Hi,
vorab: ich weiß dieses Forum sehr zu schätzen und möchte mal Danke sagen. Allein schon lesend ist es eine sehr tolle Hilfe auf dem Weg, „stabil und gesund“ zu werden.
Ich berichtete ja schon davon, dass ich bereits mit Hypnose sehr große Erfolge erzielen konnte – zumindest in der Hinsicht, dass ich den Schritt ins Leben zurück geschafft habe und wieder an Freizeit, Studium und dem „normalen“ Leben teilnehmen kann. Auch hatte ich danach in einem Nachtrag mitgeteilt, dass neue Situationen neue Anforderungen an mich stellen, nämlich: wie dosiere ich die neugewonnene Freiheit richtig?
Ich denke, dass ich die Mechanik der Panikattacken verstanden habe und weiß daher, dass die Hypnose die Panikattacken nicht geheilt, sondern nur umgeleitet hat. Deshalb spüre ich jetzt immer öfter eine Art Zyklus, in dem sich Beschwerdefreiheit und körperliche Abgeschlagenheit abwechseln.
Ich erkläre das mal an einem Beispiel…
Das Semester hat begonnen und ich bin jeden Tag zur Uni gegangen, habe alle Vorstellungen besucht. Es war anstregend, aber es ging. Und ich hatte nicht eine Panikattacke. Als ich dann am Wochenende zur Ruhe gekommen bin, habe ich mein Befinden aber erst richtig wahrnehmen können. Zum einen war ich stolz auf mich, zum anderen hab ich deutlich gespürt, dass die vorangegangene Woche zu anstregend war. Aus falscher Motivation heraus wollte ich mit dem Kopf durch die Wand und so tun, als wäre nie etwas gewesen. Resultat war eine ganze Woche lang Schlafstörungen, Tinnitus, Magen/Darm-Probleme, Schmerzen im Rippenbereich und häufig bis kurz vor die Panikattacke anflutende Angst. In dieser Zeit reflektierte ich mein Verhalten und hab beschlossen, nicht alle 6 Prüfungen, sondern nur die 3 einfachsten zu schreiben - bzw. mein Studienpensum auf die Hälfte zu reduzieren und mir sogar die Option offenzuhalten, noch gar keine Leistungsnachweise zu erbringen. Einfach um den Status Quo („Ich kann wieder zur Uni gehen“) zu festigen, ohne die Ergebnisse direkt wieder durch übertriebene Ziele umzuwerfen. Und was geschah? Ich war 2 Tage statt 5 an der Uni, mir ging es gut, ich konnte am Wochenende auch an Freizeitaktivitäten teilnehmen… alles hervorragend. Bis ich dann wieder ins Extreme ausgeschlagen bin. Diesmal nicht das Studium, sondern die Arbeit und Freizeit. Zum einen fühlte ich mich wieder so wohl, dass ich dachte, viel leisten zu können – also erledigte ich ein Projekt, welches noch großzügig Zeit hatte, in der Hälfte der veranschlagen Zeit. Ergebnis war natürlich körperlicher Stress, den ich jedoch recht gut wegstecken konnte. Als Gegenpol wollte ich dann auch ordentliche Freizeitaktivitäten setzen… mit dem Ergebnis, dass ich den einen Tag mit meiner Freundin knappe 10km (!) durch den Wald spazieren war und das letzte Wochenende mir eine sehr volle Messe in den Dortmunder Westfalenhallen nebst anschließendem Restaurantbesuch und Shoppingtour „angetan“ hab.
Versteht mich nicht falsch – das war alles schön, hat mir Spaß gemacht und war auch währenddessen weder anstrengend noch beängstigend. Die Motivation war also, (scheinbar) oberflächlich gesehen, gesund.
Aber was war nun wieder die Folge dieser Eskapade? Am darauffolgenden Montag fiel mir das Einkaufen sehr schwer, dachte ich könnte mich nicht mehr auf den Beinen halten, schlief schlecht und bekam wieder die ganze Symptomatik. Selbst die für mich sehr beängstigenden Rippenschmerzen sind wieder da (ich vermute da aber Haltungsprobleme von der Bildschirmarbeit). Studium war diese Woche auch bisher noch gar nicht drin. Also… wieder Zeit zur Selbstreflexion nehmen. Und dieses Forum besuchen.
Eine konkrete Frage habe ich eigentlich nicht… nur mitteilen möchte ich mich. Und auf Verständnis und „kenn ich, geht mir genauso“ zur Beruhigung warten.
Sorry, wenn der Beitrag so lang war… und es tut mir auch leid, dass ich irgendwie so offentlich doof bin, meine Grenzen nicht zu erkennen :-/
vorab: ich weiß dieses Forum sehr zu schätzen und möchte mal Danke sagen. Allein schon lesend ist es eine sehr tolle Hilfe auf dem Weg, „stabil und gesund“ zu werden.
Ich berichtete ja schon davon, dass ich bereits mit Hypnose sehr große Erfolge erzielen konnte – zumindest in der Hinsicht, dass ich den Schritt ins Leben zurück geschafft habe und wieder an Freizeit, Studium und dem „normalen“ Leben teilnehmen kann. Auch hatte ich danach in einem Nachtrag mitgeteilt, dass neue Situationen neue Anforderungen an mich stellen, nämlich: wie dosiere ich die neugewonnene Freiheit richtig?
Ich denke, dass ich die Mechanik der Panikattacken verstanden habe und weiß daher, dass die Hypnose die Panikattacken nicht geheilt, sondern nur umgeleitet hat. Deshalb spüre ich jetzt immer öfter eine Art Zyklus, in dem sich Beschwerdefreiheit und körperliche Abgeschlagenheit abwechseln.
Ich erkläre das mal an einem Beispiel…
Das Semester hat begonnen und ich bin jeden Tag zur Uni gegangen, habe alle Vorstellungen besucht. Es war anstregend, aber es ging. Und ich hatte nicht eine Panikattacke. Als ich dann am Wochenende zur Ruhe gekommen bin, habe ich mein Befinden aber erst richtig wahrnehmen können. Zum einen war ich stolz auf mich, zum anderen hab ich deutlich gespürt, dass die vorangegangene Woche zu anstregend war. Aus falscher Motivation heraus wollte ich mit dem Kopf durch die Wand und so tun, als wäre nie etwas gewesen. Resultat war eine ganze Woche lang Schlafstörungen, Tinnitus, Magen/Darm-Probleme, Schmerzen im Rippenbereich und häufig bis kurz vor die Panikattacke anflutende Angst. In dieser Zeit reflektierte ich mein Verhalten und hab beschlossen, nicht alle 6 Prüfungen, sondern nur die 3 einfachsten zu schreiben - bzw. mein Studienpensum auf die Hälfte zu reduzieren und mir sogar die Option offenzuhalten, noch gar keine Leistungsnachweise zu erbringen. Einfach um den Status Quo („Ich kann wieder zur Uni gehen“) zu festigen, ohne die Ergebnisse direkt wieder durch übertriebene Ziele umzuwerfen. Und was geschah? Ich war 2 Tage statt 5 an der Uni, mir ging es gut, ich konnte am Wochenende auch an Freizeitaktivitäten teilnehmen… alles hervorragend. Bis ich dann wieder ins Extreme ausgeschlagen bin. Diesmal nicht das Studium, sondern die Arbeit und Freizeit. Zum einen fühlte ich mich wieder so wohl, dass ich dachte, viel leisten zu können – also erledigte ich ein Projekt, welches noch großzügig Zeit hatte, in der Hälfte der veranschlagen Zeit. Ergebnis war natürlich körperlicher Stress, den ich jedoch recht gut wegstecken konnte. Als Gegenpol wollte ich dann auch ordentliche Freizeitaktivitäten setzen… mit dem Ergebnis, dass ich den einen Tag mit meiner Freundin knappe 10km (!) durch den Wald spazieren war und das letzte Wochenende mir eine sehr volle Messe in den Dortmunder Westfalenhallen nebst anschließendem Restaurantbesuch und Shoppingtour „angetan“ hab.
Versteht mich nicht falsch – das war alles schön, hat mir Spaß gemacht und war auch währenddessen weder anstrengend noch beängstigend. Die Motivation war also, (scheinbar) oberflächlich gesehen, gesund.
Aber was war nun wieder die Folge dieser Eskapade? Am darauffolgenden Montag fiel mir das Einkaufen sehr schwer, dachte ich könnte mich nicht mehr auf den Beinen halten, schlief schlecht und bekam wieder die ganze Symptomatik. Selbst die für mich sehr beängstigenden Rippenschmerzen sind wieder da (ich vermute da aber Haltungsprobleme von der Bildschirmarbeit). Studium war diese Woche auch bisher noch gar nicht drin. Also… wieder Zeit zur Selbstreflexion nehmen. Und dieses Forum besuchen.
Eine konkrete Frage habe ich eigentlich nicht… nur mitteilen möchte ich mich. Und auf Verständnis und „kenn ich, geht mir genauso“ zur Beruhigung warten.
Sorry, wenn der Beitrag so lang war… und es tut mir auch leid, dass ich irgendwie so offentlich doof bin, meine Grenzen nicht zu erkennen :-/
21.10.2009 17:25 • • 22.10.2009 #1
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