Sammelthema
hallo liebe gemeinde,
ich weiß gar nicht wo ich so recht anfangen soll. am anfang, am ende oder ganz am anfang? Vllt noch früher weils doch relevant sein könnte? andererseits will ich hier auch nicht seitenlangen text schreiben weil das dann wahrscheinlich eh niemand liest....
Was ist bei mir diagnostiziert? Vieles und doch nichts genaues. Schizoaffektive Störung, generalisierte Angststörung, schwere Angststörung.
Meinen ersten Flash bekam ich 2003. Hatte unglaubliche Brustschmerzen und dachte ich hätte einen Herzinfarkt. Bin dann nach drei Tagen ins KH und kam dort dann in die Innere wo ich eine knappe Woche nur liegen durfte. Als ich dann endlich aufstehen durfte für Langzeit-EKG und weiteres hab ich mich gefühlt wie ein 80-Jähriger. Ich schwör!
Naja im Endeffekt kam nichts raus außer das Psychotherapie empfohlen wurde. Ich habs etwas belächelt weil ich mir dachte: Du hast keine schwerwiegenden Probleme.
Warum es zu diesem Ausbruch kam? Ich vermute folgendes:
Im Vorjahr bin ich ausgezogen bei meinen Eltern und das nicht gerade wirklich friedlich. Es war schön endlich Freunde empfangen zu dürfen, die auch die ganze Zeit weilten. Tags, wenn ich nicht da war und nachts wenn ich eigentlich schlafen sollte war auch immer Publikum da. Dazu kam dann, dass ich in einem Metallbetrieb Vollzeit arbeitete, parallel dazu noch in einer Pelletfabrik die halbe Nacht. Also immer sehr viel Stress kaum Schlaf.
Ich durfte schließlich aus der Wohnung ausziehen weil ein paar Freunde nur Mist im Kopf hatten und ich bekam die Rechnung. Bin dann im Ort nur ein paar Häuser weitergezogen wo ich dann noch einen Mitbewohner aufnahm, dessen Haus abgebrannt war. Dann kam der Zusammenbruch und Besuch ins KH.
Wieder daheim, durfte ich abermals aus der Wohnung ausziehen weil meine Mieterin meinte ich würde ihre Antenne zu Gott stören... Bin dann zu meinem Mitbewohner in die Pizzeria gezogen, die seine Mutter leitete. Mit 5-8 Personen auf einem 15m² Zimmer und niemals Ruhe, dazu noch Arbeit in der Pizzeria war wohl etwas zuviel. Bin dann ausfällig geworden und wieder umgezogen.
In der Zeit habe ich auch ein nettes Mädel kennengelernt, dass alles für mich war. Dann fing es an mit körperlichen Missempfindungen und einer Odyssee bzw Marathon mit meiner Hausärztin. Ich war nahezu täglich da, weil ich dachte ich hab irgendwelche Krankheiten. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen usw. Wie man sich vorstellen kann, war ich überzeugt davon einen Hirntumor oder sonstige Erkrankungen zu haben.
Meine damalige Freundin hat das natürlich alles sehr mitgenommen und ich hab innerlich sehr geweint weil ich ihr naja das Leben versaue und soviel Kummer mache. Hab sie ständig gefragt ob sie hier und da mal drücken kann ob sich das normal anfühlt, normal aussieht usw....
Dazu kam dann in der Zeit noch, dass ich meine leiblichen Eltern kennengelernt habe und meine leibliche Mutter hatte mir förmlich angesehen, was nicht stimmte. Ergänzend dazu muss ich sagen, dass jeder in der mütterlichen Linie irgendeine Form von psychischer Störung entwickelte und diese mehr oder weniger aber überwunden hat.
Mein Glück war, dass sie in einem Krankenhaus arbeitet, woran auch eine Tagesklinik angegliedert. Platz war also ganz schnell organisiert was ich allerdings auch dringenst brauchte.
Ich hatte mehrere Panikattacken am Tag und das den ganzen Tag. Die einzige Ruhe hatte ich nachts beim Schlaf. Sonst bin ich von einer PA in die nächste gesegelt.
Auch während dem Autofahren, was mir sonst eigentlich immer sehr viel Spaß machte und ich entspannen konnte.
Hab mich vor Therapiebeginn dann auch von meiner damaligen Freundin getrennt und bin dann im September 2003 in die Tagesklinik.
Dort wurde dann schizoaffektive oder auch schizoide Störung (weiß es nicht mehr genau) diagnostiziert und mir der Rat gegeben meine Jugendzeit nachzuholen.
Es ging soweit gut und ich konnte mit der Angst vor Krankheiten eigentlich ganz gut umgehen.
So jetzt wirds etwas tricky.
Ich kann mich erinnern, dass wir von der Tagesklinik aus mal einen Besuch in eine Großstadt gemacht haben und als wir so auf der Autobahn unterwegs waren hatte ich mittendrin auf einem ein totales Unwohlsein und den kurzen Gedanken, dass ich einfach raus muss aus dem Auto. Hat sich aber gelegt und hab dem keine weitere Beachtung geschenkt.
Nach einigen Monaten nach der Tagesklinik gings dann wieder los. Aber ganz anders....
Ich wollte mit meiner neuen Freundin in eine Stadt fahren und auf dem Weg dahin muss man über eine längere Brücke. Ich dachte mitten auf der Brücke, dass ich das nicht schaffe und bin mitten auf der Brücke umgedreht.
So war natürlich das Eis gebrochen und innerhalb weniger Wochen fuhr ich immer größere Umwege während sich mein Umkreis dramatisch immer verkleinerte. Bin dann November 2004 noch zu einem Psychiater hier in der Nähe gefahren, der mir Antidepressiva verschrieb und mir einen neuen Termin für 3 Wochen später gab.
Zu diesem Termin hab ich es nicht mehr hingeschafft. Ich hatte eine knappe Woche vorher eine Riesenpanikattacke hier im Ort und bin seit dem Tag dann gar nicht mehr raus.
Wegen meinem Job muss ich kurz noch was hier zwischenschieben. Wir saßen immer draußen vor der Tür und ich begann mich systematisch unwohler zu fühlen und tat mir bereits schwer mich dahin zu setzen. Ich hab dann iwann meinen Job geschmissen für einen anderen Blödsinn. Dachte halt auch immer, dass mein Chef mich für einen Deppen hält und für total unfähig und natürlich zu jung.... War ja immerhin erst 21.
Ok also Ende 2004 wars dann endgültig gelaufen. Bin bis dahin auch sehr viel umgezogen und im September 2003 war ich in den Ort gezogen wo meine Freundin auch lebte und zufälligerweise war eine Wohnung im Nachbarhaus frei.
Da war ich dann in der Wohnung und meine Freundin hatte auf mein Bitten sehr oft bei mir geschlafen weil ich Angst vor der Angst hatte und dachte ich schaffe das nicht alleine.
Das hat dann so Blüten gezogen, dass ich mich in der 40m² Wohnung nicht mehr von einem Raum in den nächsten traute. Also auf Toilette war mit absoluter Panik verbunden und Duschen war noch viel schwieriger. Nur mit offener Tür und dann war ich auch in 2 Minuten fertig und bin direkt ins Wohnzimmer gelaufen.
Irgendwann hab ich mich dann doch über die Wiese zu dem Elternhaus meiner Freundin getraut und bin quasi dort eingezogen.
Natürlich hab in der Zeit massiv nach Psychiatern/Psychotherapeuten telefoniert, die Hausbesuche machen. Nach einem Jahr der Suche hatte ich jemanden gefunden, der bereit dazu war.
Das hat dann angefangen Februar 2006 und mit zwei Sitzungen in der Woche. Hat mir ganz gut getan. Bin dann im September 2006 auch in die knapp 100m entfernte Turnhalle zu den Bundestagswahlen gegangen.
Hab mich halt immer mehr etwas rausgewagt. Dadurch, dass ich in einer Bäckerei wohnte konnte ich auch mal in Auto steigen und bin dann auch Richtung Ortsmitte oder zur Turnhalle gefahren. An ganz guten Tagen bin ich auch täglich zur Tanke gefahren und hab irgendeinen Müll gekauft. Aber mir hats gut getan.
Am weitesten war bis dahin zum Norma, der am anderen Ortsende liegt. Habs ein paar Tage hingeschafft auch mit einkaufen aber dann gings mal Wochen nicht und schließlich wieder doch.
Bin auch mit der Zeit wieder hier im Ort ins Fitnessstudio gegangen und dort war ich von Sep. 2007 bis Ende Feb 2008 jeden Tag bis auf Sonntags weil ich mich echt wohl fühlte. Jedoch wurden in der Zeit die Ängste wieder ganz massiv, so dass ich mich dort nicht mehr hintraute.
Naja weil ich das Gefühl hatte, dass ich für die Eltern meiner Freundin eine Belastung bin und ich auch diverse unschöne Sachen, die über mich gesagt wurden, mitbekommen hatte hab ich mich dann nach einer Wohnung umgesehen.
Tatsächlich war zwei Straßen weiter was frei. Hab zwar fast vier Monate gebraucht um endlich dort schlafen zu können aber es war geschafft. Bin zusammen mit meiner Freundin dorthin gezogen.
Es wurde nach und nach schwieriger für mich überhaupt irgendwohin zu kommen aber bis zur Bäckerei funktionierte mal zeitweise. Oft reichte schon ein Blick aus dem Fenster um Schwindel und Ängste zu bekommen.
Aber dann so Mai 2009 kam ich zu Fuß ziemlich weit und war mit dem Auto sogar einige Male im Nachbarort. Ich weiß nicht woran es genau lag. Ob es an dem massiven RedBull-Konsum und den Kaugummis lag aber es hatte geklappt.
Leider war es dann auch das letzte Mal, dass ich weiter weg gekommen bin. Seit Ende Mai 2009 hab ich es nicht mal bis zur Bäckerei geschafft. :-/
Ich wohne nur noch 100m vom Fitnessstudio weg aber dort vergehen auch immer wieder Monate zwischen den Besuchen, weil ich Angst vor der Angst habe und denke, dass ich das nicht schaffe.
Naja in der Beziehung lief es leider nicht mehr so weil ich mich irgendwie sehr einsam fühlte. Ich hab das schließlich im Februar 2010 beendet weil ich nicht länger eine Belastung für meiner Freundin sein wollte, die ich immerhin 6 Jahre halten konnte. Im Nachhinein kann ich nur sagen: Das war wohl der größte Schnitzer, den ich mir geleistet hab.
Ja und jetzt bzw heute..... Ich war die letzten 14 Monate ganz alleine. Unter mir ist ein Ponyhof angesiedelt, wo ich immer war und auch viel dort gemacht habe. Aber nachdem wir letzten Montag so ein Gespräch über den Sohn eines Mitgliedes geredet haben (dieser hat eine Überlastungsdepression und hat die mit AD in den Griff bekommen) schmiss mir dann unvermittelt der Ponyhofbesitzer so an den Kopf, das es ja auch was für mich geben muss und er die ganze Betreuungsarbeit am Hals hat. Das fand ich schon recht hart, weil ich schließlich sehr viele Dinge gemacht habe, für die ihm die Zeit fehlte.
Naja bin seit dem nicht mehr dorthin und die Quittung habe ich jetzt... Hat ein Jahr gedauert bis ich mich an den Stall gewöhnt hatte und nu komm ich bis gerade mal vor die Tür. :-/
Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll und bin ziemlich down.
Meine Therapie ist für den Allerwertesten weil mein Psychiater alle Monate mal kommt und dann zu solch tollen Zeiten zwischen 20 und 23 Uhr. Therapie kann man das nicht nennen.
Medikamente nehme ich auch aber naja...
Hab jetzt sogar schon überlegt mir Haldol verschreiben zu lassen um vllt so die Dämpfung zu bekommen und einen anderen Therapeuten in einem anderen Ort aufzusuchen.
Dabei kann ich es mir nicht mal mehr im geringsten vorstellen in einen anderen Ort zu fahren. Auto habe ich natürlich keines mehr.
Vllt hat jemand von euch noch eine Idee....
ich weiß gar nicht wo ich so recht anfangen soll. am anfang, am ende oder ganz am anfang? Vllt noch früher weils doch relevant sein könnte? andererseits will ich hier auch nicht seitenlangen text schreiben weil das dann wahrscheinlich eh niemand liest....
Was ist bei mir diagnostiziert? Vieles und doch nichts genaues. Schizoaffektive Störung, generalisierte Angststörung, schwere Angststörung.
Meinen ersten Flash bekam ich 2003. Hatte unglaubliche Brustschmerzen und dachte ich hätte einen Herzinfarkt. Bin dann nach drei Tagen ins KH und kam dort dann in die Innere wo ich eine knappe Woche nur liegen durfte. Als ich dann endlich aufstehen durfte für Langzeit-EKG und weiteres hab ich mich gefühlt wie ein 80-Jähriger. Ich schwör!
Naja im Endeffekt kam nichts raus außer das Psychotherapie empfohlen wurde. Ich habs etwas belächelt weil ich mir dachte: Du hast keine schwerwiegenden Probleme.
Warum es zu diesem Ausbruch kam? Ich vermute folgendes:
Im Vorjahr bin ich ausgezogen bei meinen Eltern und das nicht gerade wirklich friedlich. Es war schön endlich Freunde empfangen zu dürfen, die auch die ganze Zeit weilten. Tags, wenn ich nicht da war und nachts wenn ich eigentlich schlafen sollte war auch immer Publikum da. Dazu kam dann, dass ich in einem Metallbetrieb Vollzeit arbeitete, parallel dazu noch in einer Pelletfabrik die halbe Nacht. Also immer sehr viel Stress kaum Schlaf.
Ich durfte schließlich aus der Wohnung ausziehen weil ein paar Freunde nur Mist im Kopf hatten und ich bekam die Rechnung. Bin dann im Ort nur ein paar Häuser weitergezogen wo ich dann noch einen Mitbewohner aufnahm, dessen Haus abgebrannt war. Dann kam der Zusammenbruch und Besuch ins KH.
Wieder daheim, durfte ich abermals aus der Wohnung ausziehen weil meine Mieterin meinte ich würde ihre Antenne zu Gott stören... Bin dann zu meinem Mitbewohner in die Pizzeria gezogen, die seine Mutter leitete. Mit 5-8 Personen auf einem 15m² Zimmer und niemals Ruhe, dazu noch Arbeit in der Pizzeria war wohl etwas zuviel. Bin dann ausfällig geworden und wieder umgezogen.
In der Zeit habe ich auch ein nettes Mädel kennengelernt, dass alles für mich war. Dann fing es an mit körperlichen Missempfindungen und einer Odyssee bzw Marathon mit meiner Hausärztin. Ich war nahezu täglich da, weil ich dachte ich hab irgendwelche Krankheiten. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen usw. Wie man sich vorstellen kann, war ich überzeugt davon einen Hirntumor oder sonstige Erkrankungen zu haben.
Meine damalige Freundin hat das natürlich alles sehr mitgenommen und ich hab innerlich sehr geweint weil ich ihr naja das Leben versaue und soviel Kummer mache. Hab sie ständig gefragt ob sie hier und da mal drücken kann ob sich das normal anfühlt, normal aussieht usw....
Dazu kam dann in der Zeit noch, dass ich meine leiblichen Eltern kennengelernt habe und meine leibliche Mutter hatte mir förmlich angesehen, was nicht stimmte. Ergänzend dazu muss ich sagen, dass jeder in der mütterlichen Linie irgendeine Form von psychischer Störung entwickelte und diese mehr oder weniger aber überwunden hat.
Mein Glück war, dass sie in einem Krankenhaus arbeitet, woran auch eine Tagesklinik angegliedert. Platz war also ganz schnell organisiert was ich allerdings auch dringenst brauchte.
Ich hatte mehrere Panikattacken am Tag und das den ganzen Tag. Die einzige Ruhe hatte ich nachts beim Schlaf. Sonst bin ich von einer PA in die nächste gesegelt.
Auch während dem Autofahren, was mir sonst eigentlich immer sehr viel Spaß machte und ich entspannen konnte.
Hab mich vor Therapiebeginn dann auch von meiner damaligen Freundin getrennt und bin dann im September 2003 in die Tagesklinik.
Dort wurde dann schizoaffektive oder auch schizoide Störung (weiß es nicht mehr genau) diagnostiziert und mir der Rat gegeben meine Jugendzeit nachzuholen.
Es ging soweit gut und ich konnte mit der Angst vor Krankheiten eigentlich ganz gut umgehen.
So jetzt wirds etwas tricky.
Ich kann mich erinnern, dass wir von der Tagesklinik aus mal einen Besuch in eine Großstadt gemacht haben und als wir so auf der Autobahn unterwegs waren hatte ich mittendrin auf einem ein totales Unwohlsein und den kurzen Gedanken, dass ich einfach raus muss aus dem Auto. Hat sich aber gelegt und hab dem keine weitere Beachtung geschenkt.
Nach einigen Monaten nach der Tagesklinik gings dann wieder los. Aber ganz anders....
Ich wollte mit meiner neuen Freundin in eine Stadt fahren und auf dem Weg dahin muss man über eine längere Brücke. Ich dachte mitten auf der Brücke, dass ich das nicht schaffe und bin mitten auf der Brücke umgedreht.
So war natürlich das Eis gebrochen und innerhalb weniger Wochen fuhr ich immer größere Umwege während sich mein Umkreis dramatisch immer verkleinerte. Bin dann November 2004 noch zu einem Psychiater hier in der Nähe gefahren, der mir Antidepressiva verschrieb und mir einen neuen Termin für 3 Wochen später gab.
Zu diesem Termin hab ich es nicht mehr hingeschafft. Ich hatte eine knappe Woche vorher eine Riesenpanikattacke hier im Ort und bin seit dem Tag dann gar nicht mehr raus.
Wegen meinem Job muss ich kurz noch was hier zwischenschieben. Wir saßen immer draußen vor der Tür und ich begann mich systematisch unwohler zu fühlen und tat mir bereits schwer mich dahin zu setzen. Ich hab dann iwann meinen Job geschmissen für einen anderen Blödsinn. Dachte halt auch immer, dass mein Chef mich für einen Deppen hält und für total unfähig und natürlich zu jung.... War ja immerhin erst 21.
Ok also Ende 2004 wars dann endgültig gelaufen. Bin bis dahin auch sehr viel umgezogen und im September 2003 war ich in den Ort gezogen wo meine Freundin auch lebte und zufälligerweise war eine Wohnung im Nachbarhaus frei.
Da war ich dann in der Wohnung und meine Freundin hatte auf mein Bitten sehr oft bei mir geschlafen weil ich Angst vor der Angst hatte und dachte ich schaffe das nicht alleine.
Das hat dann so Blüten gezogen, dass ich mich in der 40m² Wohnung nicht mehr von einem Raum in den nächsten traute. Also auf Toilette war mit absoluter Panik verbunden und Duschen war noch viel schwieriger. Nur mit offener Tür und dann war ich auch in 2 Minuten fertig und bin direkt ins Wohnzimmer gelaufen.
Irgendwann hab ich mich dann doch über die Wiese zu dem Elternhaus meiner Freundin getraut und bin quasi dort eingezogen.
Natürlich hab in der Zeit massiv nach Psychiatern/Psychotherapeuten telefoniert, die Hausbesuche machen. Nach einem Jahr der Suche hatte ich jemanden gefunden, der bereit dazu war.
Das hat dann angefangen Februar 2006 und mit zwei Sitzungen in der Woche. Hat mir ganz gut getan. Bin dann im September 2006 auch in die knapp 100m entfernte Turnhalle zu den Bundestagswahlen gegangen.
Hab mich halt immer mehr etwas rausgewagt. Dadurch, dass ich in einer Bäckerei wohnte konnte ich auch mal in Auto steigen und bin dann auch Richtung Ortsmitte oder zur Turnhalle gefahren. An ganz guten Tagen bin ich auch täglich zur Tanke gefahren und hab irgendeinen Müll gekauft. Aber mir hats gut getan.
Am weitesten war bis dahin zum Norma, der am anderen Ortsende liegt. Habs ein paar Tage hingeschafft auch mit einkaufen aber dann gings mal Wochen nicht und schließlich wieder doch.
Bin auch mit der Zeit wieder hier im Ort ins Fitnessstudio gegangen und dort war ich von Sep. 2007 bis Ende Feb 2008 jeden Tag bis auf Sonntags weil ich mich echt wohl fühlte. Jedoch wurden in der Zeit die Ängste wieder ganz massiv, so dass ich mich dort nicht mehr hintraute.
Naja weil ich das Gefühl hatte, dass ich für die Eltern meiner Freundin eine Belastung bin und ich auch diverse unschöne Sachen, die über mich gesagt wurden, mitbekommen hatte hab ich mich dann nach einer Wohnung umgesehen.
Tatsächlich war zwei Straßen weiter was frei. Hab zwar fast vier Monate gebraucht um endlich dort schlafen zu können aber es war geschafft. Bin zusammen mit meiner Freundin dorthin gezogen.
Es wurde nach und nach schwieriger für mich überhaupt irgendwohin zu kommen aber bis zur Bäckerei funktionierte mal zeitweise. Oft reichte schon ein Blick aus dem Fenster um Schwindel und Ängste zu bekommen.
Aber dann so Mai 2009 kam ich zu Fuß ziemlich weit und war mit dem Auto sogar einige Male im Nachbarort. Ich weiß nicht woran es genau lag. Ob es an dem massiven RedBull-Konsum und den Kaugummis lag aber es hatte geklappt.
Leider war es dann auch das letzte Mal, dass ich weiter weg gekommen bin. Seit Ende Mai 2009 hab ich es nicht mal bis zur Bäckerei geschafft. :-/
Ich wohne nur noch 100m vom Fitnessstudio weg aber dort vergehen auch immer wieder Monate zwischen den Besuchen, weil ich Angst vor der Angst habe und denke, dass ich das nicht schaffe.
Naja in der Beziehung lief es leider nicht mehr so weil ich mich irgendwie sehr einsam fühlte. Ich hab das schließlich im Februar 2010 beendet weil ich nicht länger eine Belastung für meiner Freundin sein wollte, die ich immerhin 6 Jahre halten konnte. Im Nachhinein kann ich nur sagen: Das war wohl der größte Schnitzer, den ich mir geleistet hab.
Ja und jetzt bzw heute..... Ich war die letzten 14 Monate ganz alleine. Unter mir ist ein Ponyhof angesiedelt, wo ich immer war und auch viel dort gemacht habe. Aber nachdem wir letzten Montag so ein Gespräch über den Sohn eines Mitgliedes geredet haben (dieser hat eine Überlastungsdepression und hat die mit AD in den Griff bekommen) schmiss mir dann unvermittelt der Ponyhofbesitzer so an den Kopf, das es ja auch was für mich geben muss und er die ganze Betreuungsarbeit am Hals hat. Das fand ich schon recht hart, weil ich schließlich sehr viele Dinge gemacht habe, für die ihm die Zeit fehlte.
Naja bin seit dem nicht mehr dorthin und die Quittung habe ich jetzt... Hat ein Jahr gedauert bis ich mich an den Stall gewöhnt hatte und nu komm ich bis gerade mal vor die Tür. :-/
Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll und bin ziemlich down.
Meine Therapie ist für den Allerwertesten weil mein Psychiater alle Monate mal kommt und dann zu solch tollen Zeiten zwischen 20 und 23 Uhr. Therapie kann man das nicht nennen.
Medikamente nehme ich auch aber naja...
Hab jetzt sogar schon überlegt mir Haldol verschreiben zu lassen um vllt so die Dämpfung zu bekommen und einen anderen Therapeuten in einem anderen Ort aufzusuchen.
Dabei kann ich es mir nicht mal mehr im geringsten vorstellen in einen anderen Ort zu fahren. Auto habe ich natürlich keines mehr.
Vllt hat jemand von euch noch eine Idee....
30.04.2011 12:06 • • 08.11.2020 #1
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