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Hallo an alle,
Ich bin zum ersten mal auf so einem Forum, und hab mich seit einer guten Stunde hier mal durchgelesen. Es beruhigt mich zu wissen, das ich nicht alleine mit diesen Problemen bin. Ich habe seit Anfang diesen Jahres regelmäßig Panikattacken. Es sind in normalen Alltagssituationen, wie beim Zahnarzt sie dem Stuhl, bei meinen Patienten wenn ich ihnen zuhöre und vor ihnen stehe, auf einem Konzert überkam mich vor kurzem eine Panikattacke die fast 2 Stunden anhielt. Ich bekomme herzrasen, teilweise schwitze ich stark, mein Atmen wird bzw fühlt sich unregelmäßig an. Ich fühle mich sehr verklemmt im Brustkorb. Wie eingesperrt. In meinen Gedanken will ich jedes mal die Situation verlassen, davon laufen. Mich bewegen. Still halten ist sehr schwer in solchen Momenten. In letzter Zeit versuche ich mit bewussten zählen und atmen, mich wieder runter zu bringen. Was auch teilweise hilft. Es ist einfach so unangenehm, und ich habe Angst vor jedem neuen panikschub. Ende des Monats steht ein erste Hilfe Kurs an, wo ich jetzt schon Angst habe, das ich so eine Panikattacke bekomme. Ich weiß das es eine Kopfsache ist, aber wie kann man das besser oder gar stoppen? Ich weiß das es mit dem Tod 2020 meiner Mutter zusammen hängt. Ich habe Angst das mir was passieren könnte und meine Kinder dann alleine sind.
Danke erstmal fürs zuhören.
Das hat jetzt gut getan das mal so zu schreiben.
Wie geht es euch so?
Wie versucht ihr Panikattacken zu stoppen

05.10.2022 21:14 • 06.10.2022 x 1 #1


3 Antworten ↓


Hallo an alle,
Ich bin zum ersten mal auf so einem Forum, und hab mich seit einer guten Stunde hier mal durchgelesen. Es beruhigt mich zu wissen, das ich nicht alleine mit diesen Problemen bin. Ich habe seit Anfang diesen Jahres regelmäßig Panikattacken. Es sind in normalen Alltagssituationen, wie beim Zahnarzt sie dem Stuhl, bei meinen Patienten wenn ich ihnen zuhöre und vor ihnen stehe, auf einem Konzert überkam mich vor kurzem eine Panikattacke die fast 2 Stunden anhielt. Ich bekomme herzrasen, teilweise schwitze ich stark, mein Atmen wird bzw fühlt sich unregelmäßig an. Ich fühle mich sehr verklemmt im Brustkorb. Wie eingesperrt. In meinen Gedanken will ich jedes mal die Situation verlassen, davon laufen. Mich bewegen. Still halten ist sehr schwer in solchen Momenten. In letzter Zeit versuche ich mit bewussten zählen und atmen, mich wieder runter zu bringen. Was auch teilweise hilft. Es ist einfach so unangenehm, und ich habe Angst vor jedem neuen panikschub. Ende des Monats steht ein erste Hilfe Kurs an, wo ich jetzt schon Angst habe, das ich so eine Panikattacke bekomme. Ich weiß das es eine Kopfsache ist, aber wie kann man das besser oder gar stoppen? Ich weiß das es mit dem Tod 2020 meiner Mutter zusammen hängt. Ich habe Angst das mir was passieren könnte und meine Kinder dann alleine sind.
Danke erstmal fürs zuhören.
Das hat jetzt gut getan das mal so zu schreiben.
Wie geht es euch so?
Wie versucht ihr Panikattacken zu stoppen

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Panikattacken im Alltag

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@Juliaann Willkommen!

Man kann über Panikattacken viel Kluges lesen und ist doch ziemlich alleine, wenn sie sich manifestieren. Ich rate grundsätzlich zu Büchern, weil ich aus eigener Erfahrung davon überzeugt bin, dass Wissen gerade in Bezug auf Ängste und PA sehr hilfreich ist. Mein kompakter Favorit: Wenn plötzlich die Angst kommt von Roger Baker.

Zitat von Juliaann:
Ich weiß das es mit dem Tod 2020 meiner Mutter zusammen hängt. Ich habe Angst, dass mir was passieren könnte und meine Kinder dann alleine sind.

Mein herzliches Beileid nachträglich.

In Deinem jungen Alter die Mutter sterben zu sehen hat mehrere Aspekte. Einer ist natürlich der Verlust. Der zweite ist u. a. Deine Einsicht, dass es auch uns jederzeit erwischen kann - mit sämtlichen Auswirkungen auf unser soziales Umfeld. Wenn sich aus solch einem Erleben jedoch Panikattacken entwickeln, war unterm Strich aber schon vorher etwas mehr im Argen.

Vordergründig denkt man an die o. g. beiden Aspekte (Verlust, Todesangst), doch eigentlich sind auch sie lediglich spürbare Symptome einer tiefer liegenden Unwucht, einer grundsätzlichen Unsicherheit bzw. einer dauerhaften Gefahr.

Diese ist derart diffus, weil man sie a) nie direkt anschauen konnte (wollte?) und somit den Kontakt zu ihr verlor und b) wir sie deshalb ins Unterbewusstsein entlassen haben. Aber: Was man vergräbt, schlägt Wurzeln.

Grob skizziert werden Ängste (und in diesem Zuge PA) von zwei Seiten her therapiert:

1. Man versucht, durch Arbeit an seiner Wahrnehmung, seinen Gefühlen und seinem Denken die Ängste zu kontrollieren.

2. Man versucht, ihre diffuse Herkunft zu ermitteln und durch die bewusste Prozessverarbeitung ein Verstehen, ein Annehmen der Angst zu ermöglichen und somit eine Lehre daraus zu ziehen. Quasi durch das Ausgraben auch die Wurzeln zu entfernen.

In schweren Fällen (aber leider auch m. E. oft zu früh oder gar unnötigerweise) kommen zusätzlich Psychopharmaka zum Einsatz. Sobald der Patient halbwegs stabil ist, wird entweder mit 1. und/oder 2. therapiert. Es kommt auch vor, dass Patienten umgehend ein Medikament verschrieben wird und keine zusätzliche therapeutische Maßnahme erfolgt. Das hängt von der Einstellung von Behandler und Behandeltem ab. Viele dieser letzteren Fälle bleiben dann in gewisser Weise medikamentenabhängig, wenn auch nicht unbedingt in körperlicher Hinsicht.

Was gerne übersehen wird: Ängste und PA sind nicht zu unterschätzende Chancen, eine chronische Schräglage, einen tiefsitzenden Konflikt zu lösen - ja, sogar so etwas wie ungekannte Lebensfreude zu ermöglichen, die vorher nicht mal vorstellbar war. Sehr viele sogenannte psychische Krankheiten sind ein Symptom dafür, dass wir unser Erleben ändern müssen, um im wahrsten Sinne weiter existieren zu können - im Sinne von (erstmals?) bewusstem Leben.

Vielleicht hast du Todesangst entwickelt. Die Angst vor dem Tod. In der westlichen Welt wird sich mit dem Tod nicht beschäftigt. Daher sind viele wie traumatisiert, wenn jemand unerwartet verstirbt. Zum ersten Mal erkennt man, dass es keine Sicherheit gibt und fühlt eine starke Verunsicherung und Angstzustände. Was dir helfen kann, beschäftige dich mit dem Thema Sterben und Tod. Es gibt sehr gute spirituelle Bücher. Wenn du daran interessiert bist, findet dich das passende Buch, was dir helfen kann. Viele Menschen fürchten sich vor diesen Themen. Jeden Tag stirbt der Mensch ein Stück, doch das blenden viele weg. Es ist unser Umgang mit diesen Themen, die diese Angst auslösen. Der Tod als Portal in eine andere Daseinsform, scheinbar ist es jetzt wichtig für dich, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, wenn du das machst, werden sich deine Ängste nach und nach auflösen.





Dr. Christina Wiesemann
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