Hey, Amstelmadel.
Öffentliche Verkehrsmittel - brr.. Ich kriege schon das Zittern, wenn ich nur daran denke. Kann dich also sehr gut verstehen.
Colalime hat schon ziemlich viele hilfreiche Tipps gegeben, wie man mit der Angst in öffentlichen Verkehrsmitteln fertig wird. Gibt eigentlich wenig hinzuzufügen, weshalb ich mich mal der Frage widme, wie man es deinem Freund schonend beibringen kann, dass du die Fahrt nicht schaffst.
Zu allererst solltest du dir bewusst sein: er kennt diese Gefühle nicht, die du bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln hast. Für ihn ist das etwas ganz Alltägliches. Versuche, ihm genau zu beschreiben, was du in den Momenten der Angst fühlst. Wie sehr dich das bedrückt. Wie schlimm es sich anfühlt. Gib ihm die Zeit, Fragen zu stellen, und beantworte diese ehrlich. Natürlich wird er am Anfang echt sauer sein und wahrscheinlich auch enttäuscht. Lass' ihm diese Gefühle und versuche nicht, die Situation schön zu reden. Als gesunder Partner ist es schwer, nachzuvollziehen, warum manche Situationen für den anderen einfach nicht machbar sind. Er wird aber verstehen, dass acht Stunden eingesperrt in eine Bus zu viel sind, wenn er deine Sicht der Dinge kennt. Wenn du magst, kannst du ihm versprechen, an dieser Problematik zu arbeiten - eventuell auch mit professioneller Hilfe - und einen späteren Besuch in München anstreben. Setze dir das als Ziel. Dann ist es leichter, sich mit der Problematik auseinander zu setzen.
Das Wichtigste ist, wenn du das absagst, dass du nicht anfängst, komplett öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. Das macht die Angst nur schlimmer und unberechenbarer. Suche gezielt die Konfrontation mit der Situation, aber übertreibe nicht sofort. Wage dich langsam ran. Fahre 10 Minuten und dann aussteigen. 20 Minuten und dann aussteigen. Steigere es immer weiter, wenn du denkst, dass du soweit bist. Auch hier können die von colalime vorgestellten Hilfsmittel helfen. Ich kann gut verstehen, dass direkt acht Stunden einfach zu hart ist. Würde ich im Moment auch nicht machen. Nicht einmal so ein Ding betreten. Aber es ist deine Entscheidung, ob du in den sauren Apfel beißt und gleich die richtig harte Konfrontation wagst oder ob du sagst, ich verschiebe das Treffen und fange langsam an, das Fahren von acht Stunden zu trainieren.
Du wirst die richtige Entscheidung treffen.
Liebe Grüße, Kathi.
27.03.2018 18:36 •
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