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Hii Leute,
Ich bin neu hier und wollte euch von meiner Angst erzählen.
Seit 9 Jahren habe ich nach einem Erreigniss(Falls es jemanden interessiert erzähle ich dazu mehr) Panikattacken vor Blicken von Menschen.Anfangs wusste ich nicht was es ist und dachte mir das geht schon wieder weg. Ich erzählte erst mal Niemandem von meinem Problem und versteckte mich zu Hause.Irgendwann merkte ich das es nicht von alleine wieder aufhörte und versuchte wieder normal am Leben teilzunehmen auch wenn es fast unerträglich war, jeden Tag hatte ich meine Panikattacken wenn ich mit Menschen in Kontakt kam meine Hände zittern, mein Nacken verkrampft sich, mein ganzer Körper steht unter Strom. Trotzdem erzählte ich niemandem davon und machte einfach weiter, ging zur Arbeit und traf mich ab und zu mit Freunden. Heute weiß ich das es ein Fehler war mit niemandem zu reden,dadurch wurde alles immer schlimmer.Ich merkte schnell das ich wenn ich Alk. trinke keine Panikattacken bekomme, also trank ich jedes mal Alk. wenn ich was mit Freunden unternahm(das ist bis heute so). Ich brauchte über 1 Jahr bis ich mich jemandem anvertraut habe. Ging zum Neurologen bekam Medikamente(hab verschiedene ausprobiert)und machte einfach weiter.Wirklich geholfen hat mir keins der Medikamente es wurde eine kurze Zeit besser aber nicht für lange.Das einzige was wirklich funktionierte war der Alk..
Freunde und Familie denen ich mich anvertraute rieten mir zu einer Therapie. Diese lehnte ich immer wieder ab ich konnte mir nicht vorstellen das darüber reden mir helfen soll.Also machte ich einfach weiter wie bisher, ich hatte mich damit abgefunden das die Panik bleiben würde. mal ging es mir etwas besser mal wieder schlechter, so vergingen 9 Jahre. Heute weiß ich das ich einen riesen Fehler gemacht habe nicht drüber zu sprechen. Ich bin seit kurzem in Behandlung bei einer Therapeutin und habe mich in einer tagesklinik angemeldet.
Ich bin jetzt bereit was zu verändern.

Gibt's noch andere denen es ähnlich ging oder geht ? Würde mich über Antworten und/oder eure Geschichte freuen.

26.12.2022 18:09 • 30.12.2022 x 1 #1


15 Antworten ↓


Lieber @KevinAC90, Willkommen im Forum. Ich hoffe, dass du findest, was du suchst. Ich hatte Angst vor Männergruppen - auch nach einem Ereigniss und ich habe mich sehr unbehaglich gefühlt, wenn Männergruppen mich gemustert haben.
Ist es bei dir vergleichbar?
Welches Erlebnis hattest du?

Ich habe Therapie gemacht. Allerdings eher mit dem Ziel mein Verhalten und meine Einstellungen zu ändern statt nur darüber zu reden. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.

A


Panikattacken vor Blicken anderer Menschen

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Leider bin ich nicht „vollkommen gesund“. Da ich allerdings schon vor dem Erlebnis phasenweise Probleme hatte, war das auch nicht zu erwarten.

Hii, ja bei mir ist es ähnlich halt nicht nur bei Männergruppen sondern bei jedem egal welche person es ist. Zum erlebniss was bei mir Auslöser war hab ich unter meinem Beitrag schon was geschrieben, weiß grad nicht ob du das lesen kannst.
Wie war das bei dir hast du darüber besprochen und hat dir das reden geholfen ?

Hallo, ich kann das leider nicht sehen. Mir haben vor allem bestimmte Übungen geholfen, wie man mit solch einem Erlebnis umgeht. Zum Beispiel Tresorübung, sicherer Platz Übung.

Atemübungen für stressreiche Situationen.

Ihr hat geholfen, über meine Grundannahmen über die Welt reden und lernen, wie ich Verhalten ablegen kann, das meine Ängste schlimmer macht.

@Frittensauce ich Hans grade auch gemerkt war ne privat nachricht .
Zu meinem Auslöser:
Im Alter von 21-23 habe ich oft Dro. konsumiert. Und eines Nachts auf einem Festival gings mir plötzlich garnicht mehr gut ich hatte Herzrasen, Schweißausbrüche
Und hatte meine Gesichtsmuskeln nicht mehr unter Kontrolle.
Ich verließ die Party und fuhr alleine mit dem Zug nach Hause.Im Zug beobachteten mich die Leute weil es auch nicht zu übersehen war das ich was genommen hatte. Die Situation war mir so unangenehm das sich daraus eine panikattacke entwickelt hat.
Ich hätte den Zug am liebsten sofort verlassen aber das hätte mein Problem nicht gelöst irgendwie musste ich ja nach hause. Also blieb ich einfach sitzen.

Wie lebst du denn heute damit du sagtest ja du bist nicht vollkommen gesund? Hast du heute auch noch Panikattacken?

Klingt sehr nach einer Sozialphobie...Therapie ist da schon mal ein guter Ansatz

Zitat von KevinAC90:
@Frittensauce ich Hans grade auch gemerkt war ne privat nachricht . Zu meinem Auslöser: Im Alter von 21-23 habe ich oft Dro. konsumiert. Und eines Nachts auf einem Festival gings mir plötzlich garnicht mehr gut ich hatte Herzrasen, Schweißausbrüche Und hatte meine Gesichtsmuskeln nicht mehr ...


Das war bestimmt schlimm für dich.

Ich hatte vor dem Erlebnis auch schon Zeiten mit Schlafstörungen. Ich habe wieder Schlafstörungen. Das nervt mich sehr, aber ich darf nie vergessen, dass es mir schon viel besser geht. Nein, keine Panikattacken mehr.

@Frittensauce das freut mich das du die Panikattacken überwunden hast. Das ist richtig das du positiv denkst und sagst dir geht es jetzt besser auch wenn noch nicht alles super ist. Positive Gedanken sind glaube ich der Schlüssel um da wieder raus zu kommen.

Zitat von KevinAC90:
@Frittensauce das freut mich das du die Panikattacken überwunden hast. Das ist richtig das du positiv denkst und sagst dir geht es jetzt besser auch wenn noch nicht alles super ist. Positive Gedanken sind glaube ich der Schlüssel um da wieder raus zu kommen.

Das glaube auch ich. Alles Gute!

@Frittensauce danke, wünsche ich dir auch

Hey @KevinAC90
Zitat von KevinAC90:
Die Situation war mir so unangenehm das sich daraus eine panikattacke entwickelt hat.

Jop .. und diese hat sich anscheinend so richtig 'sauber' ins Neuronennetzwerk deines Gehirns eingebrannt.

Also das, was du da beschreibst, würde ich jetzt - so wie ich's hier herauslese - wohl auch am ehesten und aus der Hüfte geschossen als 'schambedingte Bewertungsangst', also eine Form der Sozialangst einstufen. Willkommen im Club!

Wenn du's jetzt mal so rückwirkend betrachtest .. hattest du vor diesem Ereignis schon auf die ein oder andere Weise damit zu tun?.. auch, wenn du's vielleicht (noch) nicht bewusst als etwas in dieser Art wahrgenommen hast?

Zitat von KevinAC90:
Positive Gedanken sind glaube ich der Schlüssel um da wieder raus zu kommen.

joa .. wird aber nicht reichen. Insbesondere, da diese Sache bereits seit einer ganzen Weile vor sich hin brüten konnte.

Was machst'e denn so bei der Therapie? Verhaltenstherapie?.. Konfrontationsübungen?.. oder berteibst du da eher 'Grundlagenforschung'?.. also, bspw. die Mechanismen deiner Angst verstehen lernen, um ihnen - wie auch immer gartet - entgegen wirken zu können?

Und du hast natürlich recht: gleich nach dieser ersten PA hätte das eventuell sogar noch ganz gut glatt gebügelt werden können, aber es liegt ja dummerweise in der Natur der Sache, dass wir mit solchen Geschichten nun nicht unbedingt 'hausieren' gehen, insbesondere, wenn wir derart davon 'überrumpelt' wurden. Hätte ja - und sei es vielleicht auch 'nur' in unserer Vorstellung - mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch Folgen hinsichtlich der Art und Weise, wie unsere Mitmenschen uns womöglich in der Folge sehen könnten .. was dieser Art der Angst ja wiederum ordentlich 'Futter' liefert.

Wird nach dieser Zeit sicherlich kein 'Spaziergang', da wieder 'raus zu kommen ..

Hi @Liucid
Ja vor meiner 1. Panikattacke war ich auch schon jemand der such viele Gedanken darüber gemacht hat was andere von einem denken, aber nie so das ich davor Panik gehabt habe.
Heute ist mir auch bewusst das ich das Problem viel zu lange für mich behalten habe. Ich bin jetzt seit 2 Monaten in Behandlung bei einer Therapeutin, viel is noch nicht passiert außer das wir geredet haben wo es herkommt usw. Und sie hat meine Panik kennen gelernt. Zusätzlich stehe ich auf der Warteliste in einer Tagesklinik. Bis es soweit ist versuche ich mittlerweile selber Situationen die ich bisher vermieden habe zu bewältigen.
Das wird kein Spaziergang aber weiter nichts tun davon wird es auch nicht besser.

Wie ist das bei dir hast du sowas alles schon hinter dir ? Hat es dir geholfen ?

@KevinAC90
Wieder mehr Selbstvertrauen aufbauen und Selbstfürsorge betreiben.
Ich war drei Jahre in einer Therapie in meiner letzten. Also ich wollte damit sagen, gib dir die Zeit, die es braucht, somit kannst du längerfristig wieder ein einigermaßen friedvolles Leben führen, wenn du es zulässt und an dir arbeitest.
Reden ist schon mal gut, aber es müssen eben auch Taten folgen, sonst könnte es sein, dass es nicht besser wird und du dich fragst, warum wird es nicht besser?
Was könntest du selbst tun = Achtsamkeit als Beispiel, du bist nicht deine Gedanken, den Fokus auf dein Tun legen, deine Angst/Sorgen/Panik akzeptieren, wie sie sind, denn sie sind ja sowieso schon da. mit Akzeptanz kann man einiges erreichen. Akzeptanz heißt nicht, dass man still steht, im Gegenteil. Akzeptieren kann eine erste Erleichterung bringen und dann kannst du daran arbeiten.
Die meisten Menschen leben nicht bewusst und verlieren sich im Denken = Sorgen, aber verlieren die Realität, den Augenblick aus den Augen. Ja, auch ich habe Jahrzehnte verschwendet, aber irgendwann kam die Wandlung. Mit Geduld, keine Bestrafung, wenn es mal wieder schlechter geht, eher Selbstfürsorge und die Frage, was ist jetzt in diesem Moment gerade mein Problem? Gedanken, nichts weiter.
Viel Erfolg auf deinem eigenen Weg.

@-IchBins- danke für deine Worte, genau das muss ich lernen, zu akzeptieren was ich für ein Problem habe.

Hi @KevinAC90
Zitat von KevinAC90:
Ja vor meiner 1. Panikattacke war ich auch schon jemand der such viele Gedanken darüber gemacht hat was andere von einem denken, aber nie so das ich davor Panik gehabt habe.

Na, das legt irgendwie schon die Vermutung nahe, dass die Situation 'damals' womöglich 'nur' der letzte Tropfen war, der das Fass letztendlich zum Überlaufen gebracht hat.
Wir sind für gewöhnlich schon relativ 'leidensfähig', können auch unangenehme Dinge 'nötigenfalls' über längere oder lange Zeiträume hinweg aushalten und schenken ihnen möglichst wenig Beachtung, so lange sich mehr oder weniger 'gut' damit leben lässt. So ein (metaphorischer) 'Tritt-in-den-Hintern' liefert dann mitunter schon die nötige 'Motivation', etwas an einem Zustand zu verändern, der eeeigentlich schon viel zu lange anhält. Ist nicht wirklich erfreulich, bietet aber in der Konsequenz die Chance auf eine höhere Lebensqualität.

Also, wie das gerade bei dir so 'anläuft', klingt für mich doch schonmal ganz gut.
Macht auf mich auch den Eindruck, dass du mit deiner Therapeutin bisher so weit ganz gut klar zu kommen scheinst, sie muss sich ja auch erstmal ein Bild von dir und deiner Lage machen und hat anscheinend auch schon mitbekommen, wie sich die Panik bei dir so in einer extremeren Situation zeigt. Ist doch nicht schlecht.

Auch die Sache mit der Tagesklinik finde ich ganz gut.
Lief bei mir ganz zu Anfang auch ganz ähnlich: war zunächst bei einem niedergelassenen Psychiater, der mich dann in die Tagesklinik überwiesen hat. Dort haben - insbesondere, wenn man gerade erst mit Sachen wie Therapie beginnt - nicht nur die Ärzte und Therapeuten eher Gelegenheit, eine möglichst 'passende' Diagnose zu stellen, sondern auch wir selbst können schonmal so einiges über uns selbst lernen, uns von einigen bisherigen und möglicherweisen falschen Vorstellungen frei machen und einen groben Eindruck davon bekommen, in welche Richtung wir uns in der Folge möglicherweise bewegen mögen. Fand und finde ich auch rückblickend einen ganz guten Ansatz.

Ich nehme an, dass es zuindest in einer Hinsicht - insbesondere auch in Bezug auf die Frage, 'was andere wohl von uns denken' - darauf hinaus laufen wird, dass wir erkennen, dass wir nun mal sind, wie wir sind, dass dies im Prinzip so auch in Ordung ist und die Welt nicht gleich unter geht, wenn es möglicherweise Personen gibt, denen es nicht unbedingt gefällt, wie wir sind. Das Ganze fällt eigentlich so mit in den Bereich 'mehr (sich seiner) Selbst-bewusst-sein' zu entwickeln und darauf aufbauend auch mehr Selbstsicherheit und -vertauen zu erlangen, damit es uns nicht mehr so 'hart trifft', wenn andere Menschen vielleicht aus dem ein oder anderen Grund vielleicht einen 'weniger positiven' Eindruck von uns haben. Geht dabei weniger um eine l.m.a.A.-Einstellung, sondern viel mehr darum, ein gesundes Maß zwischen den eigenen Bedürfnissen (und dem Akzeptieren und Zulassen ebendieser) und den vermeintlichen Erwartungen, die unsere Mitmenschen womöglich an uns stellen zu finden. (Eeeigentlich sogar auch 'ne ganz interessante Geschichte .. wenn man sich für sowas interessiert.)

Naja .. wird schon werden, denke ich, weil ich hier beim Lesen deiner Beiträge schon auch den Eindruck habe, dass du dafür 'reif', also bereit zu sein scheinst, dich - zumindest soweit - darauf einzulassen. Ist auf jeden Fall schonmal 'ne gute Startvoraussetzung. Alles Weitere ist dann eben sehr individuell und hängt in hohem Maße davon ab, zu welchen Erkenntnissen du für dich auf diesem Weg gelangst und was du letzten Endes damit anfängst .. aber damit stehst du dann ja nicht allein da, sondern hast eben auch therapeutische Begleitung.

Keine Bange, wird schon schief gehen!

A


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Dr. Christina Wiesemann
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