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Hi,
ich habe mal eine Frage. Ich hätte noch Anspruch auf ALG I. Habe mich aber wegen meiner Panikattacken bislang nicht getraut, es zu beantragen.
Ich weiß, dass ich es niemals zu einer Maßnahme schaffen würde. Ich weiß nicht einmal, ob ich zu Terminen beim Arbeitsamt (das Arbeitsamt ist 20 km entfernt) fahren könnte.
Was passiert, wenn man denen das sagt?
Ich könnte mich bewerben und ich könnte auch arbeiten gehen, wenn die Stelle in der Nähe wäre und der Streß nicht zu groß wäre. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich in meinem Beruf und in der Nähe meines Wohnortes etwas finde, ist ohnehin sehr gering.
Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass man nicht zu Maßnahmen muss oder so oft zu Terminen? Oder landet man dann bei einem Gutachter?
Mein Problem ist, dass ich es ohne Begleitung alleine mit dem Auto wohl in 90 % der Fälle nicht dahin schaffen würde. Ich habe schon lange Panikattacken und war seit Ende 2010 nicht mehr arbeiten. Ich kriege schon Zustände, wenn ich nur an Termine oder gar eine Maßnahme denke.

16.01.2013 16:56 • 20.01.2013 #1


17 Antworten ↓


hallo aladin =)

ich bin auch schon länger arbeitslos und auf dem amt gemeldet.
ich hab denen damals ganz klip und klar gesagt, dass ich panikattacken und angstzustände hab.
und ich kann dir sagen, dass sind keine unmenschen
sie haben zwar zuerst keine ahnung gehabt, was das ist, aber nach dem ich es ihnen
erklärt habe, haben sies auch verstanden.
das du nicht zu maßnahmen schaffst, dass kannst du denen sagen.
mit dem termin muss ich dir sagen, ich habe vielleicht im jahr mal einen termin und
wenn ich den nicht wahrnehmen kann oder wenns einfach nicht geht, dann sag ich den termin
einfach ab. kannst dir ja einen neuen termin holen und es nochmals probieren.
bei mir ist es so, dass ich jedes halbes jahr zum gesundheitsamt muss und die mich dann
begutachten. die stellen dann eben fest, ob du arbeitsfähig bist und wie viele stunden du
arbeiten kannst. wenn du arbeitsunfähig bist, wirst du ein halbes jahr krank geschrieben...
also trau dich und sag es, die fressen dort keinen

A


Panikattacken und arbeitslos. Wer hat Erfahrung?

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Ja aber dann bekommst du sicher ALG II, oder? Ich meine ja ALG I. Woher bekommt man denn dann das Geld, wenn man krank geschrieben ist? Wenn man nicht vermittelbar ist, dann bekommt man doch Krankengeld von der Krankenkasse?

ja ich meine alg II. meinst du da ist bei alg I so ein großer unterschied?
also ich bekomm mein geld trotzdem noch vom jobcenter.
das ist so, ich muss eben aufs gesundheitsamt gehn, mich untersuchen lassen und
die ärztin sagt das dann dem jobcenter.
da es bei mir jetzt aber immer wieder aufs krankschreiben hinausläuft, muss ich jetzt
teilerwerbsrente beantragen -.- wenn das krankschreiben einen bestimmten zeitraum erreicht,
dann schicken sie dich zur rentenkasse. dort musste dann einen antrag ausfüllen, der
entweder bewilligt oder abgelehnt wird. die wollen halt einfach nur schaun, wer für dich zahlt...
ich denke, dass man dort auch nochmal von nem arzt untersucht wird!

Zitat von Aladin:
Ja aber dann bekommst du sicher ALG II, oder? Ich meine ja ALG I. Woher bekommt man denn dann das Geld, wenn man krank geschrieben ist? Wenn man nicht vermittelbar ist, dann bekommt man doch Krankengeld von der Krankenkasse?

Ja, von der Krankenkasse.

Aber wohl nur, wenn man krankenversichert ist. Bist du denn krankenversichert? Wie bezahlst du deine Krankenversichrung?

Geh hin und kläre das mit denen. Oder kläre es vorher in den einschlägigen Foren, die können dir aus reichhaltiger Erfahrung sehr gute Infos geben. Z.B. dieses: http://www.elo-forum.org/

Stecke den Kopf nicht zu lange in den Sand. Denn unter anderem wird dir diese Zeit, in der du nirgendwo amtlich auftauchst, später nicht als Rentenanrechnungszeit angerechnet. Das kann dir später schaden.

Ich bin noch krankenversichert, da mein Arbeitsverhältnis ruht. Da ich dorthin aber nicht zurückkehren will und kann, könnte ich ebenso gut kündigen und ALG I beziehen. Notfalls kann ich mich über meinen Mann familienversichern. Das geht lt. Krankenkasse aber nur, wenn ich mich nicht arbeitslos melde und keine eigenen Einkünfte habe bzw. maximal einen 400 Euro-Job.

Aladin, Du kannst natürlich das Arbeitsverhältnis kündigen. Du weisst aber, dass das Jobcenter erstmal eine Leistungssperre von 3 Monaten verhängt, wenn Du selbst kündigst? Das ist auch manchmal der Fall, wenn die Tätigkeit im gegenseitigen Einvernehmen beendet wird. Ganz sicher wärst Du mit einem ärztlichen Attest, das Dir bescheinigt, diesen Job nicht mehr ausüben zu können.
Wenn Du ALG I od. II beziehst, bist Du auch über das Jobcenter kranken- und pflegeversichert, in einer Krankenkasse Deiner Wahl.
ALG zu beantragen hätte übrigens noch den Vorteil für Dich, mal sozusagen einen Strich unter die Sache zu machen. Wenn Du sowieso nicht mehr hingehen willst oder kannst, wäre das keine schlechte Sache.

Das stimmt. Dann bin ich zwar meinen Chef los, der echt verrückt ist (er hatte die Wahnvorstellung, man würde seine Akten klauen, und schrie und tobte den ganzen Tag). Aber dann ist das Arbeitsamt hinter mir her. Ich weiß nicht, ob ich das verkrafte, wenn die mich dann von Maßnahme zu Maßnahme schicken. Ich leide wie geschildert unter Panikattacken und ich weiß nicht, was ich denen dann sagen soll. Die Sperre ist mir bewusst. Aber mein Chef würde mir aus lauter Boshaftigkeit nicht entgegen kommen. Er würde mir nicht von seiner Seite aus kündigen, geschweige denn einen Aufhebungsvertrag machen.
Ich habe halt Angst vorm Arbeitsamt, dass ich sofort in eine Maßnahme muss usw.

Als ich damals zum Jobcenter musste, hab ich gleich am Anfang gesagt,
was ich habe, was da passiert und was ich machen kann.
Die Leute dort hatte/haben dafür vollstes Verständnis und in eine
Maßnahme musste ich deswegen auch nie...
Sei einfach offen und ehrlich, dir passiert dort nichts

Das Jobcenter ist nicht unbedingt hinter Dir her. Bei mir ist es n i e der Fall gewesen. Man muss und sollte nur vorbauen: Einen guten und vertrauensvollen Arzt, am besten FA für Psychiatrie, der/die, bei Bedarf, Atteste und Krankschreibungen und Gutachten ausstellen wird. Ausserdem ist eine anerkannte Schwerbehinderung recht nützlich. Ich bin beim Jobcenter eigens für schwerbehinderte Menschen, und dort ist Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Normalzustand.
Was die Kündigung anbetrifft, so hab ich selbst vor einem Jahr meinen Job (Teilzeit, 1. Arbeitsmarkt, ergänzend ALG II) gekündigt. Vorher (!) erkundigte ich mich beim Jobcenter, ob das ohne Sperre geht. Meine Ärztin hat mir dann ein Attest ausgestellt, und alles war o.k.

Zitat von Aladin:
Ich habe halt Angst vorm Arbeitsamt, dass ich sofort in eine Maßnahme muss usw.

Bei Bezug von ALG I in den ersten Monaten muss niemand in irgendwelche Maßnahmen.

Es sei denn, man will unbedingt eine Umschulung oder ähnliches - aber ich glaube, selbst das darf man erst nach ca. einem halben Jahr Arbeitslosigkeit - falls überhaupt.

Man muss nur nachweisen, dass man sich auf neue Arbeitsstellen bewirbt. Wenn du gar nicht wirklich arbeiten willst oder kannst, wäre das natürlich ein Problem. Aber ich würde mich in einem Arbeitslosen-/Erwerbslosenforum erkundigen, wie du vorgehen kannst.

Wieso würde dein Chef dir nicht kündigen? Hättest du Anspruch auf eine Abfindung? Hat er Angst vor einem Prozess, weil er dir wegen Krankheit gekündgt hat? Ewig muss einen ein Arbeitgeber aber doch nicht in einem Vertrag behalten, denke ich.

Ich habe heute gekündigt. Ich bin gespannt, was darauf folgt. Ich habe aber schon einen anderen Anwalt gefunden, der gegen ihn vorgehen würde. Das ist gar nicht so einfach, wenn der eigene Chef Anwalt ist und quasi eine gespaltene Persönlichkeit hat. Heißt: Er mobbt die Mitarbeiter und ist zu anderen Kollegen und Richtern die Freundlichkeit in Person... Aber wenigstens das habe ich mich getraut! Nun bin ich ihn für immer und alle Zeiten los. Wird zwar noch einen Rechtsstreit bestimmt nach sich ziehen. Aber das ziehe ich nun durch. ALG I steht mir schließlich zu und ich brauche doch auch eigenes Geld. Aber nun habe ich sicher täglich Angst, dass ein Brief vom Arbeitsamt im Kasten liegt und ich dorthin muss. Wenn man Angst hat, alleine raus zu gehen. Wie soll man dann zum Arbeitsamt fahren?

Aladin, das musst Du doch auch nicht! Wenn es nicht geht, dann reichst Du eine Krankmeldung von Deinem Arzt beim Jobcenter ein. Das ist völlig in Ordnung, glaub es mir! Und man kann sich sehr lange krankschreiben lassen.
Respekt übrigens dafür, dass Du selbst gekündigt hast, das war ein mutiger und, soweit ich es beurteilen kann, richtiger Schritt.

Am besten beim Neurologen krank schreiben lassen....meiner hat mich immer direkt für einen Monat krank geschrieben.....

Auf Dauer wird man ja auch nicht krank geschrieben. Dann muss man sicher zu einem Gutachter und dann kommen neue Probleme auf einen zu. Mit der Krankenkasse und so. Naja mal abwarten was das ergibt.

Da irrst Du. Man wird, wie ich schon geschrieben habe, sehr lange krank geschrieben. Damit meinte ich, wenn´s sein muss, mehrere Jahre lang.
Das Jobcenter kann einen natürlich zum Gutachter schicken. In welchen zeitlichen Abständen sie das tun, ist unterschiedlich. Bei mir so alle 2 Jahre. Und wenn Du in Behandlung bist, eine handfeste Diagnose bekommst (eine Angsterkrankung z. B. ist eine ernste Diagnose) und der Gutachter das weiß, dann wird letzterer sich sehr genau überlegen, ob er/sie Deinem behandelnden Arzt widerspricht. Normalerweise hat dann der Gutachter-Arzt Angst, nämlich vor einer Auseinandersetzung mit Folgen für ihn selbst. Ich hab diese Infos übrigens, weil ich aus ner Doc-Familie komme.

Danke für die Info. Ich dachte eigentlich, dass Gutachter eher pro Amt sind und nicht für die Begutachteten.
Aber eigentlich will ich das ja vermeiden. Ich habe die Nase so dermaßen voll von Ärzten. Geholfen hat mir keiner! Wirklich keiner! Und da ich auch keine Psychoharmaka nehmen will, werde ich ja sicher schlechte Karten haben, was eine längere Krankschreibung angeht. Gilt das dann nicht als mangelnde Mitwirkung? Ich habe wie gesagt keinerlei Ahnung davon.
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Ich weiß nicht genau, was passiert, wenn Du eine (längere) AU von Deinem Doc haben willst, und er Dir gleichzeitig vorschlägt, Medikamente zur Angstbewältigung aufzuschreiben; und Du lehnst Letzteres ab. Verlangen kann er das nicht von Dir, nach dem Motto: Krankschreiben nur dann, wenn..... Es kann Dir nur ´passieren´, dass Dein Arzt Dir, evtl. dringend, dazu rät, was zu nehmen.
Und was Deine Erfahrungen mit Ärzten anbelangt, ist Dein Misstrauen berechtigt, denn man muss lange nach einem guten suchen. Aber es gibt sie.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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