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Hallo zusammen,

Ich bin neu in der Gruppe und freue mich auf einen guten Austausch!

Ich bin 29 Jahre alt, weiblich und habe leider nach dem Tod bzw. Der Krankheit meines Papas eine Angststörung entwickelt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Angst vor Krankheiten, Allergien oder auch potentiell gefährlichen Situationen.

Ich habe sehr häufig mit körperlichen Symptomen zu tun, bin aber auch die letzten Jahren oft tatsächlich krank gewesen. Was meine Angst nochmals bestärkt. U.a. mehrere Mandelentzündungen, Blut im Urin, lungenentzündung. Das hat leider alles etwas Öl ins Feuer gekippt. So habe ich seitdem ich die Welle an Mandelentzündungen letztes Jahr hatte, ein riesen Problem mit dem Schlucken. Ich esse seitdem nur noch sehr langsam. Kaue alles bis es wirklich Brei ist und esse auch leider nicht mehr alles. Essen gehen, was ich früher geliebt habe, ist für mich eine riesen Herausforderung. Ich schäme mich richtig, weil ich immer ewig brauche um auch nur einen Bissen runterzukriegen. Dazu kommt auch noch, dass ich immer eher eine schlanke Person bin und nicht viel wiege.

Es hat damals angefangen als ich einmal mein Essen nach hinten in den Rachen schob Zum Schlucken und einfach nicht mehr schlucken konnte. Es war so als setze mein Schluckreflex aus. Ich hab große, vernarbte Mandeln, die mir aber kein HNO entfernen möchte. Habe oft aucj das Gefühl, dass mir nach dem Essen noch was im Hals steckt. Ich gehe auch selbst davon aus, dass es mein Kopf ist. Zu mancher Zeit klappt es auch mal besser, aber ich kann nicjt mehr essen wie früher. Oft bekomme ich das Gefühl, dass mein Hals zuschwillt. Abends bevor ich ins Bett gehe, morgens wenn ich aufstehe ist alles trocken und fühlt sich geschwollen an.

Mir ist mal vor Jahren das Ende einer Wurst im Rachen stecken geblieben, da wäre ich fast erstickt, hätte ich mir das Teil nicht wieder aus dem Hals gezogen nach einer Zeit. Das war irgendwie ziemlich traumatisch. Seitdem habe ich solche Angst vor dem Ersticken.

Geht es jemandem hier genauso? Habt ihr eine Idee, wie ich mir hier helfen kann? Oder andere Tipps?

Liebe Dank im Voraus!

08.09.2024 09:02 • 08.09.2024 x 2 #1


14 Antworten ↓


Dir ist aber bekannt das auch diese „Angst vorm schlucken“ und schluckstörungen typisch Psychosomatik ist?
Da gibt’s viele die das haben.
Ich habe tv dieses Problem „nicht schlucken zu können“ wenn ich im Stress bin beim Essen. Oder gedanklich gestresst bin, Angst habe etc.

Du hast bereits schon vorm Essen die Erwartungsangst, dass es „gleich wieder los geht“ wenn du isst, verspannst damit und das ganze hält sich selbst aufrecht.

A


Schluckstörung seit fast zwei Jahren

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Zitat von Hopeful1994:
Geht es jemandem hier genauso? Habt ihr eine Idee, wie ich mir hier helfen kann? Oder andere Tipps?

Wenn du auf dieser Seite etwas weiter herunterscrollst, werden dir massenweise Threads mit diesem Problem angezeigt.

Kenne ich. Bei mir hat es einen Abend auch einfach nicht mehr funktioniert. Allerdings ohne Auslöser. Bei mir kommt es sehr wahrscheinlich von Verspannungen.

Was mir sehr geholfen hat und auch weiterhin hilft: Suche dir einen Logopäden. Die sind dafür ausgebildet. Dort hast du die Möglichkeit langsam wieder vertrauen darin zu fassen, dass alles gut funktioniert, während jemand neben dir sitzt. Natürlich muss man aber auch Zuhause üben.


Ansonsten, wenn es noch nicht passiert ist: Vorher sollte dich ein Arzt untersuchen, ob körperlich wirklich alles in Ordnung ist.

Ich danke dir für deine Rückmeldung! Bisher habe ich zwar viel in dem Forum darüber gelesen, aber da war keine richtige Lösungsmöglichkeiten dabei. An eine Logopäden habe ich nicht gedacht, das ist wirklich ein super tipp! Ich danke dir! Weißt du ob man da eine Überweisung benötigt?

@Hopeful1994 hab genau den selben müll. Angefangen hat es bei mir nach dem Zahnarztbesuch. Wegen der Betäubung hinten im Rachen. Dachte ich ersticke bei der Heimfahrt mit dem Auto. Konnte meinen Speichelfluss nicht mehr kontrollieren. Seit dem hab ich den Müll 3 Jahre sind es jetzt schon... 1 Jahr war ganz schlimm jetzt ist schon etwas besser. Aber es gibt Tage die noch immer schlimm sind.

@Hopeful1994 würd mich mal bei einer guten Thai Dame massieren lassen. Insbesondere Hals, Nacken, Schulter Bereich. Das hat mir spürbar geholfen. Ganz ist es aber nicht weg. Hab immer noch schlechte Tage.

@Hopeful1994
Ich weiß nicht, ob man es ohne machen kann.
Aber mein Hausarzt hat nicht gezögert mir eine Überweisung auszustellen, als ich ihm mein Problem erklärte.

Musst aber aufpassen, dass man klar macht, dass man wirklich essen will. Eine Vertretung von meinem Psychiater wollte das mir nämlich gleich unterstellen. Der war allerdings sowieso eine schräge Schraube und sollte in Rente gehen ...


Ich hoffe, dass es dir hilft.
Ich habe direkt die Woche darauf angefangen dagegen vorzugehen, als es begann. Hatte zum Glück schon alle Kontakte.
Letzten Monat hatte ich eine Woche, wo ich sogar besser als vorher gegessen habe (hatte schon immer ein wenig Probleme mit zähem Fleisch). War sogar drei Mal außerhalb essen.

Gebe die Hoffnung also nicht auf und setze dich vor allem nicht zu sehr unter Druck. Druck macht alles noch schlimmer, weil der führt auch wieder zu Verspannungen.

Wenn du Sorgen um dein Gewicht hast und es wegen dem Schluckproblem nicht gut halten kannst, kann man den Hausarzt zur Unterstützung fragen, ob es einem Trinknahrung verschreibt. Aber wirklich nur zu Unterstützung. Das soll nicht ersetzen!
Das hat mir auch geholfen, den Druck rauszunehmen. Die Sorge war damit genommen.

Und es hilft auch sehr offen damit bei Freunden und Familie umzugehen. Wenn man mit ihnen unterwegs ist, nimmt das dann den Druck, dass es jetzt zu funktionieren hat. Damit wird es dann auch wieder leichter.

Und @mogul hat da auch recht, wobei man sich da auch Physio vom Arzt verschreiben lassen kann. Das kann auch sehr gut helfen, wenn es Verspannungen sind. Vor allem in der Anfangsphase beim Logopäden (da wird es erst einmal richtig gruselig die ersten Sitzungen (man stellt sich ja der Angst / den Sorgen), also sind Mass. echt kasse).


Kurzum: Unterstüzung und möglichst wenig Stress in dem Thema, sind bei mir der Schlüssel. Und manchmal ist es auch OK aus Frust zu weinen, solange man trotzdem gut mit sich ist und weiter macht.

@mogul oh man, das tut mir so leid, dass du da auch so drunter leidest..
Ich finde es auch furchtbar.. essen ist so was tolles und einfach Lebensqualität. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal solche Probleme bekomme. Also würdest du sagen, dass dir die Mass. da viel geholfen hsbrn? Dann versuche ich das auf jeden fall auch mal zusätzlich! Schaden kann das ja nicht

@mogul
Das tut mir echt leid für dich.
Die ersten zwei Wochen, als bei mir das Schluckproblem aufgetaucht ist, konnte ich auch Spucke kaum noch runter bekommen. War echt Mist. Hatte auch, durch Verspannungen, viel zu viel davon. Bin also quasi gefühlt dran ertrunken. ️

Ist aber auch mein Anhaltspunkt, dass ich Fortschritte mache.
Nach meinem riesen Sprung nach vorne, kam natürlich der berühmte Sprung nach hinten. Und da kam der Spaß wieder. Aber(!) nur für eine Nacht und danach nur eine Woche, wenn ich sehr nervös war. Also ... schneller als vorher ist es wieder weg gewesen.

Ich hoffe für dich, dass die Ausreißer zwischendurch immer weniger werden.

Es ist so ein Mist und wir müssen uns dran erinnern: Fortschritt ist Fortschritt. Egal wie klein oder wie groß auch manchmal die Schritte zurück sind. Wir stecken nicht an einer Stelle fest.

@Krylla vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das hört sich definitiv hoffnungsvoll an und gibt mir etwas den Glauben, das Ganze wieder in den Griff zu bekommen. Bei mir ist es leider schon seit fast zwei Jahren so. Keiner nimmt einen da so richtig ernst. Die Menschen, die das Problem nicht kennen, sagen dann einfach machen, nicht denken.. wenn so einfsch wäre...

Tatsächlich fällt es mir auch leicht wenn ich mit meinen engsten Menschen zusammen bin. In Gruppen Essen ist schwierig oder gar Essen gehen. Jeder Teller ist leer und man kämpft ewigkeiten..

Dachte früher nie, dass ich mal so etwas bekomme..

Zitat von Hopeful1994:
Tatsächlich fällt es mir auch leicht wenn ich mit meinen engsten Menschen zusammen bin. In Gruppen Essen ist schwierig oder gar Essen gehen. Jeder Teller ist leer und man kämpft ewigkeiten..

Ich versuche gerade es wieder alleine hin zu bekommen oder wenigstens mit anderen Menschen, als meinen Eltern, in der Nähe. Vorher konnten sie nicht einmal den Raum verlassen, jetzt geht das. Aber es ist schwer.

Was ich gemerkt habe: Nehme kleinere Portionen. Nachnehmen kannst du immer. Aber ich habe bemerkt, dass der Druck weniger wird, wenn kein Berg an Essen vor mir liegt. Ich esse dann eben statt direkt einen Teller zwei. Und wenn es unterwegs nicht zu zwei reicht, esse ich Zuhause in Ruhe dann noch den Rest und wenn gar nichts Zuhause geht greife ich gerne auf Grießbrei zurück und erst dann, wenn das nicht geht, kommt die Trinknahrung. Trinken geht nämlich ohne Probleme.

Zitat von Hopeful1994:
Die Menschen, die das Problem nicht kennen, sagen dann einfach machen, nicht denken.. wenn so einfsch wäre...

Ja. Das wird einfach ist in meiner Familie sowieso verboten.
Wenn es einfach wäre, gäbe es das Problem nicht.

Ich habe aber auch gemerkt, dass, wenn mein Unterbewusstsein aktiv ist, meine Stirn ziemlich feste wird und dann kommen die Probleme.
Die Probleme sind weg, wenn der Kopf sich (im Vergleich dazu) federleicht anfühlt. Also, ja, Hirn ist still.

Mit den wissen kann ich aber dann schon früh einschätzen, wie gut ich vielleicht essen werde.
Wenn ich den richtigen Zeitpunkt erwische, kann ich noch noch mit Spielen beim Essen ablenken und so den Problem etwas aus dem Weg gehen. Das wird aber auch immer weniger.

@Krylla das kenne ich sehr gut. Man hat dann zumindest immer das Gefühl, das einem jemand im Notfall noch versuchen kann zu helfen. Ich esse auch sehr ungern alleine.

Ich drücke dir jedenfalls auch die Daumen, dass das Problem bei dir vielleicht gänzlich Vergangenheit sein wird.

Ich glaube ich mache mir auch selbst sehr viel Druck. Ich habe dann, wenn wir zb. Mit der Familie Essen gehen, das Gefühl alle gucken unauffällig. Dann bin ich ja noch so schlank und frage mich dann ob die Menschen denken, ich wäre Essgestört. Ich liebe Essen eigentlich. Es sind einfach zu viele Gedanken, die wahrscheinlich nicht mehr der Realität entsprechen. Ich merke allerdings schon, dass die Leute sich Sorgen machen..

Ist es bei dir bzw. Euch dann auch manchmal so, dass ihr nach dem Essen dad Gefühl habt es würde noch was in der Speiseröhre stecken? Ich bekomme da teilweise auch richtig Panik. War schon kurz davor deswegen den Notarzt zu rufen... vielleicht hing da ja wirklich immer war. Es fühlte sich jedenfalls echt oft so an

Zitat von Hopeful1994:
Ist es bei dir bzw. Euch dann auch manchmal so, dass ihr nach dem Essen dad Gefühl habt es würde noch was in der Speiseröhre stecken? Ich bekomme da teilweise auch richtig Panik. War schon kurz davor deswegen den Notarzt zu rufen... vielleicht hing da ja wirklich immer war. Es fühlte sich jedenfalls echt oft so an

Das habe ich nicht, kenne das aber vom Tabletten schlucken.
Und manchmal, wenn ich dann Panik während des Schlucken bekomme, bleibt es auch Mal kurz hängen. Der Körper will seinen Job machen und mein Kopf will es wieder raus haben. Aber der Körper gewinnt immer und danach gibt es kein Problem.

Was ich aber gerne mache, wenn ich das Gefühl habe: Ganz viele kleine Schlucke stilles Wasser ganz schnell trinken. Wenn das alles durch geht, dann ist da auch nichts und so ist die Wahrscheinlichkeit größer, sollte ein Krümmel doof hängen, das man den Weg bekommt.
Aber das gilt nur, wenn wirklich körperlich alles vom Arzt ausgeschlossen wurde.



Zitat von Hopeful1994:
Dann bin ich ja noch so schlank und frage mich dann ob die Menschen denken, ich wäre Essgestört.

Ich habe leider wirklich in Untergewicht (aber schon immer, nicht wegen dem Problem jetzt) und deswegen verstehe ich deine Gedanken.
Ich habe deswegen immer ganz klar gesagt, dass ich essen will. Ich habe Hunger. Ich bin unterzuckert. Lass mich essen. Ich kann aber nicht. Es will nicht runter. Und das es bei mir nicht durch Angst gekommen ist, sondern ich nun nervös bin, weil es spontan nicht mehr wollte, obwohl alles OK war.

Man muss das ganz klar und wenig umständlich erklären und offen damit umgehen.

Was ich gemacht habe, als es wieder schwerer wurde und meine Familie aber essen gehen wollte: ich habe mir einen Platz versteckt in der Ecke gesucht und die anderen Drumherum gesetzt. So kann niemand mehr gucken.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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