Hallo Snoopy,
ich bin neu hier im Forum und habe mich extra angemeldet um meine positiven Erfahrungen mit anderen zu teilen!
Ich leide schon mein ganzes Leben immer wieder mal an Panikattacken. Angefangen hat es bereits in der Schule mit einer Angst, mich in der Klasse oder auf dem Weg dort hin übergeben zu müssen. Nach langen Wochen zuhause und einem Schulwechsel haben wir die Angst dann wieder in den Griff bekommen. Aber keiner hatte eine Ahnung woher sie kam oder wodurch sie so wirklich wieder ging. Ich sah meinen Schulwechsel damals als einzige Chance und dachte mir, jetzt oder nie. Wenn ich jetzt wieder versage schaffe ich das nie und irgendwie hat es auch geklappt.
Meine zweite Phase hatte ich vor ungefähr 6 Jahren. Angefangen hat das ganze auch mit leichtem Schwindel der immer heftiger wurde. Die Anfälle kamen meistens auf der Arbeit und wurden irgendwann so schlimm, dass sie mihc in Panik versetzt haben umzufallen und ich die Arbeit verlassen musste. Zuerst ging ich am nächsten Tag wieder arbeiten, bis der Tag kam, als es einfach nicht mehr ging und ich ganz Zuhause geblieben bin. Die Folge war die Kündigung und eine Zeit, an die ich mich heute nicht mehr gerne erinnern möchte. Meine Ängste waren so schlimm, dass mir der Gang vor die Haustüre nicht mehr alleine möglich war. Ich habe fast nur noch geschlafen und nicht mehr gewusst wie ich jemals wieder aus diesem Teufelskreis ausbrechen soll. Selbst in Begleitung war ein Gang in die Öffentlichkeit die reinste Hölle. Es folgte ein Marathon von einem Arzt zum nächsten und letztendlich sollte ich in die ambulante Therapie gehen. Dies lehnte ich jedoch ab, weil ich mir dachte, das bekommst du selber irgendwie wieder hin. Also begann ich mit einer normalen Psychotherapie.
MIr wollte damals auch jeder Antidepressiva verschreiben, aber irgendwie habe ich mich dagegen gewehrt und wollte es auch alleine schaffen. Ich weiß nicht wirklich wie ich es geschafft habe da raus zu kommen, aber es hat funktioniert. Nach einem Jahr zuhause konnte ich endlich wieder arbeiten gehen!
Die letzten Jahre wurden meine Ängste immer weniger und ich war so glücklich ein normales (aber immer noch eingeschränktes) Leben führen zu können. Die Ängste waren nie vollständig weg, aber alles was ich tun wollte habe ich geschafft (außer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren).
Letztes Jahr habe ich mich nach langer Zeit, wegen einer neuen LIebe von meinem Freund getrennt. Ich war der glücklichste Mensch auf der Welt und so verliebt wie schon lange nicht mehr. Alle Ängste waren verflogen, sogar der GEdanke mal fliegen zu können kam mir in den Sinn. An seiner Seite ist mir alles möglich dachte ich. Kurze Zeit später musste ich mein Pferd einschläfern, was für mich sehr hart war, aber mich am Anfang ziemlich kalt lies, was mich schon sehr verwundert hat. Erst 4 Monate später fingen meine Ängste wieder an, langsam aufzutreten.
Oft hatte ich natürlich in der Zeit meines Glücks an die Ängste gedacht weil ich mir nicht mehr vorstellen konnte wie es war als sie damals da waren bzw. was an ihnen so schlimm gewesen ist. Und schneller als mir lieb war fingen sie langsam wieder an. Anfangs meistens nur beim Autofahren, bis sie langsam angefangen haben sich wieder auszubreiten. Und ehe ich mich versah, ging die Attacken auch auf der Arbeit wieder los. Anfangs nur kurz, bis es schon auf der Fahrt zur Arbeit angefangen hat mit schwindel, flimmern vor den Augen, Hitzewallugnen und das Gefühl es dort nicht aus zu halten. Aber irgendwie habe ich es immer geschafft trotzdem hin zu gehen und den Tag irgendwie zu überstehen.
Eines Abends lag ich alleine im Bett (mein Freund war nicht zuhause) und plötzlich hatte ich das Gefühl das ich anfange komisch zu atmen. Kurze Zeit später hatte ich Angst ersticken zu können und bin fast verrückt geworden. Irgendwie ist es mir aber gelungen einzuschlafen und am nächsten Tag kam die nächste Attacke auf der Arbeit. Ich hatte wieder das GEfühl keine LUft zu bekommen und war kurz vor dem durchdrehen. Meine Arbeitskollegen sind auf mich eingegangen und haben versucht mich zu beruhigen aber ich war an einem Punkt, wo es mir egal war ob ich verloren haben wenn ich jetzt nach Hause gehe, ich hatte das Gefühl zu ersticken. Nach langem gut zu reden habe ich es aber wieder mal geschafft und war danach natürlich mächtig stolz die Angst wieder in den Griff bekommen zu haben. Doch leider nicht lange. Am Wochendende darauf bin ich durchgedreht. Ich hatte ständig das Gefühl der Enge im Hals und das Gefühl wurde so schlimm, dass ich mit meinem Freund in die Klinik fahren wollte, weil ich gedacht habe ich sterbe. Während ich mir früher immer eingeredet habe ich könnte umfallen oder mich übergeben hatte ich jetzt noch etwas gefunden, das noch viel bedrohlicher war und fing an mich daran auf zu hängen! Ich alarmierte antürlich alle um mich herum und mein Freund schaffte es immer wieder mich wieder runter zu bringen, aber meine Psychologin sagte zu mir, jetzt geht es nciht mehr ohne Medikamente ich müsste mir etwas verschreiben lassen. Also auf in die Notfallsprechstunde. Der Arzt dort nahm sich lange Zeit und untersuchte mich gründlich. Er versicherte mir, ich könne nicht ersticken, was mich ein bisschen beruhigte, aber nicht sehr, denn schließlich waren die Symptome für mich ja da, und verschrieb mir, wenn auch ungern, ein Beruhigungsmittel.
Ich habe das Wochenende irgendwie überstanden, aber vor der ARbeitswoche graute es mir ja noch viel mehr.
Meine Psychologin riet mir gleich zum Neurologe zu gehen, was ich auch tat, dieser jedoch untersuchte mich kaum sondern sagte mir das das alles nur Angst sei und ich jetzt mal Citalopram nehmen sollte. Das würde mir helfen. Außerdem meinte meine Psychologin ich sollte mich erst mal krank schreiben lassen, was ich natürlich nicht wollte, denn ich wusste, wenn ich jetzt Zuhause bleibe, würde ich nie mehr zur Arbeit gehen und die Angst würde sich wieder wie ein Lauffeuer ausbreiten!
Doch auch diesmal sträube ich mich gegen Medikamente auch wenn ich verzweifelt war wie noch nie. Mehrmals saß ich abends vor der Packung und war kurz davor die Dinger zu nehmen, ich wollte doch nur das es wieder aufhört!
Das ganze ist jetzt ungefähr 8 Wochen her und die Zeit war wirklich der HOrror, vor allem immer dieses Augenflimmern das mich ja so nervös macht.
Ich kann dir nur sagen, dass es mir heute schon wieder viel besser geht. Ich habe zwar immer noch Panikattacken, schwindel und ab und zu noch Augenflimmern, aber zumindest keine Angst mehr zu ersticken. Zumindest nicht ständig. Nur manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich anfange mich auf meine Atmng zu konzentriere, aber das ist nur noch selten und ich hole mich immer wieder mit dem Gadanken zurück, dass wenn ich ersticke, ich das nicht erst tue wenn ich daran denke! Vor allem waren die Symptome meistens weg wenn ich nicht alleine war, oder mich ablenkte. Was wiederrum eine bestätigung für mich war, dass es sich nur um eine Panikattacke handeln kann.
Ich könnte jetzt noch ewig weiter schreiben, aber ich will dir damit nur sagen, Du kannst es ganz alleine schaffen und brauchst keine Medikamente um da wieder raus zu kommen. Ich bin zwar selber noch nicht ganz draußen, aber zumindest auf dem Weg der Besserung und das ganz ohne medizinische Hilfe. Das einzige was ich dir ans Herz legen kann ist Baldrian! Hat mir am Anfang sehr geholfen! Oder Johanniskraut, aber damit darf man wohl nicht in die Sonne gehen!
Deine Symptome, wie Augenflimmern und Schwindel sind wahrscheinlich wie bei mir nur Angsterscheinugnen und haben keine wirkliche Ursache. Achte mal darauf wann sie kommen. Hast du vorher an die Angst gedacht? Ist es meistens bei einer bestimmten Tätigkeit? Auch das Autofahren war für mich noch vor 4 Wochen ein absoluter Albtraum! Heute kann ich wieder ins Auto steigen und einfach los fahren. Und ich genieße es so......
Auch du wirst das bald wieder können! Ich hasse meinen Rückfall zwar, sehe ihn aber auch als eine Herausforderung, auch wenn ich Angst habe, dass mein neu gewonnener Optimismus vielleicht bald schon wieder umschlägt, aber daran darf ich gar nicht denken!
Jetzt habe ich dich zwar tot geschrieben, aber das musste ich jetzt einfach mal los werden
25.04.2013 17:02 •
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