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Hallo Leute,
heute hoffe ich auf eure Hilfe. Vielleicht könnt ihr mir mit euren Erfahrungen helfen, zu verstehen, was mir gestern widerfahren ist.
Das ist geschehen:
Ich hatte einen Friseurtermin und war auch gut drauf (diese Phase dauert schon einige Wochen an). Also hin, 5 Minuten warten und dann wurden mir auch schon die Haare gewaschen. Rüber auf den Frisierstuhl. Alles gut. Ein Witzchen und der Meister legte los. Auch da war noch alles gut. Ich schaue also in den Spiegel, während der Friseur zu schneiden beginnt. Immer noch alles gut. Dann, plötzlich - vielleicht 5 Minuten später - kommt die Angst! Aus dem Bauch heraus. Mir wird schlecht und ich habe Angst, dass ich mich übergeben muss. Ich habe Angst, dass ich Durchfall bekomme. Mir kribbelt der Körper. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Fluchtgedanken nehmen Gestalt an: Ich bitte den Friseur aufzuhören, weil ich das Bügeleisen angelassen habe (und dann renne ich nach Hause)... Ich erinnere mich an eine Technik zur Angstbewältgung: Ich sehe 5 Dinge, ich höre 5 Dinge... Das versuche ich anzuwenden und es gelingt mir auch ein Stück weit. Ich konzentriere mich auf die Steckdose, die ich sehe, den Fön... Parallel dazu suggeriere ich mir: ich schaffe das... Gleichzeitig läuft aber auch eine Stimme im Kopf mit, die da sagt: Was, wenn es wirklich passiert (Durchfall etc.)? Bis ich mir sagen kann: Alter, das ist nur Angst, sie allein kann dir nichts! Aber auch da die Stimme: Was, wenn es wirklich passiert?
Ich bin nicht geflüchtet und nach etwa 5 Minuten war die Attacke auch vorüber, alles wieder gut. Der Friseur beendete den Haarschnitt und ich zahlte. Ich denke, dass er nichts gemerkt hat. Nur beim Verlassen des Salons sagte ich zu mir: Was war das denn? Danach war ich sogar noch Einkaufen.
Was mich so erschütterte war, dass ich seit einem Jahr keinen solchen Zustand hatte. Urplötzlich, aus relativ guter Stimmung heraus. Und auch ohne, dass ich einen Auslöser identifiziern könnte.
Panikattacken hatte ich im Grunde auch nur 1- 2x, am Anfang meiner depressiven Störung (immer konnte ich einen Grund identifizieren) und als ich auf den falschen Medikamenten war. Seit über einem Jahr mache ich immer mehr Fortschritte (natürlich könnte es schneller gehen). Nehme keine Medikamente und habe Rückhalt in der Familie.
Dieses Erlebnis wirft mich wieder zurück. Weil ich eben keine Erklärung finden kann. So stelle ich Vieles in Frage.
Was könnt ihr mir zu dieser (schrecklichen) Überraschung sagen?
Danke euch!

31.05.2017 15:00 • 01.06.2017 #1


6 Antworten ↓


Das war damals bei mir immer so, dass mich die Panikattacken völlig unvermittelt aus heiterem Himmel überkamen und das mehrmals am Tag. Das ist die häufigere Variante. Es ist seltener, dass eine PA durch etwas Konkretes ausgelöst wird.

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Panikattacke bei guter Stimmung! Warum?

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Aus heiterem Himmel kommen PA nicht wirklich. Es kann auch ein unterbewusster Gedanke oder ein Gefühl der Ausloeser gewesen sein.

Bei mir kamen sie meist aus heitetem Himmel, in Situationen, wo ich gedanklich und gefühlsmäßig ganz woanders war. Es gab natürlich auch Situationen, wo ich sie bekam, wenn es ungünstig war, wie z.B. an der Bushaltestelle oder in der Schlange an der Kasse, das ist dann die typische Angst vor der Angst Situation. Aber das war nur am Anfang so. Nachdem ich gemerkt habe, dass nie etwas Schlimmrs passiert, habe ich mich nicht mehr darum gekümmert und nach 6 Monaten hörten die PAs auf.

@schlaflose,
Du hast überhaupt keine PA's mehr? Wie hast du das geschafft?

Herzlichen Glückwunsch dafür, das du es geschafft hast.

Ich habe seit damals keine PAs dieser Art mehr gehabt. Das Hauptsymptom war das Gefühl in Ohnmacht zu fallen. Das ist schon 30 Jahre her.
Ich habe die PAs, wie schon gesagt, nicht mehr beachtet und mein leben ganz normal weitergemacht. Ich hatte die PAs auch zuhause mehrmals täglich und bin nie in Ohnmacht gefallen, auch wenn ich jedesmal das Gefühl hatte, dass es gleich passiert. So dachte ich, dass es auch nicht passieren wird, wenn ich woanders bin. Und so war es auch. Wenn es mich überkam, habe ich es einfach über mich ergehen lassen, bis es vorbei war. Es hat mir auch nie jemand angemerkt, wie es mir gerade ging.

Das freut mich wirklich sehr für Dich, das Du das so gut umsetzten konntest.
Ich weiß selber, das es nicht gerade einfach ist es über sich ergehen zu lassen. Aber wenn man das oft genug macht,- sieht man ja bei dir, verschwindet das irgendwann.





Dr. Christina Wiesemann
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