ich würde mich sehr über einen Austausch, oder vielleicht ein paar gute Ratschläge freuen. Hab lange mit mir gehadert, ob ich mich in diesem Forum anmelden soll, aber ich denke, es ist der richtige Schritt. Nehmt es mir bitte nicht übel, wenn der Text etwas länger, oder teilweise konfus wirkt. Meine Gedanken fühlen sich gerade an wie in einer Achterbahn.
Mit anfang 20 war ich sehr schwer krank. Daraufhin habe ich zum einen eine schwere Angststörung bekommen (Bus, Bahn, Wohnung verlassen etc) mit heftigen Panikattacken und Depressionen. Dazu muss ich auch sagen, dass in meiner Kindheit sehr vieles falsch gelaufen ist und zusätzlich leider auch sehr traumatische Erlebnisse hatte.
Gegen die Depressionen habe ich Medikamente bekommen, die Panikattacken wurden runtergespielt. Irgendwann war ich an einem Punkt, wo für mich klar war, dass es so nicht weitergeht und ich habe mich für das Leben entschieden.
Es war ein sehr langer Weg, welchen ich alleine gegangen bin, aber ich habe es geschafft.
Bis auf immer wieder leichte deopressive Phasen ging es mir jahrelang wirklich gut. Natürlich bin ich nach wie vor ein eher ängstlicher Typ (auch wenn ich nach aussen immer sehr selbstbewusst auftrete), der sich sehr viele Gedanken und Sorgen macht, vielleicht auch etas hypochondrisch veranlagt ist, aber es ging mir wiklich gut. Ich habe zumindes frei gelebt.
Seit letztem Jahr ist nun alles wiede anders. Seit Mai habe ich wieder Panikattacken. Es fing ganz leicht an, dass mir leicht schwindelig wurde, dann kamen Herzstolpern (immer nur kurz, aber sehr unangenehm) und innere Unruhe dazu und es wird immer schlimmer. So heftig, dass ich das Gefühl habe kurz vor einer Ohnmacht zu stehen und manchmal würde ich am liebsten den Notarzt rufen. Im September war das Herzstolpern so krass, dass ich kurz ohnmächtiig wurde. Zum Glück war mein Mann bei mir und ich war innerhalb von Sekunden wieder da. Der Kardiologe hat mir empfohlen Magnesium und Kalium zu nehmen, denn soweit ist mit meinem Herzen alles super. Das Herzstolpern ist nicht mehr ganz so extrem, aber die Angst ist halt trotzdem da.
Das größte Problem ist für mich, dass es am schlimmsten ist, wenn ich mit meinem Kind alleine bin. Mein Mann ist beruflich viel aug Reisen. Ist mein Mann bei uns habe ich nur sehr selten Panikattacken und wenn dann auch eher leichter.
Es wäre das Schlimmste für mich, wenn mein Kind mitbekommt, dass ich eine Panikattacke habe und dann ohnmächtig werde, oder den Notarzt rufen müsste. Oder dass ich neben ihr in Ohnmacht falle. Sie ist noch nicht in dem Alter, wo sie eigenständig Hilfe holen könnte und es würde sie sehr verängstigen.
Oft habe ich diese Panikattacken abends, wenn es dann Zeit für das Bett ist. Mittlerweile ist es so, dass ich tagsüber schon alles vorbereite um auf alles gefasst zu sein und ggf. nicht gleich wieder aufstehen zu müssen (Kreislaiftropfen, salzige Cräcker, Selter etc.). Da sie noch bei mir schläft, könnte ich dann einfach neben ihr liegen bleiben und hoffen, dass es schnell wieder besser wird.
Es macht mich wirklich fertig und so traurig. So gerne würde ich wieder einen unbeschwerten Ausflug mit ihr alleine machen, aber daran ist gerade nicht zu denken. Bevor es im letzten jahr wieder losging, war ich sogar alleine mit ihr im Urlaub, jetzt macht mir schon ein ganz normaler Einkauf Angst.
Wenn ist merke, dass die Angst kommt, versuche ich mich abzulenken, aber das klappt nicht immer. Die Unruhe ist mein ständiger Begleiter und ich bin physich, wie auch psychisch so müde, wodurch ich auch wieder vermehrt depressive Phasen habe.
Seit Monaten telefoniere ich mich schon durch sämtliche Therapeuten, aber mehr als auf den AB sprechen, oder auf Wartelisten geschrieben werden passiert da nichts. Wenn dann nur privat, was mir aber zu teuer ist.
Mein Mann unterstützt mich, wo er nur kann, jedoch möchte ich nicht, dass er sich meinetwegen einschränkt. Es wäre für mich kein Leben, wenn wir uns beide von der Angst lenken lassen.
Ich möchte auch wieder frei sein, tolle Dinge erleben und unbeschwerter durchs Leben gehen. Vor Jahren habe ich es allein geschafft, doch es will jetzt nicht mehr klappen. Ich weiß, ich bräuchte Hilfe, aber mehr als Warten kann ich wohl nicht tun.
Wie schafft ihr es denn, euer Leben normal zu Leben? Hattet ihr schon mal eine heftige Panikattacke (ggf. mit Ohnmacht) als ihr mit einem Kind alleine wart? Was kann ich nur in dieser Situation tun?
LG
31.03.2023 08:43 • • 31.03.2023 x 2 #1