J
janosch
Ich schlage mich speziell mit dem Problem der Redeangst (auch bezeichnet als Sprechangst, Bühnenangst, Auftrittsangst oder Podiumsangst) herum. Als Personalleiter in einem mittelständischen Unternehmen ist es für mich unvermeidlich, z. B. im Rahmen von Betriebsversammlungen hin und wieder vor der Belegschaft zu sprechen oder in größeren Abteilungsleitersitzungen über ein Thema vorzutragen.
Vor diesen Situationen habe ich regelmäßig die Furcht, in der Redesituation zu versagen, also entweder Redeinhalte in der Redesituation einfach zu vergessen oder durch Schweißausbrüche, Atemnot, etc. ins Stocken zu kommen. In einzelnen Situationen ist es mir tatsächlich auch schon passiert, dass ich durch Herzrasen oder Luftwegbleiben so gehandicapt war, dass ich meinen Beitrag unplanmäßig schnell zu Ende bringen musste. Mein Umfeld scheint dieses Problem bislang zwar kaum registriert zu haben (zumindest bin ich bislang noch nie darauf angesprochen worden), aber für mich selbst bedeutet es eine erhebliche Einschränkungen meiner Lebensqualität im Berufsleben und meiner Leistungsfähigkeit.
Ich habe Redesituationen bislang zwar nicht auf Teufel komm raus gesucht, aber auch nicht vermieden, da ich weiß, dass sie einfach zu meinem Job gehören, im Beruf insgesamt immer wichtiger werden und weil ich davon überzeugt bin, dass die regelmäßige Übung der konkreten Problemsituation die beste Hilfe ist, um die Problemursachen zu bekämpfen (Prinzip: Konfrontationstherapie).
Die Übung alleine hat bislang allerdings nicht ausgereicht, um die oben beschriebenen Probleme zu lösen. Ich habe versucht, mich im Internet zu diesem Thema schlau zu machen (Stichwort: soziale Phobie ...) und habe einige probatorische Sitzungen bei einem Neurologen mitgemacht, der aber (obwohl ein ausgewiesener Angsttherapeut) nicht wirklich im Thema war und nur die Tiefenpsyhologieschiene verfolgt hat.
Ich möchte aber kein neuer oder besserer Mensch werden und meine Persönlichkeit nachhaltig verändern, sondern einfach nur vor und in diesen Redesituationen etwas ruhiger und gelassener sein. Dafür bin ich gerne bereit Zeit und Geduld zu investieren. Autogenes Training habe ich versucht, grundsätzlich auch mit einem gewissen Erfolg. Allerdings ist es einfach nicht praktikabel, sich 10 Minuten vor einem Redebeitrag in ein stilles Kämmerlein zurückzuziehen. Autogenes Training ist m. E. daher eher eine Hilfe, um grundsätzlich besser entspannen zu können.
Über andere Entspannungsmethoden, wie Progressive Muskelentspannung, Qi Gong oder Energetische Psychologie habe ich bislang nur gelesen. Danach scheinen mir diese Methoden ebenfalls grundsätzlich entspannungsfördernd zu sein, aber weniger situationsbezogen erfolgreich bzw. praktikabel anwendbar zu sein. Vielleicht gibt es hierzu Beiträge von anderen Betroffenen, die sich an diesen Methoden versucht haben und über die Erfolg berichten können.
Wie vermutlich viele Betroffene in ähnlicher Situation bin ich außerdem auf der Suche nach dem idealen Medikament. Es soll kurzfristig wirken, nicht abhängig machen und keine störenden Nebenwirkungen haben. Vor allem (durch das Medikament ausgelöste) Konzentrationsschwächen oder Gedächtnisstörungen kann man in einer Redesituation natürlich gar nicht gebrauchen. Insofern scheiden Antidepressiva und vermutlich auch Benzodiazepine grundsätzlich aus. Interessant scheinen Beta-Blocker zu sein, die (wie gewünscht) lediglich die vegetativen Begleiterscheinungen der Redeangst kurzfristig und damit situationsbezogen bekämpfen, aber nicht in die Psyche des Menschen eingreifen und dort (unerwünschte) Veränderungen auslösen. Nach allem, was ich gelesen habe, scheint dies das Mittel der Wahl zu sein, wenn es jemandem lediglich darum geht, in einer sehr begrenzten Anzahl von Einzelfällen situationsbezogen die Symptome der Redeangst zu lindern bzw. zu bekämpfen. Zur Anwendung dieser Beta-Blocker wäre ich für weitere Berichte Betroffener sehr dankbar. Welches konkrete Medikament bietet sich an? Wie sollte man es dosieren? Bewirkt der Beta-Blocker auch eine Reduzierung der Angst vor der Rede, oder ist er lediglich eine Hilfe in der Redesituation? Reduzieren sich dadurch auch andere vegetative Aussetzer, wie starkes Schwitzen oder das Luftwegbleiben, oder beeinflusst es nur die Herztätigkeit? Gibt es auch Betroffene, bei denen Beta-Blocker in vergleichbaren Situationen überhaupt keine Wirkung gezeigt haben?
Nun ist dieser Beitrag schon etwas lang geraten, aber das Thema ist eben zu komplex, um es in ein bis drei Sätzen abzuhandeln. Ich hoffe trotzdem, dass der Ein oder Andere durchgehalten hat und mir ein paar Hinweise aus seiner/ihrer Erfahrung bzw. einige Antworten auf meine Fragen liefern kann.
Vor diesen Situationen habe ich regelmäßig die Furcht, in der Redesituation zu versagen, also entweder Redeinhalte in der Redesituation einfach zu vergessen oder durch Schweißausbrüche, Atemnot, etc. ins Stocken zu kommen. In einzelnen Situationen ist es mir tatsächlich auch schon passiert, dass ich durch Herzrasen oder Luftwegbleiben so gehandicapt war, dass ich meinen Beitrag unplanmäßig schnell zu Ende bringen musste. Mein Umfeld scheint dieses Problem bislang zwar kaum registriert zu haben (zumindest bin ich bislang noch nie darauf angesprochen worden), aber für mich selbst bedeutet es eine erhebliche Einschränkungen meiner Lebensqualität im Berufsleben und meiner Leistungsfähigkeit.
Ich habe Redesituationen bislang zwar nicht auf Teufel komm raus gesucht, aber auch nicht vermieden, da ich weiß, dass sie einfach zu meinem Job gehören, im Beruf insgesamt immer wichtiger werden und weil ich davon überzeugt bin, dass die regelmäßige Übung der konkreten Problemsituation die beste Hilfe ist, um die Problemursachen zu bekämpfen (Prinzip: Konfrontationstherapie).
Die Übung alleine hat bislang allerdings nicht ausgereicht, um die oben beschriebenen Probleme zu lösen. Ich habe versucht, mich im Internet zu diesem Thema schlau zu machen (Stichwort: soziale Phobie ...) und habe einige probatorische Sitzungen bei einem Neurologen mitgemacht, der aber (obwohl ein ausgewiesener Angsttherapeut) nicht wirklich im Thema war und nur die Tiefenpsyhologieschiene verfolgt hat.
Ich möchte aber kein neuer oder besserer Mensch werden und meine Persönlichkeit nachhaltig verändern, sondern einfach nur vor und in diesen Redesituationen etwas ruhiger und gelassener sein. Dafür bin ich gerne bereit Zeit und Geduld zu investieren. Autogenes Training habe ich versucht, grundsätzlich auch mit einem gewissen Erfolg. Allerdings ist es einfach nicht praktikabel, sich 10 Minuten vor einem Redebeitrag in ein stilles Kämmerlein zurückzuziehen. Autogenes Training ist m. E. daher eher eine Hilfe, um grundsätzlich besser entspannen zu können.
Über andere Entspannungsmethoden, wie Progressive Muskelentspannung, Qi Gong oder Energetische Psychologie habe ich bislang nur gelesen. Danach scheinen mir diese Methoden ebenfalls grundsätzlich entspannungsfördernd zu sein, aber weniger situationsbezogen erfolgreich bzw. praktikabel anwendbar zu sein. Vielleicht gibt es hierzu Beiträge von anderen Betroffenen, die sich an diesen Methoden versucht haben und über die Erfolg berichten können.
Wie vermutlich viele Betroffene in ähnlicher Situation bin ich außerdem auf der Suche nach dem idealen Medikament. Es soll kurzfristig wirken, nicht abhängig machen und keine störenden Nebenwirkungen haben. Vor allem (durch das Medikament ausgelöste) Konzentrationsschwächen oder Gedächtnisstörungen kann man in einer Redesituation natürlich gar nicht gebrauchen. Insofern scheiden Antidepressiva und vermutlich auch Benzodiazepine grundsätzlich aus. Interessant scheinen Beta-Blocker zu sein, die (wie gewünscht) lediglich die vegetativen Begleiterscheinungen der Redeangst kurzfristig und damit situationsbezogen bekämpfen, aber nicht in die Psyche des Menschen eingreifen und dort (unerwünschte) Veränderungen auslösen. Nach allem, was ich gelesen habe, scheint dies das Mittel der Wahl zu sein, wenn es jemandem lediglich darum geht, in einer sehr begrenzten Anzahl von Einzelfällen situationsbezogen die Symptome der Redeangst zu lindern bzw. zu bekämpfen. Zur Anwendung dieser Beta-Blocker wäre ich für weitere Berichte Betroffener sehr dankbar. Welches konkrete Medikament bietet sich an? Wie sollte man es dosieren? Bewirkt der Beta-Blocker auch eine Reduzierung der Angst vor der Rede, oder ist er lediglich eine Hilfe in der Redesituation? Reduzieren sich dadurch auch andere vegetative Aussetzer, wie starkes Schwitzen oder das Luftwegbleiben, oder beeinflusst es nur die Herztätigkeit? Gibt es auch Betroffene, bei denen Beta-Blocker in vergleichbaren Situationen überhaupt keine Wirkung gezeigt haben?
Nun ist dieser Beitrag schon etwas lang geraten, aber das Thema ist eben zu komplex, um es in ein bis drei Sätzen abzuhandeln. Ich hoffe trotzdem, dass der Ein oder Andere durchgehalten hat und mir ein paar Hinweise aus seiner/ihrer Erfahrung bzw. einige Antworten auf meine Fragen liefern kann.
14.06.2005 10:57 • • 20.06.2005 #1
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