App im Playstore
Pfeil rechts
3

Hallo,

ich bin grad in einer ziemlichen Krise und weiß nicht, wie ich da wieder raus komme.

Nachdem ich vor einigen Jahren schonmal tief unten war ging es mir in den letzten 5 Jahren besser, ich bin zwar nicht weit weg gekommen aber dafür war in meinem Ort alles ok.
Ich habe eine tolle Arbeitsstelle in einem familiären Betrieb direkt um die Ecke mit super Kollegen, die auch von meinen Problemen wissen.

Vor gut einem Jahr hab ich plötzlich dann wieder Panikattacken beim einkaufen bekommen und wenn ich weiter weg musste. Irgendwann dann auch auf der Arbeit. Die letzten Monate habe ich nur noch mit Hilfe von Beruhigunstee und Alk. es irgendwie geschafft durchzuhalten und meine Arbeit irgendwie zu schaffen bis dann gar nichts mehr ging und ich es aufgrund der starken Symptome nicht mehr aushalten konnte.
Ich bin nun seit mehreren Wochen krank geschrieben und schaffe es kaum noch raus zu gehen. Selbst zu Hause bekomme ich oft Panikanfälle, besonders wenn ich tagsüber alleine bin.
Ich schaffe es nicht einmal zu meinem Hausarzt. Wir haben nur telefonischen Kontakt. Er hat mir jetzt Opipram verschrieben, welches ich seit zwei Wochen nehme. Damit soll ich mich erstmal soweit besser fühlen, damit ich es überhaupt schaffe in die Praxis zu kommen etc. oder es mit der Arbeit wieder probieren kann.

Leider habe ich noch keine positive Wirkung bemerkt. Nur eine unangenehme Müdigkeit.
Ich bin ziemlich verzweifelt und mache mir sorgen, dass es eventuell auch nichts bringt. Ich würde mich gerne wegen der ganzen Symptome einmal körperlich untersuchen lassen. Das würde mich bestimmt beruhigen.

Am liebsten würde ich sofort wieder arbeiten gehen und mich ablenken. Das Gefühl am Abend etwas geschafft zu haben fehlt mir sehr und zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf und meine Familie wird auch belastet und macht sich sorgen.

Ich habe fast alle Therapiebücher zur Panikstörung und Agoraphobie gelesen.
Aber von allen Tipps kann ich keinen wirklich umsetzten. Weder Entspannung noch Konfrontation.

Leider lebe ich in einem kleinen Dorf und Spezialisten und Kliniken sind 30km entfernt und damit für mich zur Zeit unerreichbar:(.

Ich fühle mich hilflos und weiß nicht was ich noch machen kann und
mache mir sorgen, dass es nicht mehr besser wird.

06.06.2017 14:36 • 27.06.2017 #1


16 Antworten ↓


Willkommen im Opipram-Club! Ich nehme sie auch seit ein paar Wochen.

Die Müdigkeit ist völlig normal und bei den Tabletten auch so gewollt! Welche Dosis nimmst du?
Die Stimmungsaufhellende Wirkung kommt ( wenn überhaupt ) erst nach frühestens 2-3 Wochen... Du brauchst da schon noch etwas Geduld.

Es wird definitiv wieder besser werden!

A


Rückfall und Verzweifelt weil nichts mehr geht

x 3


Hallo Georg.
Wenn dir überhaupt nichts mehr helfen sollte, so helfe dir doch selber.
Das ist sowieso das Rezept bei Panik und Angststörung.
Du sagst es doch schon , du steckst in einer Krise. Krisen stehen im Leben an ,dass denke ich ist Normal.
Nur , DU weiß jettz nicht wie du sie bewältigen kannst.
Hilflosigkeit , Ängste.
Tue DIR etwas Gutes und überwinde erneut deine Ängste. Weitermachen. Wir neigen dazu wenn es uns gut geht, stillstand zu haben.
Nur nicht mehr an die Panikzeit zurück denken denoch sollten wir es immer wieder tun das erlernete im ALLTAG auch bei guten Zeiten umzusetzen . Wenn es mal wieder dicke kommt stehen wir dann nicht da wie der Ochse vor dem Berg:)
sTELLE dich deinen Ängsten , fange mit dem kleinsten Schritt und gehe immer weiter.

Puhh, Tuffi, das ist alles meist leichter gesagt als getan...
Recht hast du auf jeden Fall, aber manchmal ist der Berg doch zu hoch.

Das mag wohl so sein wenn du dir den Berg zu hoch vorstellt. Deswegen , kleiner Schritte bauen den Berg wieder ab:)

Darf ich fragen wie es zur guten Zeit damals gekommen ist?
Hattest du paar gute Tage und hast selbstvertrauen gewonnen, und so immer mehr machen können? Also, ohne Schockerlebnis den Radius erhöht?
Oder hast du dich an schlechten Tagen rausgeboxt und so Land gewonnen?

Übrigens geht es mir ganz genau wie dir! Nach einer Guten Phase in die Schlechte! Auch der Radius ist ca. gleich klein.

Hallo Angstdoof,

meinst du mich?

Ich nehme morgens und abends 50mg. Nach 2-3 Stunden bekomme ich dann ein komisches Druckgefühl im Kopf und die Mündigkeit, die ich aber als unangenehm empfinde und nicht mit normaler Müdigkeit vergleichen kann. Das macht mir eher Angst, als dass es mich beruhigt.

@ Angstdoof
Ich habe damals citalopram bekommen und mich dann schrittweise wieder ans Leben getastet und gemerkt, dass es ging und die Beschwerden ausblieben. Natürlich gab es in der Zeit auch immer bessere und schlechtere Tage.
Aber arbeiten und einkaufen habe ich immer geschafft.

ich meinte georg, tuffie.

das ist das problem, gerog.
Zitat von georg999:
Ich habe damals citalopram bekommen und mich dann schrittweise wieder ans Leben getastet und gemerkt, dass es ging und die Beschwerden ausblieben
. so gibt es immer up and downs, immer! und zwar mehr oder weniger ohne dein einwirken. genau das ist auch das problem bei mir und bei vielen anderen.

klar kann man nicht die großen sachen nicht einfach so machen bzw. sich überwinden. wichtig ist, dass man in einer guten zeit, sich den schweren sachen stellt und nicht das luxux gefängnis genießt, bis das dach brüchig wird und es reinregnet. wurde ja schon gesagt. man muss lernen, die schei. auszuhalten. und zwar in kleinen schritten, bis man auch große panik meistern kann. nur dann geht es weg. da müssen wir uns nichts vormachen.

wie gesagt, kaum einer kann und will große panik aushalten, einfach so ... daher kleine attacken meistern und steigern. klar ist eine allgemeine gute situation dafür wichtig ... dass man nicht bei jeder kleinigkeit, oder sogar zuhause angst hat.

Dieses ...hilf dir selber...ist nicht so schwer und unmöglich und am Ende muss man sowieso zu dieser finalen Klippe.

@Georg Jo die Müdigkeit fühlt sich so an als ob ein Jäger einem ein Narkosemittel in den Körper gejagt hat und man sich jetzt wehrt einzuschlaffen. Scheußliches Gefühl.

Guten Morgen Angstdoof,

Früher , habe ich entweder im Stillstand gelebt , also in einer Schockspeere da habe ich mir überhaupts nichts zugetraut.
Ich hatte vor vielen Dingen , wie z.b. Duschen Angst oder alleine herauszugehen. Ich war damals richtig mit meinem Partner überfordert, vieles mehr. Da lebte ich so das sich nr meine Augen bewegt haben alles andere war einfach purer Angst und vorallem Hilflosigkeit.
Als sich in meinem Leben eine Wende sich zugespitz hat, stand Ich vor der Wahl, entweder machste so weiter oder es muss sich etwas ändern.
ich habe mich für das ändern entschieden und ließ einen damaligen Ehemann los , dass war schon ein Stück Berg von meiner Seele weg.
Nach der Trennung bemerkte ich das ich mein Leben nicht alleine schaffe so habe ich eine Therapie gemacht. diese ist morgen beendet ich war vier Jahre dort keine Medikamente nur Konfrontaion mit meinen Ängsten.
Die Konfrontaionsübungen nimmt mir die Ertwartungsangst also stärkt mich.
Ich habe und das ist das wichtigste in meinem Leben gelernt das ich bei gewissen Sitoationen , NEIN sage ,a uch gewisses was mich überfordert nicht mache. Denn die Kontrolle über sich selbst zu haben ist der Schlüssel bzw die Medizin gegen die Panik , Depressionen.
Heute geht es mir gut. ich schaue in meinem Unterlagen nach wenns es mir nicht so geht, diese habe ich während meiner Therapie angelegt und lerne durch mich wie ich dort wieder heraus komme , ich will nicht ständig Sonnenbrille tragen mit getönten Gläsern:) Also tausche ich die Farbnuance meiner Gläser aus und setze anhand meines Bewusstsein ,klare Gläser hinein. Das verstärkt meine Sehkraft und gibt mir neue Sicherheit

Zitat von georg999:
Ich nehme morgens und abends 50mg. Nach 2-3 Stunden bekomme ich dann ein komisches Druckgefühl im Kopf und die Mündigkeit, die ich aber als unangenehm empfinde und nicht mit normaler Müdigkeit vergleichen kann. Das macht mir eher Angst, als dass es mich beruhigt.


Ja, die Müdigkeit ist etwas komisch. So bleiern, aber gerade das hat mir in meinem akuten Zustand echt gut getan. Ich war ja tagelang nur auf 180 - ach was sage ich 270 und bin gar nicht mehr runter gekommen. Mit der Müdigkeit konnte ich endlich mal wieder etwas entspannen.
Und glaube mir, das geht vorbei. Es ist eben eine Nebenwirkung der Opis, die ja wirklich gewollt ist.
100 mg am Tag ist auch nicht soooo viel i.d.R. hab ich gesehen, dass 150-200 mg die normale Tagesdosis ist.

Halte noch ein bisschen durch, dann wirst du auch nicht mehr so müde nach der Einnahme.

Was meinst du mit 270?

Na man sagt doch immer, dass wenn man sich aufregt auf 180 ist.... Ich war weit drüber mit meiner Nervosität, sodass ich es als 270 tituliere.
Hat in dem Fall nichts mit Blutdruck oder Puls zu tun.
Ich hätte auch eine Skala von 1-10 aufführen können...

Eigentlich könnten wir eine Online-Trainingsgruppe (Selbsthilfegruppe klingt irgendwie doof) aufstellen und so einmal die Woche zusammen einen Skype-Sitzkreis machen? Glaubt ihr, dass könnte uns helfen?

Ich bin ja auch in Therapie, aber überlege immer, was man noch so machen kann, um die Psyche auszutricksen! Ich dachte auch an eine Art Wettkampf bzw Belohnungssystem. Ähnlich wie ein Fußballtuniert. Jeder bekommt ein Handicap-Level zugeteilt - und für jede erfolgreiche Übung (Sei es die Treppe im Haus runter, oder in den Supermarkt) bekommt man Punkte in der Liga. Das kann man natürlich ausbauen.
Ist aber bewiesen, dass sowas fördernt ist. Wettkampf, auch wenn friedlich, steigert die Bereitschafft.

@georg999

Hallo Georg,

gerade habe ich habe gelesen, dass es Dir seit kurzer Zeit wieder schlechter geht.
Was war vorgefallen? Normalerweise gibt es immer einen Auslöser dafür.
Weißt Du etwas darüber?
Zitat:
Ich habe das komplette Vertrauen in mich und meinen Körper verloren. So sehr, dass ich kaum noch alleine sein
kann aus Angst, dass mir keiner helfen kann, wenn ich alleine zu Haus umkippe.

Warum?
Zitat:

Ich habe fast alle Therapiebücher zur Panikstörung und Agoraphobie gelesen.
Aber von allen Tipps kann ich keinen wirklich umsetzten.


Das hört sich nicht so gut an. Wo willst Du hin in Deinem Leben?
Wenn Du Deine Ängste besser in den Griff bekommen möchtest, solltest Du im Denken und in Deinem
Verhalten einiges verändern.


Vor jeder Veränderung steht aber erst mal das Wichtigste – nämlich die Fehlersuche.
Was also macht Dich unzufrieden?
Zitat:
Ich fühle mich hilflos und weiß nicht was ich noch machen kann und
mache mir sorgen, dass es nicht mehr besser wird.


Deine Sorgen waren vermutlich bisher berechtigt. Warum kannst Du Dich selbst und dass, was Du denkst,
nicht erkennen und beschreiben? Hast Du das nie gelernt?

Viele Grüße

Bernhard

A


x 4






Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore