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Hallo ihr,
Ich bin neu, aus einem aktuellen Grund. Ich bin weiblich (22) und leide seit meinem 17.Lebensjahr an einer Angststörung, nehme auch Tabletten. Ich wohne noch zu Hause, wo ich von Attacken meist verschont werde. Das schränkt mich nur extrem ein. Reisen, feiern, Alk., das gibt es nicht. Seit 4 Jahren habe ich nur in meinem eigenen Bett geschlafen, außer wenn ich mit meinen Eltern im Urlaub bin. Nun hab ich mich überwunden und bin mit meiner besten Freundin in Italien. Tag der Abreise: 2 mal aufgewacht wegen Panikattacken, heulkrämpfe, kreislaufzusammenbruch. Es hat mich so viel Kraft gekostet hier her zu fahren. Und jetzt? 2. Tag hier und meine Panik fährt nicht runter. Ich hab alles versucht, doch nichts klappt. Durchgehendes Herzrasen, Übelkeit, keinen Kreislauf, Angst, Panik. Ich bin noch offiziell 3 Tage hier und bezweifle, dass ich es durchhalten kann, wenn es nicht besser wird. Doch dann hätte die Angst gewonnen. Was sind eure Erfahrungen? LG

23.08.2022 12:09 • 23.08.2022 #1


11 Antworten ↓


Hallo Lisa,

Ich kann deine Angst sehr gut nachempfinden. Kannst du einmal beschreiben wovor du dich am meisten fürchtest?

Mein Gedanke beim verreusen war immer oh Gott was wenn es dort kein Krankenhaus gibt oder die Ärzte mich nicht verstehen.

Alles unbegründete Ängste. Vielleicht kann mir dir mit klein Denkanstöße die Angst etwas nehmen.

Wenn du in der angstspirale gefangen bist lässt der Verstand einen nicht rational denken. Es kommen nur Katastrophen vor, die es höchstwahrscheinlich so nicht geben wird.

Liebe grüße

Und ich hoffe du kannst die Tage doch noch genießen

A


Panikattacken zerstören Leben

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Zitat von Lisa0207:
Ich wohne noch zu Hause, wo ich von Attacken meist verschont werde.

Das ist Pech. Als ich damals vor 35 Jahren PAs hatte, hatte ich sie auch zuhause genauso oft und stark wie außer Haus. Auf die Weise konnte ich erleben, dass nie etwas Schlimmes passiert, dass ich nicht in Ohnmacht falle oder sterbe. Deswegen habe ich nach 2 Wochen beschlossen, alles zu machen wie immer und die Attacken über mich ergehen zu lassen, egal wo und wann. Nach ein paar Monaten wurden sie schwächer und hörten nach einem halben Jahr ganz auf.

Zitat von Lisa0207:
Durchgehendes Herzrasen, Übelkeit, keinen Kreislauf, Angst, Panik.

Wenn du ständig diese Gefühle hast, dann ist es ja keine Panikattacke mehr, denn die geht ja auch wieder vorrüber.
Ich hatte sowas auch schon vor längerer Zeit.
Schön, dass du dich getraut hast mitzufahren, schade dass es dir dabei nicht gut geht.
Vielleicht stimmt die Dosierung deines Medikamentes noch nicht, oder es ist nicht das für dich passende Medikament.
Versuche, die Tage noch ein wenig zu genießen.

@Schlaflose da hast du wirklich Glück gehabt. Ich bekomme die Attacken überall und trotzdem sind sie in 10 Jahren nie wieder ganz verschwunden.

Im Urlaub war ich das letzte Mal vor über 20 Jahren. Habe aber auch keinen Drang zu verreisen.
Habe auch seit über 10 Jahren nicht mehr auswärts übernachtet. Aber ich vermisse nichts.

Zitat von Cathy79:
Im Urlaub war ich das letzte Mal vor über 20 Jahren. Habe aber auch keinen Drang zu verreisen.
Habe auch seit über 10 Jahren nicht mehr auswärts übernachtet. Aber ich vermisse nichts.

Ich war das letzte Mal 1994 in Urlaub, nicht wegen PAs, sondern wegen den Schlafstörungen. Ich glaube, bei mir hat sich das von den PAs in die Schlafstörungen verlagert. Mein Gehirn hat gemerkt, dass ich mich von den PAs nicht beeindrucken lassen und trotzdem alles machen kann und hat sich dann etwas überlegt, wogegen ich mit meinem eigenen Willen nichts ausrichten kann

Zitat von JNFE:
Hallo Lisa, Ich kann deine Angst sehr gut nachempfinden. Kannst du einmal beschreiben wovor du dich am meisten fürchtest? Mein Gedanke beim ...


Ich kann dir leider nicht sagen wovor ich genau Angst habe. Meist hat es mit Übelkeit zu tun. Meine medikamente nehme ich schon lange und sie haben eigentlich immer gepasst. Aber einen Auslöser gibt es nicht. Einen falschen Gedanken und sofort geht es los. Den drang aus der Situation zu flüchten und mich zu verkriechen und allem aus dem Weg zu gehen.

Zitat von Lisa0207:
Ich kann dir leider nicht sagen wovor ich genau Angst habe.

Ich konnte das seinerzeit auch nicht benennen. Das ist es ja auch was einen mürbe macht.
In einer Psychotherapie könnte man das aber mit entsprechender Hilfe herausfinden.

Zitat von JNFE:

Mein Gedanke beim verreusen war immer oh Gott was wenn es dort kein Krankenhaus gibt oder die Ärzte mich nicht verstehen.

Lisa hat die Probleme ja auch zuhause, nicht nur auf Reisen.
Ich war im Urlaub (Türkei) auch schon beim Arzt und habe sogar Tavor bekommen, als vorrübergehende Lösung meines Problems.

@Lisa0207
Das mit den Gedanken habe ich auch. Ich fühle. Mich als würde ich jeden Tag auf der Schwelle stehen und einen falschen Gedanken und es geht los.

I'm Prinzip ist es ja das man seinen eigenen irrationalen Gedanken glauben schenkt.

Du schreibst ja du nimmst medikamente hast du auch schon mal eine Therapie gemacht?

Zitat von JNFE:
@Lisa0207 Das mit den Gedanken habe ich auch. Ich fühle. Mich als würde ich jeden Tag auf der Schwelle stehen und einen falschen Gedanken und es ...



Ich mache seit 4 Jahren Verhaltenstherapie. Am Anfang konnte ich nicht mal außer Haus ohne eine Panik Attacke zu bekommen. Mittlerweile bekomme ich auch Tagesausflüge hin aber bei Situationen wie in den Urlaub fahren (ohne eltern) da heißt es immer du musst dich trauen, Expositionen hin und her. Ich hab als erstes stertralin, dann escitalopram und dann wieder sertralin genommen. Es startet mit einer panikattacke, sie ist nie ganz weg und dann kommt die nächste. Ich habe Angst wenn ich den Urlaub abbreche, dass meine Panik gewonnen hat und nun wieder vollkommene Kontrolle bekommt über mich.

Hallo.
Dass tut mit leid, ich weiß was du durchmachst. Ich versuche mich auch immer wieder in der Konfrontation.
Ich fahre auch bald in den Urlaub. Ich habe seit Tagen Panikattacken Herzrasen Atemnot. Dabei war ich stabil...bei mir ist es die Angst das gewohnte zu verlassen und Angst vor Veränderungen und Angst im Urlaub zu erkranken. Habe auch Agoraphobie noch.
Kannst du mit deiner Freundin darüber reden? Sich mitzuteilen hilft manchmal sehr.

Versuchst du die Angst anzunehmen oder zu unterdrücken? Man soll ja annehmen..ist aber in akuten Situationen schwierig.
Versuch auch mal dich selber zu umarmen.. ich drück dich ganz fest..
VLG

A


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Dr. Christina Wiesemann
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