxistür hab ich es noch geschafft, dann waren die Lichtlein aus! Ich kam wieder in der Praxis zumir. Arzt konnte an den Blutgasen sehen, dass ich wohl hyperventiliert habe. Ein EKG wurde geschrieben.
Ergebnis war eine Sinustachykardie (Frequenz 170) und hoher Blutdruck (180/95). Wurde dann stabilisiert und durfte nach Hause.
Am nächsten Tag wurde dann wieder die Schilddrüse untersucht. Alles im grünen Bereich. Auch das große Blutblild war lt. Doc bestens. Jeder Wert innerhalb des Referenzbereich. ...
Vorgestern musste meine Freundin wieder den NA rufen. Gleiche Symptome. Wurde ins KH eingeliefert. Dort die übliche Prodzedur. ... Blutentnahme, EKG und der ganze Spass.
Das Ergebnis war wieder das gleiche. ...
Ich komme auf diese irren Symptome nicht mehr ganz klar Ab und an denke ich gar darüber nach, wie es wäre, wenn ich einfach nicht mehr hier wäre, ohne diese lästigen
Anfälle ... Auf der anderen Seite bin ich eher ängstlich und würde es wohl keinesfalls bringen, so mal ich einen Sohn habe, der seinen Papa braucht.
Was mich aber erschüttert ist die Tatsache, dass sich tatsächlich in meinem Hirn solche Gedanken von Zeit zu Zeit bemerkbar machen.
Mein leben ist nicht mehr so wie es mal war. ... Meine Lebensfreude ist weg. Ich lebe nur noch in den Tag hinein, in der Hoffnung, einen ganz normalen Tag, ohne Stress mit meiner Gesundheit zu haben.
Nur ein Tag, ohne Schwindel, ohne Pulsmessen, ohne subjektive Atembeschwerden. ... Ich bin gerade in einem Tief. Ich seh auch keinen Ausweg, da wieder rauszukommen, weil mich diese Beschwerde schon lange begleiten.
Letze Woche hab ich mich erstmal meiner Mutter anvertraut und ihr von meinem Problemen berichtet. Diese fang an zu heulen, und berichtete mir, dass sie selbst und meine Oma wegen ähnlicher Beschwerden, die im gleichen Lebensalter auftraten,
ambulant in Behandlung waren. ...
Die Störungen hätten sich mit der Zeit wieder von selbst aufgelöst. ... Meine Mutter ist aber nun in Rente, weil sie dem Druck von den Monstern, ehh Schülern, nicht mehr standgehalten hat. Sie hat mir zu einer Psychotherapie angeraten. Nur ist das tatsächlich der richtige weg?
Was wenn ich doch an einer unerkannten Krankheit leide? Was wenn wirkliche eine Krankheit der Seele diagnostiziert wird und ich im Notfall deswegen nicht richtig behandelt werde (Der schon wieder ...)?
Ich weiss mir nicht mehr zu helfen.
(PS: Das war nur ein kleines Auszug aus meiner Karriere...)
14.09.2010 18:10 • • 19.10.2010 #1