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Hallo zusammen,

ich habe ein kurioses Problem. Ich hatte in den letzte Wochen sehr starke Panikattacken, die so stark wurden, dass ich zum erstem Mal in meinem Leben Tavor genommen haben.

Ich rauche zur Ablenkung.. jedenfalls hab ich das bisher gemacht. Inzwischen verspüre ich nach dem Rauchen immer leichte Luftnot... die Art von Luftnot, die ich bei meinen Panikattacken habe. Also gut... ich habe dann letzte Woche Montag aufgehört zu rauchen. Tagsüber keine Panikattacken mehr, dafür aber volle Granate in der Nacht. Aber so richtig übel... ich bin 5 - 10 mal mit starken Erstickungsanfällen aufgewacht. Ich habe erst nach drei Tagen den Zusammenhang zum Rauchen hergestellt. Tatsächlich hatte ich dasselbe Phänomen letztes Jahr nach einem Konzert. Ich hatte an diesem Tag aufgehört zu rauchen, habe die Panikattacken, die dann in der Nacht auftraten, aber aufs Konzert geschoben.
Ich habe dann nach drei Tagen vor dem Schlafengehen wieder geraucht und konnte durchschlafen... es ist absolut verrückt. Und wenn ich mir das nur einbilde, ist das ein richtig kranker Mechanismus in mir

Ich weiß echt nicht, ob mir die Panikattacken nachts oder tagsüber lieber sind

05.02.2018 21:59 • 06.02.2018 #1


16 Antworten ↓


Ich denke, daß dahinter nicht nur die Zig. stehen, sich das aber tatsächlich an den Zig. festmachen läßt. Du bist ja erst seit letzter Woche rauchfrei und ich denke, daß das jetzt immer noch die Entwöhnung sein könnte, die du durch machst.
Nächtliches Aufwachen und Erstickungsangst verbinde ich mit Schlafparalyse. Wenn du schläfst und wach wirst, dann kannst du nicht gleich willkürlich Luft holen, das geht erst nach einigen Sekunden, wenn der Körper erst wieder in den Wachmodus gekommen ist. Da du aber mit aller Macht versuchst gleich voll zu atmen und das nicht geht, hast du ein Erstickungsgefühl.

Tavor ist da leider keine gute Lösung. Es gibt wesentlich nebenwirkungsärmere und nicht abhängig machende Schlafmittel und du solltest das mit einem Arzt besprechen. Laß die Finger vom Tavor.

Hast du Agoraphobie? Oder welche Angstform steckt bei dir dahinter?

A


Panikattacken und rauchen Zusammenhang, Einbildung?

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Ui, das ist mal eine interessante Erklärung für die Erstickungsanfälle. Danke
Seit Jahren kämpfe ich damit, und bislang war ich nur soweit, zu erkennen, dass es Panikattacken sind. Dass man aber nach dem Aufwachen tatsächlich nicht direkt atmen kann, ist ein sehr interessanter Punkt. Vielleicht rettet mich das demnächst vor der extremen Panik
Ich hatte das Phänomen einmal bei einer Mass.. Da bin ich genauso aufgeschreckt wie bei meinen nächtlichen Attacken. Die Masseurin meinte aber, ich hätte zuvor total ruhig geatmet. Sie hätte eher das Gefühl, dass irgendein Mechanismus mich vor dem Einschlafen schützt.

Tavor verursacht bei mir keine Nebenwirkungen. Ehrlich gesagt wirkt das Zeug auch nur gaaaaanz leicht bei mir. Mein Arzt sagt, wenn ich das damit in den Griff bekomme, soll ich das ruhig nehmen. Mein Arzt kennt mich seit 15 Jahren und weiß, dass ich nicht zur Abhängigkeit neige, bzw. niemals Unsinn mit Tabletten machen würde. Aktuell nehme ich vielleicht alle vier Tage mal 0,5 mg Tavor. Und ich nehme es auch nicht zum Schlafen.
Das Schöne an Tavor ist, dass es mich in Momenten, in denen ich normalerweise total panisch werden würde, sehr ruhig sein lässt. Und ich lerne daran... mir fällt das jedes mal auf, wenn es mir gut geht, obwohl es mir schlecht gehen müsste. Ich bin dann beim nächsten mal ohne Tablette in derselben Situation deutlich ruhiger.

Meine Angstform ist nicht greifbar. Ich habe Panikattacken zu Hause, im Auto, beim Spazieren gehen, bei Ärzten, beim Einkaufen, im Büro... absolut nicht greifbar, die kommen immer. Die in der Nacht sind für ein paar Wochen immer mal weg, und dann kommen sie irgendwann total brutal zurück. Ich finde nie einen Auslöser. Ich suche danach, aber ich kann leider nie einen Auslöser erkennen.

Wie stehst du denn allgemein zum Rauchen? Was denkst du währenddessen?

Ich finde es meistens ekelhaft und frage mich, warum ich den Unsinn überhaupt mache. Aber ich habe das Gefühl, es ist eine Ersatzhandlung für irgendwas, die ich brauche. Wenn ich nicht rauche, werde ich total nervös. Was ich währenddessen denke, weiß ich gar nicht... ich versuche mal darauf zu achten. Dafür muss ich aber erstmal vergessen, dass ich mich beim Denken beoachten möchte, sonst ist ja klar was ich denke

Und na ja... da ich Erstickungsängste habe, ist Rauchen generell immer so ein Thema. Zwickmühle.

Ich kann mir vorstellen, dass es ein Mischung aus beiden ist. Machst du denn sonst etwas, was eigentlich total belastet? Arbeit, Beziehungen, Freunde, Wohnung?

Mich belastet eigentlich alles. Beziehungen gehe ich gar nicht mehr ein, weil mich das grundsätzlich belastet. Meine Wohnung belastet mich tatsächlich auch, weil ich mich hier irgendwie unwohl fühle. Ich versuche das zu verdrängen, denn einen Umzug würde ich stressbedingt nicht überleben.

Meine Arbeit hat mich letztes Jahr sehr belastet. Da ist etwas außer Kontrolle geraten und ich kann Kontrollverlust ja nicht ab. Zudem war die soziale Komponente in diesem Projekt mehr als bescheiden. Hat mich wirklich sehr belastet, damit begann auch wieder die Luftnot. Allerdings habe ich das Projekt dann auch abgegeben und bin jetzt seit zwei Monate davon erlöst. In der Zeit wurde es aber komischerweise immer schlimmer...

Freunde belasten mich nicht, da habe ich ein paar sehr gute erwischt )
Ich sortiere allerdings auch konsequent alle Menschen aus, die mir nicht gut tun. Übrig geblieben sind 5 wirklich gute Freunde und ein paar flüchtige. Also... dieser Bereich funktioniert.

Was meinst du mit Mischung aus beidem? Die Ersatzhandlung zum Einen? Was ist das andere?

Panikattacken entstehen oft durch Verlustängsten, bzw die Angst davor Situationen nicht mehr kontrollieren zu können. Auch können sie entstehen, wenn du dich in einem Lebensinhalt bewegst, wo du dich überhaupt gar nicht wohlfühlst, das eigentlich bewusst ist, du es aber trotzdem durchziehst.
Denke, die Zig. ist so ein Art Symbol für dich an dem du dich klammerst. Da es in einer Hinsicht ja auch auch mit vielen Alltagssituationen verbunden ist.

Hm... ja, das klingt logisch soweit. Also müsste ich im Prinzip einfach was ändern... wobei ich meine Kontrollverlustangst nur sehr schwer ändern kann, weil ich gar nicht weiß, wo ich da ansetzen soll.

Das ist das Ding. Zu erst denkt man bei panikattacken, man sei organisch krank , was man natürlich sehr gut nachvollziehen kann, aber viele bleiben dann auch bei dem Gedanken krank zu sein und erkennen das eigentliche Problem nicht. Deswegen ist es auch so wichtig sich professionelle Hilfe zu suchen, die dir dann durch die neutrale Ansicht in deinem Leben besser erkennen kann, wo das Problem sein könnte. Hast du dir darüber mal Gedanken gemacht?

Ich hatte über zehn Jahre Therapie
2-3 Verhaltentherapien, eine tiefenanalytische, zwei mal war ich in Spezialkliniken.

Die allgemeine ärztliche Meinung ist, dass ich zu schlau für eine Therapie bin. Das schmeichelt mir natürlich, ich freu mich darüber immer sehr ...aber es ist ja leider sehr kontraproduktiv. Die Ärzte meinen, ich dreh denen immer alles um, was sie bei mir anzuwenden versuchen. Ich selber bekomm' das leider echt nicht mit. Mir fehlen bis zum vierzehnten Lebensjahr sämtliche Erinnerungen an meine Kindheit. Bisher sind alle gescheitert leider. Ehrlich gesagt habe ich das dran gegeben.

Aktuell starte ich eine Hypnosetherapie... so als letzten Ausweg quasi.

Ok gut, sowas soll es ja auch geben
Aber wenn du deinem Psychologen schon so widersprichst, kannst du dich dann einem
Hypnotiseur hingeben und das Vertrauen geben? kennst du Vllt die yager Therapie? Ist so ähnlich wie Hypnose. Die wird gerne angewandt, wenn man nicht für Hypnose geeignet ist. Nur so als tip, Fall die Hypnose bei dir nicht funktionieren sollte.

Nein, tatsächlich geht das nicht
Wir versuchen erstmal langsam, dass ich das lerne. Letztes mal hat es gut geklappt, da war ich zufälligerweise auf Tavor, weil ich zuvor eine Panikattacke hatte. Jetzt könne ich natürlich immer vor der Hypnose Tavor nehmen... das habe ich aber nocht nicht zu Ende gedacht, ob das so schlau ist.

Yager Therapie kenne ich nicht, schau ich mir mal an.

ok
Die gibt es jetzt auch nicht so lange, deswegen könnte es schwer werden jemanden in deiner Nähe zu finden, der es anbietet.

Es muss nicht in der Nähe sein. Ich würde dafür auch ewig weit fahren und zur Not da übernachten. Ich würd tatsächlich viel dafür tun.

Sehr gut!
Hol dir Vllt nicht zu viele Information darüber
Nachher denkst du dir : wie soll das funktionieren und gehst dann mit zu viel
Skepsis rein.

Puh... okay, das wird anstrengend, das liegt in meiner Natur
Ich versuch es

A


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Dr. Christina Wiesemann
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