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Hallo zusammen,

da bin ich wieder - seit einer längeren Zeit.
Ich habe meine Panik so gut wie im Griff. Dank einem Medikament. Ich schaffe jedoch weite Wege nicht… Will aber endlich mal nach 5 Jahren wieder reisen. Ich möchte wieder ins Flugzeug einsteigen und einfach mal weg. Aber ich traue mich nicht. Es sind so blöde Ängste:

Was, wenn ich Herzrasen im Flugzeug bekomme? Was, wenn mir niemand helfen kann, wie damals als ich Puls von 190 hatte - zwei stundenlang und mir ein Betablocker sogar GESPRITZT wurde.

Was, wenn ich nicht direkt wieder nach Hause kann? Ich will ständig am Ende des Tages sogar so schnell wie möglich IMMER nach Hause und weiß nie warum… Aber irgendwas fühlt sich sehr unwohl in mir. Je mehr ich mich von meiner Wohnung entferne, desto schlimmer wird es… Ich weiß nicht, wieso!

Und natürlich der beste Gedanke:
Was, wenn ich sterbe?

Ach Leute, die Krankheit ist so einschränkend und es ärgert mich in meinen jungen Jahren mit so Etwas konfrontiert zu werden. Ich hatte zich Therapien und komme einfach nicht daraus.

Schöne Nacht noch…

28.06.2024 01:00 • 11.07.2024 #1


8 Antworten ↓


Geht mir auch so.Am Tag max 2 Stunden raus und dann bin ich froh wenn ich wieder daheim bin.
In ein Flugzeug bin ich schon über 20 Jahre nicht gestiegen und selbst wenn ich jetzt wieder alles machen kann im Gegensatz zu früher würde ich es nicht mehr tun.
Damals war über München ein schweres Gewitter und das Flugzeug ist abgesackt
Hab mir geschworen wenn ich das überlebe fliege ich nie wieder.
Auch in kleine Aufzüge steige ich nicht mehr.
Das was du durchmachst ist völlig normal und du bist nicht allein.Der Gedanke nicht fliehen zu können reicht schon völlig und man ist bedient.
Nach 10 Jahren ist das bei mir immer noch da.
Selbst Busfahren bereitet mir noch Probleme.
Das mit dem sterben ist auch so eine Sache wenn man allein lebt.
Auf meinem Konto sind nur ein paar hundert Euro damit ich nicht wie andere im schlimmsten Fall einige Monate bei 30 Grad im Sommer vor mich hingammle Man bekommt da ja die schönsten Horrorgeschichten serviert.
Schließlich muss die Suppe wer wegmachen.
Ich denke da praktisch was weg ist muss man nachher nicht mehr verbrennen
Ehrlich gesagt ziehe ich trotzdem die saubere Lösung vor,aber die Wahl hat man leider nicht immer.
Früher war der Gedanke daran zu sterben ganz schlimm,jetzt mit meinen Depressionen nehme ich das eher gelassen.
Wenn man niemanden zurücklässt kann man auch entspannter an die Geschichte gehen.

A


Reisen mit Agoraphobie

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@Verzweiflung1
Ich kann deine Verzweiflung gut verstehen und deine Sehnsüchte auch mal wieder weg zu wollen..... und man soll ja auch kämpfen und nicht aufgeben.
Aber - vielleicht solltest du - angesichts deiner großen Bedenken was alles schief laufen könnte - kleiner anfangen?
Warum direkt eine weite (Flug) Reise, die dir sehr viel abverlangt?

Versuche doch erstmal nur eine Reise, die dich nicht so weit von deinem Wohnort wegführt und ein überschaubarer Zeitraum.
Wenn du dann merkst dass es geht , dass nichts Schlimmes passiert, das es so sicher ist wie dein Zuhause, kannst du deinen Radius ja erweitern.

@Verzweiflung1
Und : Sterben ist natürlich egal wo sch. - aber wenn ich die Wahl hätte am Meer tot umzufallen oder in einer unaufgeräumten Wohnung....... Da wüßte ich was ich wählen würde

Ich war 1994 zuletzt in Urlaub, nicht wegen Angst, sondern weil ich anderswo überhaupt nicht schlafen kann. Die letzten Urlaube, die ich machte, endeten immer mit Nervenzusammenbrüchen und Heulattacken wegen Schlafmangel. Daraufhin habe ich beschlossen, mir das nicht mehr anzutun. Das einzige, was ich seit ein paar Jahren mache, ist, meine Verwandten einmsl im Jahr für 3-4 Tage zu besuchen und für die Zeit Schlaftabletten zu nehmen. Fliegen würde ich aber sowieso nicht, auch wenn ich verreisen könnte. Ich weiß, dass ich keine Panikattacken oder sonstwas während des Flugs bekommen würde, aber die winzige Wahrscheinlichkeit, abzustürzen würde mich davon abhalten. Das möchte ich nicht miterleben.
Ich habe mich mit dieser Situation arrangiert und hadere nicht damit. Stattdessen verbringe ich den Sommer bei uns im wunderschönen Freibad mit Naturbecken. Das ist schöner als jeder andere Urlaubsort und ich schlafe im eigenen Bett.

Ich bin einfach so nicht zufrieden mit mir und die Sehnsucht ist einfach zu groß. Ist denn eine reale Gefahr wirklich da, oder bilde ich mir das alles ein? Könnte ich wirklich aufgrund des Herzrasens im Flugzeug sterben? Könnte ich wirklich wegen Angst sterben? Könnte ich wirklich, nur weil ich von meinem zu Hause weit entfernt bin, sterben? Alles ist miteinander verbunden und ich kann es einfach nicht verstehen…

@Robinia
Aber zu wissen, dass es einem schlecht gehen wird und in die Situation hineingehen, statt sie zu vermeiden, wäre ja ,BEWUSSTES‘ Sterben.

Du denkst sehr kompliziert und beschwörst deine Ängste regelrecht herauf. Aber das weißt du ohnehin selbst
Und das mit dem Sterben: wenn es so sein soll, dann kannst du es eh nicht verhindern. Also quäl dich nicht mit dem Gedanken, sondern setz dich in den Flieger und genieße dein Leben!
Alles Gute!

@Alex1972
Und weißt du wieso?
Weil ich einen Tag so starke Panik Oder keine Ahnung, was das war, hatte, dass mir der Arzt Betablocker also Herztabletten spritzen musste, um runterzukommen. Der Puls ging nicht von alleine runter, stundenlang. Er meinte, das sei zu gefährlich und hat es mir letztendlich gespritzt. Und jetzt ist meine Angst: Wenn‘s im Flieger so sein sollte, wer soll mir da helfen? Da kann ich nicht eben ins Krankenhaus… Es ist die Angst, dass das noch einmal so passiert und ich zitiere: ,Wenn der Puls weiterhin so hoch bleibt, haben wir ein Problem, dann kannst du auch sterben‘. Seitdem traue ich mich nicht…

Und Tabletten nehme ich ja schon gegen das Herz, aber die helfen nicht in solchen Momenten. Da muss gespritzt werden… über die Ader.




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Dr. Christina Wiesemann
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