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Was ich mich in letzter Zeit immer wieder frage: Gibt es auch Panikattacken ohne Angstgefühle? Also dass der Körper verrückt spielt, ohne dass man diese Bedrohung und Panik empfindet, die sonst dabei ist.
Es gibt ja auch eine somatisierte Depression, die sich ausschließlich körperlich äußert.
In letzter Zeit bemerke ich immer wieder, dass ich zittere, Schwindel habe, schwitze oder Übelkeit verspüre sowie eine innere Getriebenheit, aber alles ohne Angst (zum Glück). Nach einer Stunde oder so ist der Spuk dann vorbei. Normale Panikattacken habe ich allerdings auch hin und wieder. Schilddrüse ist ok.
Was meint ihr dazu? Kennt ihr das auch?

Liebe Grüße

14.09.2022 19:08 • 27.09.2022 x 2 #1


6 Antworten ↓


@Schneeleopardin jeder Mensch reagiert anders, man muss nicht immer automatisch Todesangst haben oder verspüren. Ist kommt in der Regel, halt nicht so oft vor. Da die meisten halt wie man schon sagt in extremer Panik verfallen

A


Panikattacken ohne Angst?

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Hallo, das ist ja Mal eine gute Frage. Also meine schlimmste Panikattacke hatte ich auch wo ich keinerlei Angst hatte .
Ich stand im Buchladen und hab rumgestöbert, ich hatte sogar einen guten Tag. Ich gehe nur an guten Tagen shoppen...

Das kuriose daran ist ja , das man Panik hat ohne ersichtlichen Grund.

Ja das gibt es. Insbesondere bei Menschen, die noch nicht realisiert haben, wovor sie genau Angst haben oder auf wen sie Wut haben (Wut löst oft Angst aus). Oder mit anderen Worten, die noch nicht mit ihren Gefühlen in Kontakt sind. Ging mir auch so, bis ich die Therapie angefangen habe. Erst da habe ich verstanden, wofür die Symptome eigentlich stehen.

Ich meine, dass an einer PA stets zumindest der Geist beteiligt ist, also der mentale Aspekt von dem, was wir Ich nennen. Ein Körper allein erlebt keine Panikattacke. Ohne den Geist, der die Symptome erlebt, keine PA.

Was die unmittelbare oder chronische Ursache bzw. die Auslöser angeht, da sehe ich zwar Angst als Hauptelement, aber nicht zwingend. Oft triggern körperliches Befinden oder Sinneseindrücke von außen unser Vegetativum und die Kettenreaktion wirkt und scheint unbewusst. Doch Gefühle und Emotionen entstehen mitunter so extrem schnell, dass sie nicht konkret erkannt werden.
Zitat von Schneeleopardin:
In letzter Zeit bemerke ich immer wieder, dass ich zittere, Schwindel habe, schwitze oder Übelkeit verspüre sowie eine innere Getriebenheit, aber alles ohne Angst (zum Glück).

Diese Symptome sind nicht zwingend Teil einer ängstlichen PA. Sie können verschiedenste Ursachen haben. Aber natürlich auch unterbewusste (lavierte) Ängste, die sich lediglich auf der körperlichen Ebene zeigen, weil sie gelernt haben, dass der Geist sie nicht anschauen will.

Zitat von moo:
Doch Gefühle und Emotionen entstehen mitunter so extrem schnell, dass sie nicht konkret erkannt werden.


Äusserst zutreffend,das können ganz einfache Sachen sein,die uns triggern.

Insgesamt geht es glaub ich immer darum,eigene Bedürfnisse wahr zu nehmen und aus einem Funktionier-Modus heraus zu kommen.

Heraus zu finden,was wir brauchen,was sich für uns stimmig anfühlt,viele Menschen haben das längst vergessen oder gar nicht erst kennen gelernt.

Ich hatte es auch vergessen und die Panikattacken haben mich heraus gerissen.
Das war in dem Moment schlimm,wie ein Verlust der Identität,alles ,woran ich mich (mein Ego) festgemacht hatte war weg.

Im Rückblick bin ich dankbar.

Ich war zu jemandem geworden,der ich glaubte sein zu müssen.
Mir war gar nicht bewusst,dass ich ständig am kämpfen war.

Erst als ich keine Kraft mehr hatte und da kam die Angst,was passieren würde,wenn ich meine Maskerade nicht mehr aufrecht erhalten kann.
Und zunächst war das auch schlimm,nichts mehr,woran ich mich klammern konnte.

Und dann beginnt man erst wirklich zu leben.
Wenn man aufhört zu funktionieren.

Also schlottern,heulen,Zähne klappern,nicht mehr weiter wissen,das ist Lebendigkeit!

Ein gesunder Prozess,der zwar weh tut und uns zum Umdenken zwingt aber da sind wir wieder!

Ja,erstmal klein und mickrig und wissen nicht mehr weiter aber alles was dann kommt,ist echtes Fundament.





Dr. Christina Wiesemann
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