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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und weiß nicht genau, wo ich mein Thema unterbringe.

Ich leide seit 8 Jahren an Panikattacken, die hauptsächlich dann auftreten, wenn ich ohne Bezugsperson etwas mache.
Beispielsweise fahre ich seit 8 Jahren nicht mehr alleine Auto. Wenn mein Partner mitfährt klappt das ohne Probleme.
Ich habe große Angst, wenn ich weiß, dass nicht in kürzester Zeit jemand bei mir sein kann.
In der Therapie, welche ich noch immer mache, habe ich schon vieles bearbeiten können. Manches klappt noch nicht so gut.
Seit Beginn meiner Panikattacken habe ich also wirklich viel erreicht. Nur leider hab ich´s nicht so sehr mit dem alleine sein.

Heute früh ist mein Partner (mit dem ich seit 11 Jahren glücklich bin) das erste Mal in der Beziehung für ein paar Tage auf Geschäftsreise gefahren (bis Freitag abend). Bis zur Verabschiedung heute habe ich mir nicht viele Gedanken gemacht (komischerweise), aber dann gings los. Ich habe heute in der Arbeit nichts voran gebracht, weil ich mich einfach nicht konzentrieren konnte und seit ich zuhause bin, fühle ich mich irgendwie furchtbar. Es ist, als würde mir die Luft weggedrückt werden. Ich habe keinen Hunger, konnte den ganzen Tag nichts essen und möchte die ganze Zeit am Liebsten heulen. Habe seit bestimmt 7 oder 8 Jahren keine Nacht ohne ihn geschlafen und ich habe Angst davor ins Bett zu gehen.
Ich möchte ihm am Liebsten andauernd schreiben, aber ich lösche die nachrichten vor dem Absenden wieder. Er soll nicht merken, wie ich leide, denn sonst mache ich ihm vielleicht auch noch die Tage mies.
Fühle mich einfach so leer ohne ihn und ich habe Angst, dass ich heute Nacht eine Panikattacke bekomme und er mich nicht beruhigen kann.

Was kann ich nur tun, damit es leichter für mich ist?

Ich weiß, dass es nur drei Tage sind, aber für mich ist das grad wie eine Ewigkeit.

20.08.2014 16:58 • 02.09.2014 #1


5 Antworten ↓


Hallo!

Ich kenne das Gefühl sehr gut. Tut mir leid für dich..bin aber froh das ich mit dem Problem nicht alleine bin.

Ich kenne das Gefühl alleine zu sein auch nicht. Ich leider seit 15 Jahren an Panikattacken und Angstzuständen.
Seit ich mit ihm zusammen bin, sind jetzt 4 Jahre hab ich auch keine Nacht ohne ihn verbracht.

In zwei Wochen fliegt er für 6 Wochen auf Geschäftsreise nach China..
Ich habe jetzt schon totale Panik wie es wird ohne ihn. Ich bekomme jetzt schon Angszustände und kann sehr schlecht schlafen.

Ich weiß auch nicht was ich machen soll wenn er weg ist

A


Partner auf Geschäftsreise - schreckliches Gefühl

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Hallo ihr 2 ! Ich habe auch grosse Probleme, nachts alleine zu sein! Ich leide seit einigen Jahren unter Panikattacken. Wie Susuka habe ich einige Angstsituationen wie Zug fahren etc. Gut im Griff. Seit einem Jahr hat mein Mann eine andere Arbeitsstelle und muss nun auch so 2 -3 Mal pro Monat in der Nacht arbeiten. Für mich ist das jedes Mal eine Katastrophe.
Mir hilft, wenn ich eine gute Freundin einweihe und sie bitte, anrufen zu dürfen, wenn es mir schlecht geht! Ich bin zwar schon 1000 Tode gestorben, aber schlussendlich habe ich es immer geschafft. Ich versuche jeweils, mir zu verinnerlichen, dass es nur eine Panikattacke ist. Dazu lese ich in einem Selbsthilferatgeber, oder gehe hier aufs Forum!
Ich kann euch leider nicht mehr dazu sagen, ausser, versucht euch immer wieder zuzusprechen, es ist nur eine Panikattacke, sie geht vorbei und es kann nichts geschehen. Sie ist unglaublich unangenehm, kaum auszuhalten ABER ES KANN NICHTS PASSIEREN.
Alles Gute für euch!

Lasst uns mal diese Angst zerlegen:

WOVOR habt ihr Angst? Dass eingebrochen wird? Ihr überfallen werdet? Das Haus abbrennt? Die Chancen sind denkbar gering!

Angst alleine zu schlafen haben 80% der Frauen, das hat gar nichts mit Panik zu tun. Ich bin seit 10 Jahren in einer engen Forengruppe, wir haben uns auch schon öfters getroffen, und erzählen uns praktisch alles. Bis auf 4 Frauen von 30 können alle nicht schlafen wenn der Partner weg ist, holen sich Kinder ins Bett usw.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich früher auch so fühlte. Dann meinte plötzlich eine der anderen Frauen zu mir: WOVOR hast du Angst? Und ich habe angefangen zu analysieren. Die Chancen, dass eingebrochen wird? Nein, eigentlich ist das ziemlich unrealistisch und wenns das wäre, dann besorge ich mir halt ein besseres Schloss! Was sonst? Feuern? Nein, hab ja einen Feueralarm. Dass die Kids was haben? Na, nicht wirklich, bin ja eine erwachsene Frau und Mutter und wenn ich mit mir ehrlich bin, hab ich die Kids eh vollkommen alleine im Griff. Und so ging ich Stück für Stück alles durch.
Das war die erste Nacht, die ich vollkommen zufrieden alleine geschlafen habe. Mein Mann ist immer wieder Mal auf Geschäftsreisen und ich genieße die zeit alleine fast. Ich freue mich dann wieder auf ihn! Wir telefonieren und skypen und es ist doch schön sich wieder mal um sowas zu bemühen.

Ich bin bei Gott nicht angstfrei... schließlich gibt es einen Grund, dass ich mich in einem Angstforum rumtreibe. Ich habe PAs, Depressionen (wenn nicht auf Meds)... und und und..
Aber ich schlafe völlig zufrieden und ruhig alleine, seit mir klar wurde, dass Abstand mal gut tut und ich dann wieder ein wenig mehr ich selbst sein kann und die Nacht keine bösen Gesichter schneidet...

Hallo Panic101!
Was du schreibst, ist ja alles klar! Ich bin auch keine Frau, welche immer an der Seite des Mannes sein muss. Im Gegenteil, ich bestätige deine Erfahrung , das getrennt sein und sich auch mal vermissen können ein Gewinn für die Beziehung ist. Es ist nur einfach so, dass sich die Unwirklichkeitsgefühle des Nachts durch die Dunkelheit und die Stille bei mir extrem verstärken. Und dann ist die Panik auch nicht mehr weit...Das kennst du ja leider...Im Gegensatz zum Tag steigert sich dann alles in eine unkontrollierbare Angst und die Angstspirale ist dann voll am laufen...Meistens nehme ich dann in dieser Situation ein Notfallmedikament.
Aber danke, dein Tip ist sicher richtig, nur sind die Einbrecher bei mir richtig fiese, innere Dämonen. Aber ich bin dran, sie zu analysieren...
Alles Gute für dich !

Susuka, wie waren eigentlich deine Nächte ohne deinen Mann?





Dr. Reinhard Pichler
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