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Hallo
Ich bin gerade der Verzweiflung sehr nah. Ich bin plötzlich ganz allein.
Ich bin jetzt seit 12 Jahren alleinerziehend und leide seit meiner Kindheit unter einer Phobie und angst/panikattacken.
Ich habe mich die ganzen 12 Jahre sehr zusammengerissen und hab immer funktioniert. Sei es als Mama, als Tochter und als Schwester, sogar als Freundin! Ich bin immer für alle da. Als erst meine Mutter schwer krank war, war ich jeden Tag für sie und auch für meinen Vater da ( das auch gerne). Als dann mein Vater schwer krank war, war ich genauso jeden Tag da. Hab sogar immer nur 2 Std geschlafen nach der nachtschicht und hab mich dann um meine Mutter gekümmert. Mein Bruder war nur ein einziges Mal da.
Als mein Bruder dann schwer krank war, war ich jeden Tag da.
Als meine Schwägerin am Knie operiert wurde, hab ich sie zu ihren Arzttermine gefahren. Alles selbstverständlich für mich. Hab ich und würde ich immer wieder gerne machen.
Nun ist aber meine angststörung so massiv und präsent das ich schon komische Gedanken habe wie ach einschlafen und nicht mehr aufwachen.
Durch meine emetophobie die seit Samstag wieder sehr ausgeprägt ist, haben meine Eltern meinen 19 jährigen Sohn zu sich genommen weil ich ihm bei magen und darm nicht helfen kann. Mein Sohn ist dann nicht gerne alleine wenn es ihm so elendig geht. Ich muss dann auch echt die Flucht ergreifen.
Nun hab ich das mal bei meinen Eltern angesprochen das es mir sehr schlecht damit geht. Ja, ich schäme mich auch, aber ich bräuchte absolut mal eine Auszeit. Ich arbeite 180 Std im Monat, war seit Jahren nicht im Urlaub und auch sonst ist nur Arbeit, essen machen, Haushalt und für meinen Sohn immer da sein.
Ich hatte dann durchleuchten lassen das ich gerade Zeit für mich brauche und ob mein Sohn sonst noch etwas bleiben kann wegen der Panik in mir.
Aber da wurde nur gesagt, ach kind, die Panik hast du auch noch nächste woche kind will nach hause. Natürlich will er nach hause, aber was ist mit mir? Muss ich erst zusammen brechen oder sterben bis mal einer mich ernst nimmt?
Ich bin nur noch am heulen. Ich will auch nicht das mein Sohn sich abgeschoben fühlt, aber das würde er dann. Ich bin absolut in einer Zwickmühle. Wieviele Jahre muss ich noch kämpfen?

17.01.2024 17:30 • 17.01.2024 #1


7 Antworten ↓


Zitat von Leni2015:
immer funktioniert.

Problem, auch das Zusammenreißen, wenn man eigentlich schon merkt, dass es bald nicht mehr geht, wird dann zum Problem.


Zitat von Leni2015:
Ich bin immer für alle da.

Auch hier wieder: wer ist oder war für dich denn da?


Zitat von Leni2015:
Ja, ich schäme mich auch, aber ich bräuchte absolut mal eine Auszeit.

Das ist nicht nötig, dass du dich auch noch schämst, für was denn? Dass du für alle immer da warst/bist und du selbst auf der Strecke geblieben bist?

Zitat von Leni2015:
Muss ich erst zusammen brechen oder sterben bis mal einer mich ernst nimmt?


Es ist Zeit, dass du die Notbremse ziehst. Wenn du nicht mehr funktionierst, wird das auch keinem andern helfen. Du könntest sagen, dass es dir so geht wie es dir geht und dass du jetzt an der Reihe bist und an dich denken musst, sonst kannst du nicht mehr helfen. So ungefähr würde ich es für mich selbst formulieren wollen.

Aber ich kenne dich nicht, kann also nur von deinem Geschriebenen ausgehen. Ich würde mir auf jeden Fall Hilfe suchen in Form einer für dich geeigneten Therapieform, wie du besser und für dich gesünder mit all dem umgehen kannst.

A


Plötzlich alleine gelassen

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Ich bin dabei mir Hilfe zu suchen.
Ich arbeite gott sei dank an der Quelle und habe einem Doc schon drum gebeten sich mit mir zusammen zu setzen. Er arbeitet noch in einer psychosomatischen Klinik.
Da bin ich definitiv dran. Ich weiß das jetzt schnell was passieren muss. Nur geht's leider nicht von heute auf morgen leider.
Wäre nur schön gewesen Bis dahin Unterstützung zu bekommen. Stehe nun aber alleine damit da

Moin @Leni2015

Erstmal gute Besserung und Respekt für deien aufopfernde Art. Das hört sich auch ziemlich stressig an was du da durch machst.

Allerdings muss ich da auch sagen - ohne dir da irgendwelche Vorwürfe machen zu wollen -, dass du dich (so wie sich das liest) viel zu wenig um dich selber gekümmert hast und immer nur um das Wohl anderer kümmerst. Grundlegend ist das was gutes, aber sobald du dich selebr vergisst kommen halt Ängste, Sorgen und solche Situationen bei raus. Insofern ist deine lezte Frage auch beantwortet: Du musst soviele Jahre weiterkämpfen, wie du dein eigenes Wohl aufschiebst, dich mit Arbeit eindeckst und somit selber überforderst.
Es ist durchaus ok, wenn du dir Hilfe holst, se es für deine eigene gesundheit und Entlastung und auch für deie Gesundheit deiner Eltern (je nach dere Gesundheit gibts da viele pflegerische Anngebote wo du auf Wunsch durchaus mit einbezogen werden kannst)
Von daher kommen auch solche Kommentare wie mit der Panik, weil es andere Personen auch mitbekommen und eben merken, dass du dich selber vernachlässigst. Ich von meine rSeite kann dir da nur emofehlen Hilfsangebote u suchen (Therapien für dich, sei es zur Entspannung oder für deien Psyche) und ggf Pflege für deine Eltern, damit du selber auch entlastet wirst während deeine Eltern trotzdem die nötige Aufmerksamkeit bekommen. Vielleich solltest du auch über einen Urlaub nachdenken un dauf deiner Arbeit etwas zuürktreten (im Sinn von keine 45Stunden/Woche arbeiten wenn nur 40 gefordert sind)

Kurzum gesagt: Denk mehr an sich selber, das wird dir niemand wirklich übel nehmen und du wirst dann mit der Zeit auch ernster genommen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung und einen entspannteren Alltag

Vielen Dank für die lieben Worte!
Ja, ich denke zu wenig an mich. Klappte ja auch einigermaßen gut, bis halt am Samstag das mit meinem Sohn kam. Das hat mich derart zurückgeworfen das ich selbst erschrocken war.
Meinen Eltern geht's beiden gott sei dank wieder gut. Sind auf keine Pflege angewiesen. Daher dachte ich auch das sie mich wenigstens etwas verstehen. Aber dem ist nicht so. Ich will meinem Sohn auch nicht vermitteln wollen ihn nicht mehr hier zu haben, nur täte mir es gut doch mal erstmal mit mir selbst klar zu kommen. Er ist sehr sensibel und hängt auch sehr an mir.

Zitat von Leni2015:
Wäre nur schön gewesen Bis dahin Unterstützung zu bekommen. Stehe nun aber alleine damit da

Das klingt vielleicht komisch, aber du kannst die Unterstützung für dich selbst sein, indem du beginnst, nein zu sagen, dir Prioritäten zu setzen und vielleicht auch mal um Hilfe fragst. Wäre vielleicht eine Überbrückung bis zur psychosomatischen Klinik?

Ich kenn es leider selbst aus meiner Vergangenheit, war immer da für andere, aber selbst bin ich auf der Strecke geblieben und wurde krank. Deshalb kann ich dich da verstehen, wie du dich gerade fühlen musst.
Ich weiß nicht, warum man das macht, vielleicht, dass man gemocht werden will, dass man respektiert werden möchte oder weiß der Geier...ich kann es bis heute noch nicht einmal benennen...

Viel Kraft für dich und alles Gute!

Zitat von Leni2015:
Meinen Eltern geht's beiden gott sei dank wieder gut. Sind auf keine Pflege angewiesen. Daher dachte ich auch das sie mich wenigstens etwas verstehen.

Gut zu hören, allerdings kenne ich das Problem mit Verständnis auch in meiner Familie. Du warst, bist und bleibst halt deren Kind egal in welchem Alter. Da scheint der Drang dich irgendwo zu bemuttern doch noch da zu sein und sehen evtl noch das kleine Töchterchen im Alter von 5 (?) in dir. Das ist zwar eiunerseits schön un dnett aber wie du schon sagst, so wirklich ernstgenommen kann man sich dann nichtmehr - egal wie mn (du, ich und andere) sein Leben regelt.

@Leni2015
du bist ein guter Mensch. Dein Sohn ist 19 Jahre alt? Er kann wohl auch mal ein bisschen ohne dich auskommen.

Du musst dir unbedingt Zeit für dich nehmen, ich kenne das leider zu gut.

Manchmal könnte man einfach in den Flieger steigen und irgendwo die Seele baumeln lassen. Aber dann denkt man direkt wieder, man würde jemanden im Stich lassen. Diese Gedanken blocken einen regelrecht.

Ein Wochenende im Wellness Hotel, ohne Handy, das würde doch passen.

Ich wünsche dir alles Gute.




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Dr. Christina Wiesemann
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